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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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er, wie groß sie war, und machte ihr Komplimente über ihre Behendigkeit. Der Bandleader verbeugte sich, als sie vorbeiwirbelten. Als sie an ihren Tisch zurückkehrten, hatte Lori glänzende Augen und war fröhlich. Sie fragte ihn nach dem Namen des Tanzes, und als Dave erwiderte, daß es sich um einen Foxtrott gehandelt habe, fragte sie ihn, was ein Fox sei. Er beschrieb ihr den Fuchs, aber er konnte ihr nicht garantieren, daß sein Trotten etwas mit dem Tanz zu tun hatte.
    »Ihr habt eine verrückte Sprache«, sagte sie, »voller Überraschungen und Widersprüche. Und dann die Re dewendungen!«
    »Du sprichst sie perfekt.«
    »Vielleicht, aber ich werde diese Sprache nie schreiben können. Sie war jedoch einfacher als alle anderen Sprachen, die wir von der Erde empfingen. Ich nehme an, daß dies einer der Gründe war, warum die Alten euer Land auswählten. In Rußland oder China zum Beispiel schien sich die Sprache jedesmal, wenn wir einen Fluß oder einen Berg überquerten, in eine andere zu verwandeln. Ein anderer Grund war, so schätze ich, daß wir den Amerikanern ähnlicher sehen als anderen Erdbewohnern!«
    »Du siehst besser aus als der Großteil unserer Frau en«, sagte er und sah sich um. »Vergleiche!«
    Sie schaute und wurde angeschaut. Dave bemerkte, daß man ihnen viel Aufmerksamkeit widmete. Zweimal mußte er Hausfotografen vertreiben. Er war ziemlich sicher, daß man Lori nicht für eine Lyru hielt, aber er war sich nicht sicher, ob man ihn nicht erkannt hatte.
    Er war eine Art Berühmtheit geworden, vor allem seit seinem Auftreten in dem Nachdram. Und wenn man ihn erkannte, konnte man auch annehmen, daß seine große Begleiterin so stark einer Lyru glich, daß sie womöglich auch eine war. Aber er hoffte, daß sie ihre Anonymität wahren konnten.
    »Sind alle Lyru wie du, Lori?« fragte er. »Ich meine nicht äußerlich. Du hast eine so schnelle Auffassungsgabe, bist intelligent. Nein, ich will dir nicht schmeicheln«, sagte er, als sie errötete und ihren Kopf schüttelte. »Was ich meine, ist, daß unser gemeiner Soldat zwar das Salz der Erde sein mag und all das, aber er ist nicht gerade eine Intelligenzbestie. Du giltst als normaler Lyrukrieger und hast dieses Auftreten, diese Kultur – lauter solche Sachen, woher kommt’s?«
    Sie war noch immer verlegen, malte mit der Unterseite ihres Glases Kreise auf das Tischtuch und sah an ihm vorbei. »Mein Vater war ein Dichter«, sagte sie endlich.
    »Ja«, er wartete darauf, daß sie fortfuhr.
    »Meine Mutter war ein Krieger, wie die meisten der Lyru-Frauen. Sie wurde, als ich noch klein war, in der Schlacht getötet. So wurde ich von meinem Vater aufgezogen. Oh, natürlich mußte ich die militärischen Übungen mitmachen und wurde selbst zum Krieger erzogen, aber am Abend lehrte mich mein Vater die Dinge, die er wußte. Und das war eine ganze Menge. Wir haben keine Bücher wie ihr, sondern sein Wissen wurde ihm von seinem Vater übertragen, der es wiederum von seinem hatte, und so weiter. Mein Vater war ein schwacher Mann wie all unsere Männer, aber er war freundlich und weise. Ich glaube, ich liebte ihn.«
    Sie hielt inne und blinzelte.
    »Weinst du, Lori? Sprich nicht weiter, wenn es dich schmerzt.«
    Sie lächelte ihn an und schüttelte ihren Kopf.
    »Es ist schon gut«, sagte sie, »ich würde gern. Ich glaube, ich habe meinen Vater nicht immer fühlen lassen, daß ich ihn liebte. Weißt du, in der Militärschule brachte man uns bei, unsere Mütter zu ehren und unse re Väter zu verachten, und ich war jung genug, um beeinflußbar zu sein. Ich war oft grausam zu ihm, wie Kinder es sind. Aber es gab Stunden, in denen wir ein sehr gutes Verhältnis zueinander hatten. Ich hoffe, das ließ ihn die anderen Stunden vergessen.«
    »Ich bin sicher, er verstand es!« Dave berührte vorsichtig ihre Hand.
    »Danke. Er schrieb wunderschöne Gedichte. Ich mochte sie, obwohl ich das nie außerhalb des Hauses zugegeben hätte, aber noch interessierter war ich an seinen Geschichten. Er erzählte sie als Stories, aber ich glaube, es handelte sich in Wirklichkeit um Geschichte.
    Da gab es einmal die Prophezeiungen, von denen ich dir erzählt habe – daß eines Tages die Männer ihre verlorene Stärke wiederfinden würden –, aber es gab auch Geschichten aus der Zeit, bevor sie sie verloren.«
    »Vor wie langer Zeit war das?«
    »Das ist so lange her, daß nur noch ein paar Dichter davon kündeten. Bei den meisten von ihnen war es in den Generationen, in denen

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