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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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zwischen uns, tut mir das kleine Mädchen nur leid. Ich habe gar keine Lust, sie einzusperren, ob wohl sie ein ganz schöner Tiger sein muß, wenn man deine Narbe so betrachtet.«
    »Inoffiziell, möchte ich sagen, empfinde ich es genauso; außerdem habe ich mich beim Rasieren schon schlimmer geschnitten.«
    Buckskin betrachtete ihn väterlich.
    »Nenn’ mich Sam«, sagte er, »jeder tut das.«
    Er schenkte neue Drinks ein. »Auf einem Bein steht man schlecht, Prost! Dann soll der Doktor irgendwas auf ihre Wunden tun. Wir müssen sie über Nacht hierbehalten und natürlich bewachen.«
    »Wenn ich diese Kommunikationsschachtel nicht zurück ins Feuer geworfen hätte, könnten wir vielleicht mit ihr reden.«
    »Vielleicht ist es ganz gut so«, sagte Buckskin, »wenn deine Theorie richtig ist, daß sie sowohl zur Kontrolle als auch zur Verständigung dient. Morgen, wenn sie sich erholt hat, wird G-2 es mit ihr versuchen. Mit Symbolen und Bildern und so ’nem Zeug.«
    »Ich vertraue sie dir an«, sagte Dave. Er stand auf. »Was ist mit meiner Zeitung? Kann ich den Leuten irgend etwas erzählen?«
    »Du kannst ihnen sagen, daß du hier bist, aber das sollte im Moment alles sein. Sergeant Piron soll dir was zu essen besorgen. Es ist spät, und dein Gaul braucht Ruhe, wie du auch.«
     
    Daves Zimmer befand sich in der Nähe des Raumes, in dem man das Mädchen untergebracht hatte, und beim Zubettgehen fragte er sich, aus welchem Fenster wohl jetzt das Mädchen schaute. Er hoffte, sie würden sie gut behandeln.
    Er beobachtete, wie die Lichter auf der Farm ver löschten und wie das Mondlicht das Kunstlicht ersetz te. Er betrachtete den Mond, dann ermahnte er sich, endlich ins Bett zu gehen. Es würde ein langer Ritt am nächsten Morgen werden.
    Er wachte auf, weil er einen kalten Pistolenlauf auf seiner Stirn fühlte. Einen Moment lang konnten seine verschlafenen Augen nichts außer dem Funkeln des Mondlichts auf dem blau-schwarzen Lauf erkennen. Dann erkannte er den bloßen Arm, der die Pistole hielt – dann das lyranische Mädchen.
    Sie kauerte neben seinem Bett. Als sie merkte, daß er erwacht war, stand sie auf, trat zurück und bedeutete ihm, still zu sein. Er lag still. Außer ihrer beider Atem gab es kein Geräusch in dem Raum.
    Sie gestikulierte mit der Pistole. Es war eine 45er Automatik, altmodisch, aber wirksam. Sie bedeutete ihm, aufzustehen. Er setzte sich auf und bedeckte mit der Decke seine Blößen, dann stand er auf. Sie trat zurück und deutete auf seine Kleider, die auf einem Stuhl lagen.
    Einen Augenblick überlegte er, ob er ihr die Decke überwerfen sollte, aber wirklich nur einen Augenblick. Sie war imstande, sechs Löcher in die Decke zu schießen, während er es täte. Statt dessen benützte er sie als Wandschirm, während er sich seine Hosen anzog.
    Das Mädchen schien sich von den Anstrengungen des Nachmittags vollständig erholt zu haben. Sie war Herr der Situation. Als er sich angezogen hatte, bedeutete sie ihm, den Raum zu verlassen. Sie führte ihn im Schatten der Gebäude zu einem kleinen Wäldchen bis hinter einen Schuppen, wo zwei Pferde auf sie warteten. Der 45er war die ganze Zeit über auf ihn gerichtet, und Flucht oder um Hilfe zu rufen war sinnlos.
    Das Mädchen war fleißig gewesen. Die Pferde waren gesattelt und reisefertig. Er hatte keine Ahnung, wie sie das fertiggebracht hatte. Sam Buckskin würde am nächsten Morgen aus der Haut fahren.
    Sie stiegen auf und ritten Seite an Seite. Das Mädchen steckte die Pistole in ein Sattelholster und zog sie von Zeit zu Zeit geschickt heraus. Nachdem sie so gezeigt hatte, wie gut sie ziehen konnte, warf sie ihrem Gefangenen einen warnenden Blick zu und ließ sie stecken.
    Dave nahm an, es ginge nach Süden, in Richtung auf das ausgebrannte Fahrzeug zu, aber als sie aus dem Wäldchen herauskamen, schlugen sie eine nördliche Richtung ein.
    Als sie so durch die Nacht dahingaloppierten, studierte Dave sie im sanften Mondlicht. Sie ritt gut; nicht meisterhaft, aber ebenso gut wie er. Offensichtlich hat te sie in ihrem Gefängnis ein Bad genommen – der Staub und Schmutz waren verschwunden, ihr Haar wurde von einem Stirnband gehalten und in dem schmeichelnden Zwielicht wirkte sie romantisch. Ihr Gesicht war ernst, aber als sie ihn einmal ansah, lächelte sie.
    Er lächelte zurück und fühlte sich weniger schuldig, als er sich wohl hätte fühlen müssen in seinem Gefangenendasein.
    Verdammt nochmal, war es denn seine Schuld, wenn Sam Buckskins

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