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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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merkte man, daß es aus der geöffneten Luke des Raumschiffes drang. Man konnte sich dessen nicht sicher sein, aber einige glaubten, im Inneren des Raumschiffes eine Figur gesehen zu haben. Eine der Alten?
    Das Hämmern und Trillern verschmolz zu einem hypnotischen Chor, und die Lyru wiegten sich von ei ner Seite zur anderen. Eine Totenklage für den Feind, der als riesiger Schatten in ihrer Mitte lag.
    Die Schatten wurden da und dort vertrieben, als kleine blaue Lichter zum Leben erwachten. Die Lichter wurden zu Flammen und leckten an dem Kadaver. Das Hämmern schwoll an und erreichte seinen Höhepunkt. Die Flammen loderten empor. Die Lyru schwankten wie in Ekstase, und ihre verlängerten Schatten huschten hinter ihnen hin und her. Nun war der Kadaver zur Fackel geworden. Die Flammen überragten das riesige Raumschiff.
    Der blauweiße Scheiterhaufen brannte herunter, aber die Lyru starrten noch immer darauf.
    Die Kreatur war nicht länger zu erkennen.
    Dann war alles vorüber. Das Hämmern verstummte, das Trillern hörte auf.
    Dunkelheit brach herein, als könne man sie hören.
    Die Lyru rappelten sich auf und verschwanden im Raumschiff. Wo das Monster gewesen war, war jetzt nichts mehr.

 
17. Kapitel
     
    Es wurde Routine.
    Die Luftwaffe machte die Monster aus und gab Alarm. Ihr Aufenthaltsort wurde den Lyru mitgeteilt, und diese machten sich auf und vernichteten es. Trup pen der Vereinigten Staaten folgten ihnen mit dem Befehl, sich in den Kampf nicht einzumischen, aber jede mögliche Unterstützung zu geben. Manchmal bestand diese nur darin, den. Lyru nach dem Kampf etwas Eßbares anzubieten.
    Trotz der offensichtlichen Verärgerung der Spiralen gab es immer mehr Verbrüderung zwischen den Männern und den Lyru. Das Verhältnis Spiralen und Lyru war etwa eins zu dreißig, und die Taktik der Männer war es, die Feldküche auf möglichst große Flächen auszudehnen. Das zwang die Spiralen, von Gruppe zu Gruppe zu eilen, und die Männer nutzten die Abwesenheit der Spiralen, so gut sie konnten. Nach einer anfänglichen Periode der Schüchternheit oder möglicherweise Furcht vor Strafe beteiligten sich die Lyru an dem Spiel, die Spiralen hereinzulegen. Brach an einem Ort ein Tumult aus, so sauste eine aufgeregte Spirale dorthin, um nachzuschauen. Die Gruppe, die sie verließ, begann sofort mit ihren Neckereien, Klap sen oder kleinen Zärtlichkeiten, bis die Spirale oder eine andere zurückeilte, um für Ordnung zu sorgen, womit dann wieder eine andere Gruppe freies Spiel hatte.
    Anfänglich hatte es bei den Männern Widerstände gegeben, für die Lyru Küchendienste zu tun, aber dieser verschwand bald, als die Frauen ihnen zu helfen begannen. Sie schienen es zu genießen, etwas für die Männer zu tun. Sie übernahmen die Vorbereitung und das Servieren der Mahlzeiten. Sie machten kleine Ausbesserungsarbeiten an den Uniformen der Männer. Sie machten die improvisierten Sangesfeste mit und triller ten exotische Begleitungen zu traurigen alten Solda tenballaden.
    Was die Männer aber offensichtlich am meisten genossen, war die Tatsache, daß die Lyru ihnen respektvoll zuhörten, wenn sie sprachen. Das war eine Seltenheit in nichttexanischen Staaten, in denen man die natürliche Überlegenheit der Frau proklamiert hatte, aber auch in Texas selbst war das, bedingt durch den Frauenmangel, selten. Und so fand eine allgemeine Verbrüderung statt, die allerdings in keinster Weise die wichtige Aufgabe, das Töten der Monster, beeinflußte. Im Gegenteil, dadurch hob sich jedermanns Stimmung, mit Ausnahme die der Spiralen. Wahrscheinlich waren die Bosse der Spiralen auch nicht glücklich darüber, aber sie protestierten weder direkt noch indirekt.
    Wochenlang ging das so weiter. Irgendwoher tauchten die Monster auf, wurden entdeckt, getötet, zu den Raumschiffen geschleppt und verbrannt. Es schien immer genug Arbeit für die Lyru zu geben, und es gab keinen Hinweis dafür, daß die Lyru je etwas anderes tun würden. Die Lyru hatten Verwundete, aber nie ern ste Verluste. Sie kümmerten sich selbst um ihre Opfer und lehnten jede Hilfe ab.
    »Ich weiß nicht, Sam«, sagte Dave eines Tages zu Buckskin, »aber es scheint mir, die Lyra führen nun deinen Krieg.«
    »Ich weiß es auch nicht, Sohn, das erste Mal in mei nem Leben fühle ich mich müde. Müde und überflüs sig. Als Tuckenland sich außerhalb von Texas entwickelte, war es eine Aufgabe, auf unsere Weise weiterzumachen. Aber nun kommt eine andere Art Frauen, und sie machen

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