Die Damen vom Planeten 5
uns lächerlich, indem sie für uns unsere Kriege in unserem eigenen Land führen. Irgendwie fühle ich mich ihnen gegenüber weder verärgert noch dankbar. Es scheint mir nichts auszumachen.«
Dave bedauerte nun, daß er so gesprochen hatte.
»Wenn sie eine Bedrohung für uns darstellen wür den, wäre das etwas anderes. Aber sie tun etwas für uns, und wir haben keine Möglichkeit, es selbst zu tun. Am liebsten würde ich zu meinen Lassotricks und meiner Pferdezucht zurückkehren.«
Er sah Daves ernstes Gesicht und riß sich zusammen.
»Druck bloß kein Wort davon, Dave.«
»No, Sir, ich wollte bloß wissen, ob Sie die Alten auch schon zu unseren Verbündeten rechnen, ohne je mit ihnen gesprochen zu haben.«
»Ich werde mit ihnen sprechen«, sagte Buckskin, »auf Gedeih und Verderb. Ich hol’ sie aus ihren Lö chern und finde heraus, was sie wirklich wollen.«
Auch Dr. C. C. Rossiter, der Laboratoriumschef, hatte Buckskins Niedergeschlagenheit bemerkt.
»Sam sieht so deprimiert aus, Dave, was ist los mit ihm?«
»Weiber«, sagte Dave, »Tucken, Lyru und die Al ten. Zuviele Weiber, Doc.«
»Verständlich«, sagte Doc, »wo doch früher die ein zigen Weiblichkeiten, mit denen er je zu tun hatte, Stu ten waren. Oh, wo wir gerade von Frauen sprechen, Dave: Warum besuchst du nicht mal Lori? Ich glaube, sie braucht auch eine Aufmunterung.«
Lori befand sich in einem Raum direkt hinter dem Laboratoriumstrakt, den man für sie eingerichtet hatte. Sie trug die Jeans und die Bluse, die sie in Dallas getragen hatte. Sie lächelte zaghaft, als sie ihn sah.
»Warum bist du nicht bei deinem Mädchen?« fragte sie.
»Ich bin gekommen, um dich zu sehen.«
»Dabei wärst du doch viel lieber bei Emily.«
»Hör schon auf, Lori, Emily ist beruflich hier, wie alle anderen Reporter.«
»Aber du warst froh, sie zu sehen, nicht wahr?«
»Schau, ich bekomme das jetzt von beiden Seiten zu hören, und langsam reicht’s mir. Ich finde, es wird Zeit, daß ihr euch kennenlernt.«
Er ging zur Tür und rief: »Doc!« Der Laboratori umsleiter schaute aus einer Tür am anderen Ende des Flurs. »Ja?«
»Kann ich mir Lori für ein Weilchen ausleihen? Ich passe auf sie auf!«
»Nun gut, aber paß auf, daß die anderen Lyru sie nicht sehen.«
»Danke, Doc.« Er wandte sich zu Lori. »Okay, gehen wir.«
»Wohin? Vielleicht möchte ich gar nicht.«
»Komm schon«, sagte er und nahm ihren Arm.
»Ich habe nichts anzuziehen«, protestierte sie, »ich bin nicht hübsch.«
»Nein, zum Teufel, das bist du wirklich nicht, du bist schön.« Sie ließ sich erweichen und ging mit ihm aus dem Haus.
Im Offiziersclub waren keine Offiziere, aber die Bar war voller Reporter. Dave sah Emily, sie saß neben Doug Morn. Neben ihr stand ein leerer Barhocker, auf den setzte er Lori.
Dann langte er rüber und tippte Emily auf die Schulter.
»Nun also«, sagte er, als sie sich umdrehte. »Emily – Lori. Lori – Emily. Und vergeßt nicht, daß ihr beide Damen seid.«
»So«, sagte Emily und betrachtete das große Mädchen von Kopf bis Fuß. »Das also ist die Königin der Amazonen.«
»Sei nett, Emily«, sagte Dave.
»Sie ist so winzig«, sagte Lori. »Ist sie deshalb so frech?«
»Du sollst auch nett sein, Lori. Und das hier ist Doug Morn.«
»Es ist mir ein Vergnügen«, sagte Doug. »Trinken Sie einen mit?«
Lori lächelte ihn an. »Einen Sidesaddle, bitte.«
Emily lächelte Lori mit kalkulierter Herzlichkeit an. »Ist das der Drink, nachdem Sie sich immer Ihrer Klei der entledigen, meine Liebe? Sie haben sich ihrer ja schon beinahe entledigt. Oh, ich bitte um Verzeihung, ich sehe, ein Knopf an Ihrer Bluse ist ja noch zu. Man kann deutlich sehen, daß Sie die Unsitte, einen BH zu tragen, nicht mitmachen.«
Lori ließ einen kleinen, warnenden Triller hören, und Dave trat zwischen die Frauen.
»Ein Bier für mich«, sagte Dave. »Benehmt euch, ihr beiden. Wie geht’s dir, Doug? Was gibt’s Neues?«
»So steht’s«, sagte Doug ungerührt. »Ich setze mein ganzes Geld auf Emily, wenn er ein verbales Duell wird, aber wenn es zum Kampf kommt, wette ich auf Lori.«
»O fein«, sagte Dave, »ein Hetzer. Hör zu, diese Mädchen sollen es lernen, miteinander auszukommen.«
»Warum? Wirst du beide heiraten?«
»Heiraten? Wer spricht hier von Heiraten? Sie sollen miteinander auskommen, denn das ist das Kernproblem. Es gibt noch Tausende von Lyru, und mit der Zeit sollen sie mit der Erdbevölkerung verschmelzen und –«
»Wer sagt
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