Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
Vom Netzwerk:
bediente ein kleines Ge rät in ihrer Hand und ein Abendkleid aus Satin schwebte von den Bäumen herab direkt in ihre Arme. Sie hielt es sich an, damit es Lori bewundern konnte, während Da ve nach oben starrte, um herauszufinden, woher das Kleid wohl gekommen war. Es schien, als gäbe es ein Netzwerk aus Drähten in den Bäumen, fast unsichtbar unter den Blättern.
    Lori schüttelte zweifelnd den Kopf und sagte: »Zu auffällig.« Ihm schien es in Ordnung, aber wahrschein lich gab es dort, woher es gekommen war, noch besse re. Die Verkäuferin warf das Kleid in die Luft, irgend et was ergriff es und ließ es verschwinden. Sie klickte erneut, und eine Schneeflocke aus pfirsichfarbener Seide schwebte herab.
    Lori schüttelte erneut den Kopf. Dave setzte sich auf einen Stuhl, der wie ein Stein aussah. Irgend etwas brach durch die Oberfläche des Flüßchens und tauchte wieder unter. Es war eine echte Forelle. Erstaunlich. Er schaute nach Vögeln in den Bäumen, aber da gab es keine. Nicht so reinlich wie Forellen, dachte er. Aber da gab es den Gesang und das Gezwitscher von Vögeln vom Tonband, und irgendwo bewegte eine Windmaschine die Blätter.
    Nachdem Dutzende von Kleidern herabgeschwebt, abgelehnt und wieder in den Bäumen verschwunden waren, begann Lori Anzeichen von Interesse zu zeigen. Endlich wählte sie ein einfaches graues Synthetic, für den Tag und für den Abend geeignet. Die Verkäuferin verschwand hinter einem Vorhang, um auszuwählen, was Lori zum und unter dem Kleid tragen konnte.
    »Was eure Frauen sich alles antun!« sagte Lori we nig später in einem vollklimatisierten Taxi zu Dave. Sie enthüllte ein schillerndes Bein. »Das haben sie aufgesprüht. Es kitzelt, aber ich darf mich nicht kratzen.« Sie gab ihm eine Hand zur Begutachtung. »Das haben sie angemalt.« Man hatte die Nägel poliert und ein schmaler roter Streifen verlief vom Halbmond des Na gelbettes aus um die Spitze. »Hier«, sagte sie und deu tete auf Brust und Rücken, »bin ich verschnürt.« Sie nieste. »Das kommt von dem Zeug, das sie mir ins Gesicht geschmiert haben, ›Bronze Dust‹. Sie wollten mir auch noch Brauen und Wimpern verkleistern, aber das woll te ich nicht.«
    »Du siehst toll aus, Lori. Es ist eine Art Maskerade, die die Frauen anlegen, wenn sie ausgehen. Sie glau ben dann, daß sie hinreißender seien als jede andere.«
    »Bin ich hinreißend, Dave Hull?«
    »Natürlich bist du das – in dieser Aufmachung oder jeder anderen. Du siehst von Natur aus gut aus. Gibt’s bei euch eigentlich keine Aschenputtel?«
    »Bin ich wirklich attraktiv, findest du das?«
    »Frauen«, seufzte er. »Natürlich finde ich das. Aber langsam bringst du mich dazu, dich auch etwas schlicht zu finden, wenn du nicht damit aufhörst.«
    »Entschuldige«, sagte sie, »aber wir haben so we nig, worauf wir stolz sein können. Ich bin ein guter Krieger, aber darauf bin ich nicht stolz. Ich war Krieger, nun bin ich desertiert. Darüber bin ich auch nicht restlos glücklich. Wenn man seine eigene Rasse verrät –«
    »Du hast deine Leute nicht verraten, Lori«, widersprach Dave. »Du hilfst ihnen gegen ihre eigenen Unterdrücker, die Alten. Das darfst du nicht vergessen. Denk an die Legende der Lyru, an das Ende der langen Sklaverei. Nun wird sie wahr.«
    »Ja, es gibt diese Legende, aber manchmal glaube ich, es ist ein Ammenmärchen.« Das Taxi rollte aus und die Türen glitten auf. »Drovers Gasthaus«, sagte der Fah rer.
    »Was ist das?« fragte Lori.
    »Ein Ort, an dem man sich etwas zwischen die Kiemen buttern kann, um einen anderen Allgemeinplatz zu gebrauchen«, sagte Dave.
    »Ich hoffe, du bist hungrig.«
    Dave bestellte zwei Cocktails. Sie kamen in dünnen Gläsern mit Zuckerrand. »Ich weiß, du verabscheutest den Drink, den Sam Buckskin dir anbot«, sagte er, »aber vielleicht magst du diesen hier. Er ist nicht so hart.«
    »Was ist das?« Sie betrachtete das Getränk zweifelnd.
    »Im Osten ist’s ein Sidecar. In Texas nennt man das, so fürchte ich, einen Sidesaddle. Es ist ein Getränk für Damen.«
    Lori nippte vorsichtig daran, leckte sich dann den Zucker von den Lippen.
    »Mir schmeckt’s«, erklärte sie und trank den Rest in zwei Schlucken. Dave bestellte erneut. »Er ist süffig«, sagte er, »aber er hat’s in sich. Nur ein freundlicher Hinweis.«
    Sie trank den zweiten Drink langsamer und lächelte ihn an. »Ich finde, sie stoppen das Kitzeln in meinen Füßen. Ist das ihre Macht?«
    »Ein Teil davon«, sagte Dave. Er

Weitere Kostenlose Bücher