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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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üblichen, alles wissenden Kommentar. »Mit der Ankunft der Lyru«, so dröhnte die Stimme des Kommentators, »wurde der Traum der Menschheit, den Weltraum zu erobern, Wirklichkeit.«
    Dann kamen die offiziellen Filme über die großen Mondraketen. Eine war in den Vereinigten Staaten, die andere in Rußland gestartet. Beide waren verlorengegangen. Das Nachdram borgte sich von früheren Ausgaben rekonstruierte Szenen, um zu zeigen, wie eine der Raketen mit all ihren Insassen auf dem Mond zerschellte, die andere ihren Kurs verlor und in den Tiefen des Raums verschwand. Der Kommentar schilderte die Entmutigung, die gefolgt war, den Aufschrei gegen den Verlust von Menschenleben und die sogar noch überzeugenden Argumente gegen weitere Versuche: die Milliardenbeträge, die mit den Raketen verschwunden waren. Es wurden keine Raumschiffe mehr gebaut, und in den Laboratorien fanden nur noch wenige Experimente statt. Dann kamen die Lyru. Es gab Rekonstruktionen des Anflugs des seltsam geformten schwarzen Raumschiffs einschließlich einer spektakulären Szene seiner Notbremsung über Virginia und der Zerstörung der darunter liegenden Siedlung. Die Zuschauer buhten, so daß Lori hilfesuchend ihre Hand ausstreckte. Dave nahm sie, um sie zu beruhigen.
    Das Bild änderte sich und zeigte nun, wie nach Vorstellung des Regisseurs das Innere des Lyru-Raumschiffes aussehen mußte. Die Darstellung war eindrucksvoll, hatte aber mit den Tatsachen, die Dave kannte, nichts zu tun. Nachdram zeigte das Innere einer riesigen Muschel, schimmernde Maschinen, flackernde Lichter an der gewölbten Decke in allen Farben des Spektrums. Großbusige Lyra rannten auf geheimnis voll wirkenden Decks hin und her.
    Die Kamera brachte nun die Großaufnahme zweier Lyru, die vor einem mit Schaltern, Knöpfen, Skalen und Schirmen bedeckten Schaltpult standen.
    »Wir sind angekommen, Schwester«, sagte eine von ihnen. Dave erkannte in ihr eine der anonymen Schauspielerinnen aus dem Ensemble der Nachdram-Gesellschaft. Lori kicherte.
    Die andere Lyru-Schauspielerin wedelte mit der Hand, auf einem der Bildschirme erschien eine Luftaufnahme von Washington.
    »Dies nun ist die Erde«, sagte sie. »Es war eine lan ge Reise, Schwester, aber erst jetzt beginnt unsere eigent liche Mission. Du hattest das Raumfieber, als wir unse re Strategie besprachen, so werde ich dir jetzt unseren Plan erklären.«
    Die Szene wechselte über in einen aktuellen Filmbericht über die Landung der Lyru im Rosengarten des Weißen Hauses. Die dröhnende Stimme meldete sich erneut.
    »Wie dieser Plan aussieht, wissen wir noch nicht. Nur die Zeit wird das Geheimnis der Lyru enthüllen. Ob sie in Frieden gekommen sind, wie sie behaupten, oder ob sie als Vorboten eines Krieges zwischen den Welten gekommen sind …«
    Das Nachdram war gut, soweit es sich an die Fakten hielt und Teile von Film- und Fernsehaufnahmen benützte, aber es war sensationell aufgemacht und unverantwortlich, sobald es sich auf Rekonstruktionen und Spekulationen stützte. Zeitweilig war der Film gerade zu fantasievoll, besonders als er jene Stellen zeigte, die auf Daves eigenem Bericht über die Alten basierte. Er war geschmeichelt über den gutaussehenden Schauspieler, den sie gewählt hatten, um die Rolle Dave Hulls, des Reporters, darzustellen. Er wünschte, er wä re nur halb so cool und clever gewesen. Die Nachdram-Alten, etwas reinlicher und vordergründig gemeiner als diejenigen, die Dave gesehen hatte, sabberten und gestikulierten melodramatisch und gaben dem Nachdram- Reporter die Möglichkeit, herrlich-heroische und ex trem witzige Dialoge zu führen. Seine Flucht verlief nach bester Westerntradition mit Jagden durch lange Korridore, Kämpfen mit fotogenen Lyru und einem gewaltigen Sprung in die Freiheit. All das wurde von einem großen Orchester musikalisch untermalt. Das Nachdram endete mit dem Ausschnitt eines Films über den richtigen Dave Hull, als dieser in Sam Buckskins Büro seine Geschichte diktierte. Ein beeindruckender Gegensatz. Nach der Show verlangte Lori nach einem weiteren Sidesattle, um die Tapferkeit Dave Hulls zu feiern, wie sie ernsthaft behauptete.
    Sie fanden eine gemütliche, altertümliche Taverne ohne den ganzen Schnick-Schnack der modernen Saloons. Der alte Barkeeper nahm ihre Bestellung entgegen, schaute sie aber etwas zweifelnd bei der Bestellung eines Sidesattles an. Dave bestellte für sich ein Bier, eine Entscheidung, die der Barkeeper entschieden guthieß. Er bereitete den

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