Die Damen vom Planeten 5
daß du manches davon selbst geschrieben hast. Ich glaube, du würdest es am liebsten sehen, daß Sam Buckskin, Idol jedes heißblütigen Texaners, an der Spitze einer Kavallerie-Schwadron eine Attacke gegen das Raumschiff reiten würde und die bösen alten Frauen in Ketten abführen ließe, mit blasenden Hornis ten und fliegenden Wimpeln und ballernden Revol vern, Schätze, so ist es doch, nicht?«
»Nicht ganz, aber –«
»Bleib in der Nähe, Sohn, vielleicht sieh’ste bald was ähnliches.«
Vierundzwanzig Stunden später war die Antwort des Verteidigungsministeriums auf Sam Buckskins Nachricht noch immer nicht eingetroffen. Dave beobachtete ihn, wie er im Nachrichtenraum auf und ab ging und auf einer unangezündeten Zigarre herumbiß.
»Ich kenne Washington«, sagte Dave, »dort muß al les seinen Weg gehen.«
»Die Wege scheinen völlig verschlammt zu sein. Ich werde sie austrocknen. Hier«, sagte Buckskin zu dem Funker, »nimm ein unverschlüsseltes Telegramm an den Vorsitzenden J. C. S. in Washington auf:
EX BUCKSKIN HIDDEN - RANCH , ERBITTEN AUFMERKSAMKEIT FÜR UNSER TL 41 723, ERBITTEN UMGEHEND ANTWORT , IN 12 STUNDEN HANDELN WIR UNABHÄNGIG ! – Korrektur, mach’ daraus 6 Stunden, vielleicht bringt sie das auf die Beine.«
»Vielleicht«, sagte Dave.
Buckskin knurrte und wandte sich an einen Funker, der das ridie-talkie-Band überwachte. »Irgend etwas Neues von Sergeant Piron?«
»Nein, Sir, außer vor einer Weile, daß sie dabei wä ren, ein Perimeter um das Raumschiff zu ziehen.«
»Ruf sie an, frag, was es Neues gibt.«
Pirons Stimme hallte zurück: »Sie scheinen vorzuhaben, im Tal zu bleiben. Die Lyrufrauen kommen von Zeit zu Zeit heraus, aber halten sich in der Nähe des Schiffes auf. Sie marschieren in Formationen umher, scheinen aber keine Waffen zu tragen. Ich habe einige dieser Korkenzieher gesehen. Sie haben unser Pferd und reiten es abwechselnd. Gar nicht mal so schlecht. Wir halten unsere Köpfe unten, und sie haben uns noch nicht entdeckt. Kein Anzeichen von den Alten, auch nicht von ihrem Aufklärungsfahrzeug.«
»Weitermachen«, sagte Buckskin.
Dave und Buckskin warteten im Büro auf die Antwort.
»Sie räumten ihnen eine Frist bis 23.27 Uhr ein«, sagte Dave, »es ist fast so weit.«
»Wir werden großzügig sein und bis halb zwölf warten.«
»Was dann?« Dave sah aus dem Fenster. Die Ranch war dunkel, abgesehen von einigen Lichtern hier und da, Stecknadelköpfe in der Dunkelheit. Es gab keine Anzeichen für Alarm.
»Dann spreche ich erneut mit dem Gouverneur, ich sprach ihn bereits heute nachmittag. Er wird den Ausnahmezustand erklären. Er ist sauer auf die Weiber im Tuckenland. Es ist das zweite Mal, daß sie uns einfach beiseite schieben.«
»Und wenn der Ausnahmezustand erklärt ist?« frag te Dave, »was dann?«
»Das ist dann dein Einstieg. Wie du weißt, ist die Deklaration nur eine Formalität, aber sie gibt uns Möglichkeiten, die wir sonst nicht haben. Außerdem klingt es gut. So mm Mitternacht herum kannst du die Geschichte in deiner Zeitung veröffentlichen. Die anderen Zeitungen und die Nachrichtenagenturen werden die Geschichte ebenfalls direkt aus Austin bekommen, so daß du niemanden ausstechen kannst. Aber der Augen zeugenbericht über das Raumschiff bleibt dir exklusiv.«
»Und was dann? Die Kavallerie?«
Buckskin schüttelte den Kopf. »Ich muß dich erneut enttäuschen. Im Moment nichts anderes. Wir benützen nur die Macht der Presse, um zu schockieren. Die Bevölkerung wird dann genug Pressionen auf Washington ausüben, um sie dort aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Auch werden wir abwarten, wie die Alten auf die Neuigkeit reagieren, daß wir von ihrer Existenz wissen. Du sagtest, sie haben unsere Radiosendungen abgehört?«
»Ja, das erzählte Lori. Wo ist sie überhaupt, Sam? Ich habe sie heute abend nicht gesehen.«
»Sie hat mit unserem Intelligence-Service gesprochen. Ganz freiwillig, aber sie war eine große Hilfe. Sie ist ein gutes Mädchen. Die G 2’s haben jetzt einen Plan des Raumschiffs. Wir wissen, wie viele Lyru sich darin befinden – frag’ nicht, wie groß die Zahl ist, aber sie ist erschreckend. Es gibt 20 der seltsamen Aufklärungsfahrzeuge. Sie kennt die Zahl der Alten nicht. Sie hat nur einmal eine aus der Ferne gesehen. Sie schei nen sehr zurückhaltend zu sein.«
»Ich habe drei gesehen. Was ist mit Waffen?«
»Speere und Schwerter, so sagt sie.« Buckskin zuckte mit den Schultern. »Ziemlich seltsam
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