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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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verständigen konnte.
    Außer in der universellen Sprache der Liebe …
    Er verscheuchte diesen Gedanken aus seinem Kopf. Er dachte wie ein Schuljunge. Aber er mußte zugeben, daß sie ihn dazu animierte. Er sollte sich wohl besser Gedanken über die Lyru machen als darüber, sich lächerlich zu benehmen. Vielleicht waren die Lyru gemacht, um ansprechend zu wirken und Sympathie hervorzurufen und – heiratsfähig. Gemacht konstruiert …
    Dieser Gedanke nahm ihn gefangen und er untersuchte sie, um Anzeichen dafür zu finden, daß sie ein Roboter oder übermenschlich sei. Nein. Sie war zu perfekt. Kein Roboter hätte es fertiggebracht, seine Pulse so zu beschleunigen, wie es ihr Körper im Lauf der ziemlich ausführlichen Untersuchung tat. Er schüttelte sich, ging zu der Quelle und tauchte seinen Kopf in das eiskalte Wasser. Der Schock ließ ihn wieder klar denken. Er saß mit untergeschlagenen Beinen auf dem Boden, rauchte eine Zigarette und fröstelte, als sie erwachte. Ihre Augen flatterten und öffneten sich. Sie waren von goldgeflecktem Braun.
    »Hallo«, sagte Dave. »Du warst in einem Wrack!«
    Schnell richtete sie sich auf, mußte sich dann aber mit einem Arm aufstützen. Offensichtlich war sie noch sehr schwach.
    Sie sah Dave verwirrt an.
    »Die Frage ist«, sagte er, »was du in Texas tust. Ich nehme an, nachdem du den ganzen langen Weg vom Planeten X aus dem System Y gekommen bist, ist es für dich von Washington D. C. nach Dallas, Texas, nur ’n Katzensprung. Trotzdem bin ich ziemlich neugierig.«
    Die Lyra schüttelte den Kopf. Sie trillerte.
    »Hm«, sagte Dave, »vielleicht war ich zu voreilig, als ich das schwarze Kästchen ins Feuer schmiß. Wir scheinen Verständigungsschwierigkeiten zu haben!«
    Sie trillerte aufs neue.
    »Es sieht so aus, als müssen wir ganz von vorn anfangen.«
    Er zeigte auf sie: »Lyru.«
    Sie antwortete mit einem kurzen Triller, der an- und abschwoll und zwei Silben zu enthalten schien.
    »Gut!« sagte er. »Nun«, er deutete auf sich selbst: »Dave.«
    Sie machte einen kürzeren Triller. Er versuchte es mit »Pferd«. Unschmeichelhafterweise schien der Triller darauf gleich zu klingen.
    »Hm«, sagte er und verzog das Gesicht. Es schien klar, daß er die lyranische Sprache nie lernen würde. Es würde einfacher für sie sein, Englisch zu lernen. Physisch war sie dazu in der Lage. Seine Untersuchung ihres Gaumens, ihrer Zunge und ihrer Zähne harten das gezeigt.
    Bis jetzt hatte sie ihn voller Erstaunen angeguckt, nun aber sprang sie auf die Füße, trillerte laut und sah verängstigt aus. Dave stand auf, er bemerkte, daß sie fast ebenso groß war wie er, beinah zwei Meter. Sie war groß, aber nicht furchteinflößend. Ihre Schönheit lag in ihren idealen Proportionen und in ihrer graziösen Haltung. Ihre Größe wurde von ihrer Schönheit gemildert und er sah in ihr nur jugendliche Unschuld.
    Ihre schmalen Nasenflügel bebten, und plötzlich rannte sie. Wie der Wind stobte sie davon in Richtung auf das Wrack des schwarzen Fahrzeugs, obwohl es außer Sichtweite war.
    Dave rannte ihr nach, aber es war ihr ein leichtes, den Vorsprung zu vergrößern.
    Er pfiff, und Lily galoppierte zu ihm. Aber sogar zu Pferd konnte er das Mädchen nicht einholen, bis sie das ausgebrannte Wrack erreichte. Das Mädchen knie te kurz an der Seite ihrer toten Gefährtin. Sie machte eine seltsame kleine Geste mit ihrer linken Hand, dann ging sie zu dem Fahrzeug. Das Feuer war heruntergebrannt und kleine Rauchkringel kamen aus der offenen Luke. Sie wollte gerade hineinklettern, als Dave vom Pferd sprang, um sie daran zu hindern. Sie kämpfte wie eine Wilde mit ihren Fäusten, Fingernägeln und Füßen.
    Glücklicherweise waren ihre Nägel kurz, aber er erhielt einen tiefen Kratzer auf der Backe, bevor es ihm gelang, sie in den Schwitzkasten zu nehmen. Sie schrie, aber es war mehr ein Kriegsschrei als ein Ausdruck von Schmerz, und er trug dazu bei, daß Dave sich weniger brutal fühlte, als er seinen Griff verstärkte und sie zum Pferd führte. Er ergriff das Lasso und ließ sie los. Wie erwartet, rannte sie zurück zu dem Aufklärungsflugzeug, ließ ihm aber genug Zeit, das Lasso über seinem Kopf kreisen zu lassen und es nach ihr zu werfen. Das Lasso umfing ihre Schultern, und mit ei nem zufriedenen Grunzen zog Dave es an. Nun war er froh, daß er den Kurzlehrgang für Anfänger mitgemacht und fleißig geübt hatte.
    Er hielt das Lasso gestrafft, bestieg sein Pferd und setzte es in Bewegung. Das

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