Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
Vom Netzwerk:
sagte Dave, sobald er zu Wort kam.
    Der Barkeeper war entsetzlich traurig darüber, aber er erlaubte es, da es ein so nettes Gespräch gewesen war.
    Lori lachte und winkte. »Was für ein netter Mann«, sagte sie zu Dave, »warum müssen wir schon gehen?«
    »Weil wir es nicht riskieren dürfen, daß du soviel mit anderen Leuten sprichst. Du könntest dich verraten.«
    »Aber er sprach doch die meiste Zeit.«
    »Das ist ein weiterer Grund. Du bist mit mir ausge gangen und ich mochte auch etwas von dir haben.« Er fürchtete, das hörte sich etwas gereizt an.
    »Oh«, sagte sie, »ich wette, ich weiß, was du bist.«
    »Was?«
    »Eifersüchtig! Ich habe eine Menge darüber auf dem Ein-Band gehört, aber ich habe nie richtig gewußt, was das bedeutet. Es ist eines der verbreitetsten Gefühle. Du bist eifersüchtig, nicht wahr?«
    »Nein, das bin ich nicht«, leugnete er heftig. »Gibt es eigentlich irgend etwas, worüber du nichts auf dem Ein-Band gehört hast? Du mußt ihm ständig gelauscht haben.«
    »So ziemlich. Aber du bist eifersüchtig, ich erkenne das jetzt.«
    »Auf was? Etwa auf den klapprigen alten Mann? Sei nicht komisch!«
    »Das ist die edelste Form der Eifersucht, wenn es eigentlich keinen Grund für sie gibt.«
    »Unsinn«, sagte er, »wie könnte ich.« Und dum merweise fügte er hinzu: »Wo ich doch ein Mädchen im Osten habe. Du siehst also …« Er schwieg, als er sah, daß das spöttische Lächeln aus ihrem Gesicht verschwand.
    »Oh«, sagte sie endlich, dann lächelte sie erneut, aber kläglich. »Nun glaube ich wirklich zu wissen, was das ist. Es ist … ein Schmerz, nicht wahr? Ein tiefer Schmerz …«

 
13. Kapitel
     
    Die Band war laut und das Lokal war überfüllt. Lori hatte darum gebeten, zur Ranch zurückzufahren, aber Dave wußte, daß er mit ihr nicht eher zurückfahren konnte, bevor er seinen Fehler wieder gutgemacht hatte. Nach seinen früheren intelligenten Selbstgesprächen über ihre Empfindsamkeit und ihrem Verlangen nach sozialer Anerkennung hatte er sie gröblich und unnötig verletzt. Er hatte das aus einer momentanen Stimmung heraus gesagt, und es war noch nicht einmal die Wahrheit. Emily Wallace war nicht sein Mädchen, sagte er sich selbst. Sie waren an den Klippen des Ehrgeizes und der unterschiedlichen Interessen so gründlich gescheitert wie selten ein anderes Pärchen, und ausgerechnet Emily hatte nun dazu herhalten müssen, Lori die Laune vollständig zu verderben. Er mußte sich zu seinem eigenen Besten zusammennehmen und Lori ihre Selbstsicherheit zurückgeben. Sie war nicht Emily, klug, stark, in diesem Lande geboren und in der Lage, sich in jeder Situation zu verteidigen. Sie war Lori, eine der Lyru, unsicher, so gut wie ohne Freunde in einer fremden Welt – und wenn sie sich nicht an ihren David Hull halten konnte, hatte sie niemanden, dem sie sich anvertrauen konnte. Also steckte er sie in ein Taxi und entschuldigte sich, während sie tapfer und aufrecht in ihrem Neiman-Kleid in der Ecke saß .
    Er erzählte ihr von Emily – diesmal die Wahrheit –, aber das tat es noch nicht. Lori sagte, sie wisse nichts über die Liebe; aber es hörte sich so an, als habe sie lediglich so lange nichts davon gewußt, bis er sie so verletzt hatte, daß sie sie zu erkennen vermochte. Sie sagte ihm, daß sie der Meinung sei, er liebe Emily noch immer – auch wenn er selbst es nicht wisse.
    Er leugnete dies heftig. Sie glaubte ihm nicht, aber seine Proteste taten ihr gut.
    Sie wurde fröhlicher.
    Ihre sich bessernde Laune nahm Dave zum Anlaß und dirigierte den Fahrer zum Longhorn-Club. Es war nicht das vornehmste Lokal in der Stadt, aber es war das lauteste.
    Der Ober empfahl die Spezialität des Hauses, eine Monstrosität, die »Longhorn-Pokal« genannt wurde, und kündigte sie als den riesigsten Drink in ganz Texas an – was ihn natürlich zum größten der Welt machte. Aber Lori bestand auf einem Sidesaddle. Zwei davon schüttete sie so schnell in sich hinein, daß der Kellner kaum mit dem Servieren nachkam.
    »Ich ertränke meine Sorgen«, sagte sie strahlend. Wieder etwas, was sie wohl auf dem Ein-Band gelernt hat, nahm Dave an. Während der dritte Drink unterwegs war, studierte Lori die Tänzer und verkündete dann: »Das kann ich auch!« Dave forderte sie auf und fand, daß sie es in der Tat konnte. Er hatte befürchtet, sie könne ungeschickt und schwerfällig sein, aber sie bewegte sich äußerst geschickt, zuerst konzentriert, dann frei und entspannt. Bald vergaß

Weitere Kostenlose Bücher