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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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schwamm ganz dicht neben ihr.
    »Wir schaffen es, Sheila! Wir müssen zusammenbleiben, sonst verlieren wir uns.«
    Sie hasste den schwarzen Qualm und das heiße Wasser. Die winzigen Mineralienteilchen prickelten auf ihrer Haut wie Nadelstiche. War es der Feueratem des Drachen?
    »Komm, Sheila! Ich glaube, wir sind bald draußen.«
    »Hoffentlich!«
    Sie hätte nicht mehr sagen können, ob sie nicht versehentlich im Kreis schwammen. Ihr Kopf dröhnte. Das Grollen des Schlots klang wie ein gemeines Lachen.
    Es war wie ein Wunder, als sich die Aschenwolke endlich lichtete. Sie waren draußen, hatten es tatsächlich geschafft!
    Sheila sah sich ängstlich um, weil sie befürchtete, dass der Drache sie verfolgte. Doch hinter ihr war nur eine dicke Rauchwolke, die keinerlei Ähnlichkeit mit einem Ungeheuer hatte.
    Hatte sie sich etwa alles nur eingebildet?
    Egal – nichts wie weg von hier!
    Es kostete die beiden Delfine sehr viel Energie, aber endlich hatten sie die Region mit den Vulkanen hinter sich gelassen.
    »Mann«, stöhnte Mario, als das Blubbern und Grollen leiser wurde. »Ich dachte schon, wir sind verloren. Hast du den Drachen auch gehört?«
    »Ich war überzeugt, ich hätte mir die Stimme nur eingebildet«, gestand Sheila.
    Spy traute sich endlich, wieder die Augen aufzumachen.
    »Bin ich tot?«, nuschelte er.
    »Bist du nicht«, beruhigte Sheila ihn. »Und das ist auch gut so, denn wir brauchen dich noch.«
    »Überleg dir noch mal, ob du uns nicht doch den Zauberspruch verrätst«, sagte Mario. »Wir hätten dich gerade verlieren können, und was dann?«
    Spy schwieg.
    Vielleicht überlegt er es sich wirklich, dachte Sheila. Aber möglicherweise kriegen wir auch ohne Spy den Zauberspruch zusammen.
    Sie versuchte, sich an die Worte zu erinnern, aber ihr Amulett lenkte sie ab. Die Signale, die es von sich gab, waren noch stärker geworden.
    »Der Stein muss hier irgendwo sein!«, rief Mario.
    Das Meer war noch immer erleuchtet von einem matten rötlichen Schein. Sie schwammen nun durch eine bizarre Landschaft voller unterirdischer Täler und Berge. Säulen aus erkalteter Lava ragten vor ihnen auf – erloschene Vulkane. Sheila und Mario kamen sich vor wie auf einem fremden Planeten.
    »Das Signal ist jetzt ganz stark«, sagte Mario. »Wir müssen dicht am Ziel sein.«
    Sie benutzten immer wieder ihr Sonar, konnten aber nur kalte Lava spüren – kein ungewöhnliches Gestein.
    »Vielleicht ist der Stein in einem der Schlote versteckt?«, sagte Sheila. Ihr Amulett pulsierte wie verrückt, als sie über einen der erloschenen Kegel schwebte und von oben in den Schlot hineinspähte.
    Nur Schwärze. Abgrundtiefe Dunkelheit. Sie konnte absolut nichts erkennen.
    Sie setzte ihr Sonar ein, und diesmal signalisierte es ihr, dass sich ein fremdartiges Material im Innern des Kamins befand – glatt, oval, so groß wie eine Kinderfaust.
    »Hier drin ist er«, verkündete sie aufgeregt.
    Mario war sofort neben ihr.
    »Warte«, sagte er. »Ich schlüpfe in den Schlot und hole den Stein!«
    Sheila war dankbar, dass er es machen wollte, denn es graute ihr davor, in den engen Schlot hinabzutauchen.
    Aber Spy klebte noch immer an Marios Rückenflosse, und derSchlot war zu eng für den Delfin und den Fisch. Mario sah ein, dass er so nicht sehr weit kommen würde.
    »Kannst du die Klette mal übernehmen?«, fragte er.
    Sheila hätte es gerne gemacht, aber Spy sträubte sich.
    »Wenn ich loslasse, bin ich tot«, jammerte er. »Der Druck … Die Hundertkraft schützt mich …«
    »Du kannst nicht einmal eine Sekunde loslassen?«, fragte Sheila verwundert.
    Spy schüttelte den Kopf. Ein Wechsel in dieser Tiefe sei zwar grundsätzlich möglich, erklärte er, aber wenn er auch nur für den Bruchteil einer Sekunde den Kontakt mit einem der Amulett-Träger verlor, dann würde der gewaltige Wasserdruck ihn sofort umbringen.
    Obwohl Sheila und Mario Spy versicherten, dass sie bestimmt aufpassen würden, weigerte sich der Fisch, Mario loszulassen. Alle Versuche, Spy zu überreden, waren nutzlos.
    »Lass ihn«, sagte Sheila schließlich zu Mario. »Dann tauche ich eben in den Schlot. Das ist einfacher, als hier noch länger rumzudiskutieren.«
    »Okay, du hast recht«, meinte Mario.
    Sheila nahm all ihren Mut zusammen und glitt hinab ins Dunkel.
    Der Stein … ich will nur den Stein …
    Die Röhre war eng. Und so schwarz. Sheila kam sich vor wie das einsamste Wesen auf der Welt. Sie hatte den Eindruck, dass es endlos tief

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