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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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Sidesattle mit Hingabe zu, indem er von Zeit zu Zeit verstohlen in einem Buch blätterte. Als er ihn servierte, wartete er auf Loris Ur teil, »Der beste, den ich je genossen habe«, sagte sie wie ein alter Connaisseur. Der Barkeeper war geschmeichelt.
    »Das kommt daher, weil er handgemacht ist, Ma dam, nicht wie in diesen chromplattierten Lokalen, wo man eine Nummer wählt und eine Maschine einem etwas zusammenmixt.«
    »Sie haben vollkommen recht«, antwortete sie ernsthaft. »Es gibt zu viele Maschinen.«
    »Und nicht genug Individualismus«, sagte der Bar keeper. »Wilden Individualismus, so wie in den fünf zi ger Jahren, als ich in eurem Alter war. Glaubt mir, wenn wir noch den Schwung von damals hätten, würden wir hier nicht wie lahme Enten ’rumsitzen und darauf war ten, daß die Lyruweiber uns vereinnahmen.«
    »Einige meiner Freunde sagen, ich sähe aus wie eine Lyru«, sagte Lori.
    Dave stubste sie unter dem Tisch, aber sie lächelte ihn nur an und wandte sich wieder dem alten Mann zu. »Finden Sie das auch?«
    »Nö, du bist ’n großes Mädchen. Schätze, das ist der Grund, warum sie sowas sagen, aber hier in dieser Gegend kriegen wir auch Großes hin! Weißt du, was diese Lyrufrauen brauchen? Männer, die ihnen sagen, was zu tun ist. Stellt sie in die Küche und gebt ihnen was zu tun; das gilt auch für die Tucken im Osten, die flattern doch nur ’rum wie Hühner ohne Kopf. Ein Mann muß die Dinge anpacken, wenn sie richtig getan sein sollen, und Aufgabe der Frauen ist es, ihn glücklich zu machen und ordentlich zu füttern, wenn er nach Hause kommt.«
    »Kann ich noch ’n Bier haben?« fragte Dave, um den alten Mann wegzuschicken.
    »Klar, mein Sohn, bedien’ dich nur selbst. Der mitt lere Hahn ist der einzige, der geht. Wissen Sie, Ma dam, Sie sollten meine Frau kennenlernen. Interessiert Sie Kochen?«
    »Ich würd’s gern lernen«, sagte Lori.
    »Möchtest du auch noch einen Drink, Lori?« fragte Dave hoffnungsvoll.
    »Jetzt nicht, danke.«
    »Ich kann nicht verstehen«, sagte der Barkeeper, »wie ein Mädchen in Ihr Alter kommen kann, ohne kochen gelernt zu haben. Aber es spricht für Sie, daß Sie es lernen wollen.
    An Ihrer Sprache erkenne ich, daß Sie nicht aus Te xas sind, und ich nehme es als Hoffnungsschimmer für die ganze Masse Ihrer Schwestern draußen, daß Sie so verständig sind.«
    Dave ging zur Bar, versuchte mit einem Ohr, die Unterhaltung zu verfolgen und zapfte sich ein neues Bier. Er war erleichtert, als ein durstig aussehender Mann die Kneipe betrat.
    »Sie haben einen Gast bekommen«, rief Dave dem Barkeeper zu.
    Der alte Mann sah sich kurz um.
    »Das ist Jim Bediner. Hallo, Jim, ein Bier? Zapf’ Jim ein Bier, wo du schon gerade da bist, mein Sohn, sei so nett.«
    Dave tat es amüsiert, fürchtete aber gleichzeitig, daß der geschwätzige alte Mann Lori dazu bringen konnte, ihr Geheimnis zu verraten. Sie versuchte mit aller Macht, in dieser ihr fremden Rasse, zu der sie geflohen war, aufzugehen. Wenn die anderen Lyru nur halb so klug und anpassungsfähig waren, so konnte er Sam Buckskin überreden, doch noch seinen Plan mit der 5. Kolonne zu verwirklichen.
    Wenn man die Lyru dazu bringen konnte, sich der Macht der Alten en masse zu entziehen, so würde die Erde einen entscheidenden Sieg in dem Nervenkrieg, den die Alten angezettelt hatten, davontragen. Er hätte zu gerne gewußt, wie stark die Hexen eigentlich waren. Außerdem hatten sie ja noch die mysteriösen Spiralen auf ihrer Seite.
    Aber würde nicht eine solche Schwächung der Ly ru-Truppen die Alten dazu zwingen, ihre Waffen, was immer das auch sein mochte, einzusetzen? Die Lyru waren die wichtigsten Waffen der Alten, schöne, völlig erdengleiche Menschen, die man mit offenen Armen willkommen geheißen hatte und die allein kaum den Coup ihrer verborgenen Führer vorbereitet hätten. Die sen Plan mußten sie nun fallenlassen, aber er war sicher, daß das Ziel der Alten sich nicht geändert hatte: Die Eroberung der Erde durch die Nation, die sowohl die stärkste als auch die schwachsinnigste war: die der Vereinigten Staaten.
    Aber wie würde der Coup aussehen … welche Waffen würden eingesetzt werden … hätte die Erde ihnen irgend etwas entgegenzusetzen … worauf mochten die Alten warten? Dave konnte sich hundert Antworten darauf denken und keine. Er zapfte sich noch ein Bier und ein zweites für Jim und ging zurück zum Tisch, wo der alte Mann seine Freundin belagerte.
    »Ich fürchte, wir müssen gehen«,

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