Die Damen vom Planeten 5
Lyru-Mädchen stolperte hinterher, ihre Ellbogen wurden durch das Lasso an ihren Körper gepreßt, aber sie trug ihren Kopf hoch, und ihre Augen funkelten vor Wut.
»Komm mit, meine stolze Schönheit«, sagte Dave, »ich glaube, ich werde dich Sam Buckskin übergeben.«
7. Kapitel
Dave Hull nahm den Hörer des ridie-talkies vom Sattel auf und sprach: »Ich rufe die Hidden-Ranch; hier spricht Hull vom Texaner und ruft die Hidden-Ranch.«
Die Botschaft wurde automatisch verschlüsselt und konnte nur in Sam Buckskins Hauptquartier dechiffriert werden. Er hoffte, die Funker würden sich daran erinnern, daß er die Ranch schon einmal besucht hatte, also kein Fremder mehr war.
»Ranch antwortet Hull«, tönte es aus dem Lautsprecher, »was wollen Sie?«
»Ich habe eine der Lyranerinnen gefangen und dachte, ich bringe sie besser mit.«
»Warum rufen Sie uns dann an?«
Dave ärgerte sich und brüllte in den Hörer: »Ich kann ja wohl schlecht durch die Straßen von Dallas mit ihr spazieren!«
Offensichtlich sprach er mit irgend einem idiotischen Angestellten.
»Wenn Sie nicht wissen, daß Buckskin die Verteidigungsmaßnahmen gegen die Lyru leitet, dann verbinden Sie mich schleunigst mit jemandem, der weiß, was los ist.«
Am anderen Ende gab es ein Gemurmel, und eine neue forsche Stimme sagte: »Sergeant Piron hier, bist du es, Dave? Entschuldige den Zwischenfall. Was ist das mit der Lyru?«
»Hallo, Sergeant, ich habe eine, eine lebendige, kann ich sie bringen? Ich erkläre es später.«
»Natürlich kannst du sie bringen, schalte dein talkie auf Dauerton. Wir peilen dich an und schicken dir in Null-Komma nichts ein paar Männer. Noch besser, ich komme selbst. Sam wird sich freuen.«
»Das hoffte ich«, sagte Dave, »ich schalte auf Dau erton.«
»Bis bald«, sagte der Sergeant, »Ende.«
Dave schaute auf seine Gefangene. Sie versuchte gerade, sich aus dem Lasso zu befreien. Er gab Lily Schenkeldruck, und das Pferd fiel in Trab. Das Lasso festigte sich mit einem Ruck, und die Lyru war gezwungen, zu laufen. Sie trillerte ärgerlich.
»Ich weiß zwar nicht, was du sagst, Baby«, sagte Dave zu ihr, »aber ich wette, es ist unfein.«
Er war versucht, seine Zeitung anzurufen. Noch wä re Zeit gewesen, eine Spalte in den letzten Sportnachrichten rauszuschmeißen, aber er widerstand. Ein Anfänger hätte die Story ganz groß rausgebracht, mit einer Balkenüberschrift, aber jemand, der Hunderte von politischen Berichten vom Weißen Haus bis zu Untersuchungsausschüssen geschrieben hatte, jemand wie er, wußte, daß man die Autoritäten nur einmal vor den Kopf stößt. Danach gab es keine weitere Zusammenarbeit mehr mit ihnen und man verkroch sich am besten gleich bei Kleinanzeigen. Es war noch Zeit genug, sein Garn zu spinnen, wenn Buckskin es ihm erlaubte. Der Gouverneur von Texas hatte Buckskin zum Si cherheits- und Verteidigungsbeauftragten gemacht und voraussichtlich würde er sich allen vorzeitigen Veröffentlichungen widersetzen. Dave hoffte, daß, wenn Buckskin die Nach richtensperre aufheben würde, der Texaner noch einen Vorsprung von mindestens einer Ausgabe hätte.
Die Sonne stand tief im Westen, als drei berittene Männer über einen Hügel galoppierten.
Dave erkannte an der Spitze Sergeant Piron und winkte.
Der Sergeant winkte zurück, und kurze Zeit darauf parierten die Männer ihre Pferde neben ihm und starrten auf die Lyru. Seine beiden Begleiter ritten zu dem Mädchen und flankierten sie.
»Was hast du denn da für einen gutaussehenden Gefangenen«, grinste Piron, »hat sie dir den Kratzer in deinem Gesicht verpaßt?«
»Mit ihr ist nicht gut Kirschen essen, Sarge, laß dich von ihrem Babygesicht nicht täuschen.«
Piron, schlaksig und wettergegerbt, lehnte sich im Sattel zurück und zündete sich eine Zigarette an.
»Nur keine Aufregung«, sagte er, »ich weiß schon, wie man mit dem Feind warm wird.«
»Nun, einen Feind würde ich sie nicht nennen«, sag te Dave. »Wir wissen zwar nicht, was sie und ihre Schwestern eigentlich wollen, aber der Kongreß hat ihnen das Land geöffnet. Ich hätte sie noch nicht einmal gebunden, wenn sie nicht versucht hätte, mir die Augen auszukratzen. Meine Idee war, sie wie ein mutterloses Kälbchen zu ihrem eigenen Besten zu euch zu bringen.«
»Ich merke, du denkst immer noch wie ein Stadt frack«, sagte Piron, »für mich ist sie ein Feind von Te xas, und wenn du vereidigt gewesen wärest, bevor sie dich angriff, hättest du nun die
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