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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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Astronomen, die Observatorien«, sagte er. »Hat man sie denn nicht auf den Schirmen gehabt, als sie die Erde anflogen? Das Schiff ist ja groß genug.«
    »Vielleicht hat man es aufgespürt«, sagte Emily. »Ich bin schließlich auch nur bei der Zeitung; man erzählt mir auch nicht alles. Vielleicht kommt es vom Mars oder von irgendwo außerhalb des solaren Systems. Aber das scheint mir sehr akademisch. Vielleicht sind wir alle bereits tot, bevor wir das rausgekriegt haben.«
    »Schau«, sagte er, und er versuchte, mehr Überzeugung in seine Stimme zu legen als er hatte, »vielleicht sind sie ans gar nicht feindlich gesinnt …«
    »O nein! Sie kommen nur mal so vorbei und zerstören aus Versehen eine Stadt. Ich nehme an, sie haben sich nur deshalb noch nicht sehen lassen, weil sie noch einen Entschuldigungsbrief formulieren.«
    Es klang lächerlich, was Emily sagte, und dennoch könnte etwas dran sein, ging es Dave durch den Kopf.
    »Warum eigentlich nicht«, sagte er. »Es könnte durchaus ein Unfall gewesen sein, wenn du die Tatsachen nüchtern betrachtest. Nimm mal an, sie haben die Dichte unserer Atmosphäre überschätzt und merkten plötzlich, daß sie zu zerschellen drohten. Sie zogen die Notbremse. Die Bremsen sind Raketen- oder Antigravantrieb oder sowas, und sie stoppen. Aber West-Alexandria lag genau da drunter und bekam die Ladung voll ab. Vielleicht wissen sie gar nicht, was sie angestellt haben.
    Und der Grund, warum sie noch nicht rausgekommen sind, ist auch simpel. Sie prüfen die Luftbeschaffenheit und so weiter, um zu sehen, ob sie ihnen bekommt.«
    Emily war empört. »Erst läufst du zu den Texanern über«, sagte sie zornig, »und jetzt, wo wir einen wirklichen Feind haben, machst du dich zu seinem Fürsprecher.« Ihr Gesicht war müde. »Nur ein kleiner Unfall! Ich schenk dir deine Texaner und Marsianer. Ich muß arbeiten.«
    »Ich halte sie ja gar nicht für Marsianer«, sagte Da ve, »und außerdem …«
    Aber Emily hatte aufgelegt und er führte Selbstgespräche.
     
    Am fünften Tage nach ihrem Erscheinen rührten sich die Insassen des schwarzen Schiffes zum erstenmal.
    Eine Luke öffnete sich am Äquator der mächtigen Kugel und stieß einen schwarzen, flügellosen Flugkörper aus. Es war eine Miniaturausgabe des großen Raumschiffs. Nach der Größe zu urteilen, schien es sich um einen Zweisitzer zu handeln. Die Luke schloß sich wieder und das Schiff hing weiterhin unbeweglich am Himmel. Das Telefonsystem der Hauptstadt begann heißzulaufen. Tausend Waffen waren auf das kleine Fahrzeug gerichtet, aber keine feuerte. Das kleine Fahrzeug kreiste minutenlang. Die Bodenwaffen folgten seinen Bewegungen. Dann hatte es sein Ziel ausgemacht und startete in nördlicher Richtung. Es flog über den Nationalflughafen und über den Potomac.
    Finger verkrampften sich über den Abzügen, als es beim Weißen Haus zur Landung ansetzte.
    Das Flugzeug landete sanft im Rosengarten des Weißen Hauses, nahe dem Portal. Es zerquetschte ein paar hundert Rosen und eine Hecke, richtete aber keinen weiteren Schaden an.
    Im nächsten Augenblick war das kleine Fahrzeug, wenn auch in respektvollem Abstand, umringt. Angehörige des Geheimdienstes, Polizei und ein Trupp Soldaten verbargen sich hinter Bäumen und tragbaren Schutzschildern. Alle Fenster des Weißen Hauses waren einen Spaltweit geöffnet, und Gewehrläufe starrten ins Freie. Ein Segment des Daches des Fahrzeuges rollte zurück. Eine schimmernde, korkenzieherartig geformte, violette Lichtspirale stieg empor und hielt dann inne. Eine mechanische Stimme ertönte. »Achtung!« sagte sie.
    Dann folgte eine längere Pause. »Wer spricht für Sie?« fragte die Spirale weiter.
    Frau Präsident eilte die Stufen des unterirdischen Atombunkers hinauf und überhörte ihre eifrigen Beraterinnen, die sie veranlaßt hatten, dort hinunter zu gehen, und sie auch jetzt noch nicht wieder hinauflassen wollten.
    »Ich werde sprechen«, sagte sie und fügte instinktiv hinzu, »es wird mir nichts tun.«
    Einen Moment lang war sie von der Mittagssonne geblendet. Reporter und Fotografen drängten sich hinter ihr.
    »Keine Fotos«, sagte sie. »Zumindest nicht, bis wir ihnen gesagt haben, daß es sich um keine Waffe han delt. Oder«, fügte sie hinzu, »solange sie nicht als erste schießen.« Sie lächelte.
    Die Reporter lachten nervös.
    »Ich spreche für die Vereinigten Staaten«, sagte die Präsidentin in Richtung des schwarzen Schiffes. »Wer seid ihr?«
    Der Korkenzieher

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