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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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ihr was gefunden?«
    »Ja, wir haben den zweiten Stein«, sagte Spy. »Er ist sicher in meinem Bauch.«
    »Gut gemacht, Spy«, sagte Fortunatus.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte Spy.
    »Benutzt den Golfstrom«, antwortete Fortunatus. »Dieser warme Strom bringt euch in den Nordatlantik. Euer Ziel ist das Nordpolarmeer. Dort müsste sich nach meinen Kenntnissen ein weiterer Stein befinden. Aber Achtung, es kann kalt werden!«
    »Bei den Tiefseefischen ist uns ziemlich warm geworden«, sagte Spy kichernd.
    »Passt auf euch auf«, verabschiedete sich Fortunatus. »Viel Glück!«
    Er wollte die Verbindung unterbrechen.
    »Kann ich?«, fragte da eine andere Stimme. Auf dem Bildschirm war plötzlich ein Delfin zu sehen, der Fortunatus direkt anzublicken schien.
    Das muss Mario sein, dachte Fortunatus. Er schaut in Spys Kameralinsen.
    »Gute Leistung, Mario«, sagte er aufmunternd. »Schon zwei Erfolge. Weiter so. Ihr schafft es!«
    »Bitte …«
    »Was gibt’s noch?«
    »Wie – wie geht es meiner Mutter?«, fragte Mario.
    »Sie lebt, und es geht ihr den Umständen entsprechend gut«, antwortete Fortunatus zögernd.
    »Wenn wir alle Steine finden, wird Zaidon dann auch ganz bestimmt meine Mutter freilassen?«
    Fortunatus hörte die Sorge in Marios Stimme. Darum sagte er: »Zaidon wird zu seinem Wort stehen, da bin ich sicher. Aber du kennst ja das Problem.«
    »Die Zeit«, murmelte Mario. »Kann Zaidon nicht … nicht machen, dass meine Mutter nicht so schnell altert? Bitte!«
    Er ist richtig verzweifelt, dachte Fortunatus. Kein Wunder, ihm läuft die Zeit davon.
    »Ich fürchte, daran hat Zaidon kein Interesse«, antwortete er.
    »Aber können Sie nicht mit ihm reden? Bitte! Tun Sie es für meine Mutter! Sie soll langsamer altern. Fünf Jahre pro Woche, nicht zehn! Bitte!« Mario flehte regelrecht.
    Fortunatus’ Augenlid zuckte nervös. »Es tut mir leid, mein Junge.«
    »BITTE!«
    Fortunatus seufzte. »Ich werde mit Zaidon reden, aber ich kann dir nichts versprechen!«
    »Danke! Danke!«
    Fortunatus unterbrach die Verbindung. Mit einem Mal fühlte er sich sehr müde.
    Die Pizza war inzwischen kalt geworden. Sie schmeckte außerdem fad. Angewidert schob Fortunatus den Teller weg.
    Alle Tiefkühlpizzen schmeckten in der letzten Zeit fad. Er hatte sie satt. Er hatte es auch satt, dass er seine Mahlzeiten immer allein verzehren musste.
    Viele Jahre lang hatte ihm das nichts ausgemacht. Er hatte sich angewöhnt, beim Essen nebenher zu lesen oder sich Notizen zu machen.
    Aber nun spürte Fortunatus immer öfter die Einsamkeit. Früher hatte er die Einsamkeit manchmal gesucht. Jetzt suchte sie ihn heim, tagsüber und besonders in der Nacht. Es gab niemanden, der ihn noch vermisste. Nicht nach so langer Zeit. Das war der Preis gewesen für sein neues Leben.
    Womöglich ein zu hoher Preis?
    Ärgerlich stand Fortunatus auf und ging an den Schrank, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. Dann überlegte er es sich anders, änderte seine Richtung und steuerte auf das große Gemälde über der Couch zu. Das Bild zeigte das Nordkap. Doch diesmal hatte Fortunatus keinen Blick für die Landschaft. Er hängte das Gemälde einfach ab.
    In der Wand war ein Tresor eingelassen. Fortunatus tippte den Geheimcode ein, und die Tür sprang auf. Fortunatus griff in die Öffnung, ertastete Papiere und eine Kassette. Dann schlossen sich seine Finger um den Gegenstand, den er gesucht hatte. Es war ein Gürtel aus Gold.
    Der Schlüssel zu dem größten Geheimnis der Welt.
    Der goldene Gürtel klirrte leise, als Fortunatus ihn vorsichtig auf die Couch legte und die schweren Glieder der Länge nach ausbreitete. Der Gürtel reichte fast von einem Ende der Couch bis zum anderen. Die goldenen Glieder funkelten. Als Fortunatus mit den Fingerkuppen über die Ornamente strich, glaubte er die magische Kraft zu spüren, die schon jetzt in dem Gürtel steckte. Behutsam, fast mit Andacht, berührte er die leeren Fassungen, in denen einst die sieben Steine geruht hatten, bis Irden den Siebenmeerzauber angewandt hatte.
    Mein Schatz.
    Fortunatus schluckte. Sein Herz schlug schneller.
    Der Preis war keineswegs zu hoch. Er besaß den Gürtel. Er hatte die Prophezeiung gefunden. Und es würde ihm gelingen, eine unglaubliche Entdeckung zu machen.
    Noch unglaublicher als Zaidon und sein Weltenstein.
    Und das bald.
    Sehr bald.

10. Kapitel
    Die Reise nach Norden
    Mario machte sich Sorgen. Das Gespräch mit Fortunatus hatte ihn aufgewühlt. Würde der

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