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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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und hatte Mehl an den Händen.
    »Diese Lyru«, sagte George enthusiastisch. »Sie sind schon tolle Leute! Das ganze Land muß erbeben beim Anblick ihres Kampfes mit dem geheimnisvollen Eindringling.«
    »Ja, Liebling, genau das hat eben auch der Sprecher gesagt«, erwiderte Joan nachsichtig.
    »Na und? Stimmt das etwa nicht? Schau nur, die da, wie sie auf das Monster losgeht, um ihm noch einen paralysierenden Schlag zu versetzen. Welche Präzisi on. Diese wilde Anmut. Welch ein Schauspiel. Willst du es nicht auch sehen?«
    »Ich kann nicht. Nicht, wenn ich je mit diesem Ku chen fertig werden will. Du wolltest ihn, wie ihn dein Großvater machte.«
    »Großmutter, Frau!« Er grinste. »Hüte deine böse Zunge, Tucke, oder ich leg’ dich über’s Knie!«
    »Ja, George.« Er übertrieb es ein bißchen, aber das verzieh sie ihm. Wenn er erst einmal seinen Job hatte, würde er weniger schwadronieren und hätte es nicht mehr nötig, seine Männlichkeit zu verbalisieren. »Aber ich fürchte, ich komm’ mit dem Backofen nicht zu recht. Würdest du ihn mir einstellen?«
    »Niemals!« brüllte er. »Ich habe geschworen, das verdammte Ding nicht mehr anzurühren. Du mußt eben lernen, damit umzugehen. Das mußte ich ja schließlich auch – ich als einfacher Mann –, das dürfte dir bei dei ner anerzogenen Intelligenz doch nicht schwerfallen, oder?«
    »Ja, Liebling«, sagte Joan geduldig. »Aber du könntest dich auch mal einen Augenblick vom Fernseher losreißen. Ich verstehe gar nicht, warum du noch im mer diese Monster-Kämpfe anstarrst. Es ist doch immer dasselbe. Das ist nun schon der sechste, oder?«
    »Die anderen waren Aufzeichnungen. Dieser ist li ve. Sie können sie nun aus der Luft direkt übertragen, dann gibt es keine Überlagerungen. Aber seidu nicht so schnippisch, Joan. Das Schicksal unserer Zivilisation hängt vom Ausgang dieser heldenhaften Kämpfe ab. Die Lyru sind Heldinnen. Sie halten das Rad der Geschichte an. Sie verdienen jede Belohnung, die eine dankbare Nation sich nur denken kann. Jawohl! Und das gilt auch für ihre Führer, diese älteren Frauen.«
    »Du meinst die Alten ? Du wirst von Mal zu Mal komischer, George. Ich glaub’, das kommt von den dauernden Fernsehorakeln, denen du zuhörst, seitdem du den Haushalt aufgegeben hast. Es ist noch nicht allzu lange her, da mußte ich dir verbieten, mit deinen Spielzeugsoldaten loszuziehen, um die Alten zu verbrennen.«
    »Ich war verblendet«, sagte er theatralisch. »Ich war in vielen Dingen verblendet, wie du dich wohl erinnerst. Aber ich hole auf. Niemand ist so blind …«
    »Ich weiß, ich weiß. O Zeiten, o Wunder! Ich weiß nicht, wie es dazu kam, aber seitdem mache ich neben meinem Beruf auch noch den ganzen Haushalt. Bist du eigentlich sicher, daß du den Job bekommst, oder ist das nur eine faule Ausrede?«
    »Morgen«, sagte George. »Du wagst es, meine Wor te zu bezweifeln, Frau? Und wenn ich den Job erst habe, wirst du kündigen und deine Zeit dem Haushalt und –« Er holte tief Atem und brüllte »dem Kinderkriegen widmen!«
    »Aber George?« Sie war schockiert. »Dafür haben wir nichts eingeplant. Und es wird nie genug in der Kinderkasse sein, wenn du nicht arbeiten gehst. Die Regierung wird meine Hausarbeit nicht bezahlen.«
    »Scheißegal!« brüllte er. »Meine Großmutter hatte auch keine Kinderkasse und trotzdem sieben Kinder!«
    »Aber ich bin nicht deine Großmutter!«
    »Das ist wahr«, stimmte er zu. »Da ist gar kein Vergleich möglich. Sie wußte, wie man einen Kuchen backt.«
    »Oh.« Sie rauschte sprachlos in ihre Küche.
    George errötete über den ungewohnten Sieg und wandte sich erneut dem Fernsehen zu.
    Joan, bis zu den Ellenbogen in Teig versunken, schwor sich grimmig, ihm den besten Kuchen, den er je gegessen hatte, zu machen, diesem Trottel.

 
18. Kapitel
     
    »Natürlich würde ich mir gern eine dieser Spiralen aus der Nähe ansehen, Dave«, sagte der Leiter des Laboratoriums. »Aber warum kommst du damit zu mir? Ich treffe diese Entscheidungen nicht. Das muß Sam Buckskin oder der G-2 entscheiden.«
    »An die kann ich mich nicht wenden, Doc. Erstens will ich die Knaben nicht verpetzen, zum zweiten fühlt sich Sam vielleicht verpflichtet, die Spirale mit einigen Entschuldigungen zurückzuschicken; er ist halt ein Ehrenmann.«
    »Ich etwa nicht?« fragte Doc Rossiter grinsend. »Okay, dein Vorschlag ist verführerisch. Und meine wissenschaftliche Neugier ist stärker als meine moralischen Bedenken. Laßt uns

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