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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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in ihrem Kopf. Sie stellte sich vor, wie der Seeleopard von Mario abließ und davonschwamm.
    Doch der Kampf tobte weiter. Die Energie des Seeleoparden schien überhaupt nicht nachzulassen, und Sheila fragte sich verzweifelt, ob ihr Zauber diesmal komplett versagt hatte. Immer wieder stürzte sich der Seeleopard mit gebleckten Zähnen auf Mario, der jedes Mal rasch auswich.
    Anfangs hatte Mario noch versucht, dem Seeleoparden den Kopf in die Seite zu rammen, aber jetzt schien er dafür keine Kraft mehr zu haben. Auch seine Ausweichmanöver wurden zusehends langsamer.
    Plötzlich hörte Sheila Spy wimmern. Der Fisch hatte sich beim Auftauchen des Seeleoparden gleich in eine Eisnische zurückgezogen und sich dort mucksmäuschenstill verhalten, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sheila ärgerte sich über sein feiges Verhalten, auch wenn Spy wahrscheinlich ohnehin nichts hätte ausrichten können. Aber warum winselte er jetzt vor Angst?
    Da bemerkte Sheila, wie sich das Wasser teilte und ein riesiges dunkles Etwas heranglitt. Im ersten Augenblick war sie überzeugt, es sei Zaidons schwarzer Wal, der da herbeischwamm; groß genug kam ihr der Schatten in diesem Moment vor. Doch dann erkannte sie den weißen Bauch und die weißen Flecken an der Seite.
    Ihr stockte das Herz.
    Ein Orca!
    »Wir sind verloren«, wimmerte Spy und presste sich unter die Eisplatte.
    Sheila zögerte. Was tun? Sollte sie sich einen Unterschlupf suchen wie Spy? Aber sie konnte Mario doch nicht einfach im Stich lassen!
    Der Delfin kämpfte noch immer verbissen mit dem Seeleoparden. Mit letzter Kraft rammte er ihn nochmals in die Seite, was die Wut des Raubtiers jedoch nur noch anstachelte. Die beiden Kämpfenden hatten den Orca noch nicht bemerkt.
    Sheila stieß einen Warnschrei aus, so laut und schrill, wie sie noch nie im Leben geschrien hatte.
    »ORCA! ORCA!«
    Jetzt schwamm der große Schwertwal direkt auf sie zu. Vor lauter Angst war Sheila wie gelähmt und konnte keine Flosse bewegen. Wie hypnotisiert starrte sie dem großen Räuber entgegen, sah seinen riesigen Kopf, sein großes Maul, seine Zahnreihen … Sie schloss vor Entsetzen die Augen.
    Die Sekunden schienen endlos zu sein. Bestimmt steckte sie schon halb im Maul des Orcas. Jeden Moment würde er zubeißen …
    Doch nichts geschah.
    Als Sheila die Augen zaghaft aufmachte, sah sie, dass der Orca an ihr vorbeigezogen war und Kurs auf den Seeleoparden nahm, derendlich von Mario abgelassen hatte. Mit einer gewaltigen Bewegung des Schwanzes – der Wasserdruck schmetterte Sheila gegen die nächste Eisscholle – stürzte sich der Orca auf Marios Peiniger.
    Der Seeleopard quiekte vor Angst. Er tauchte blitzschnell nach unten und ergriff die Flucht. Aber der Orca war genauso schnell, trotz seiner Größe. Schon hatte er gewendet und die Verfolgung aufgenommen. Eine Zeit lang sah Sheila nur aufgewühltes Wasser und Luftblasen und hörte die Angstschreie des Seeleoparden. Allmählich entfernten sich die Geräusche und wurden leiser. Dann vernahm Sheila ein letztes schrilles Quieken.
    »Bist du okay?«, fragte eine Stimme neben Sheila.
    Sie schaute zur Seite. Mario war neben ihr aufgetaucht.
    »O Mario!«, rief sie erleichtert.
    »Nichts wie weg von hier«, sagte Mario gepresst. »Komm, Spy!«
    Mario hatte beim Kampf ein paar Verletzungen abbekommen. Seine Haut war an manchen Stellen aufgerissen und blutete.
    »Tut es sehr weh?«, fragte Sheila mitfühlend.
    »Ach was. Geht schon«, behauptete Mario.
    Sheila ahnte, dass er große Schmerzen haben musste, denn die Delfinhaut war sehr empfindlich, das wusste sie aus eigener Erfahrung. Aber Mario versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Seine größte Sorge war, dass durch das Blut wieder Jäger angelockt werden könnten, doch diesmal hatten sie Glück, und es ließ sich kein Angreifer mehr blicken.
    Dank des Hundertkraft -Zaubers, den sie jetzt erneuerten, ging es Mario bald wieder besser, und auch Sheila fühlte sich danach voller Energie.
    Sheila überlegte, ob der Orca vielleicht durch ihren Zauberspruch angelockt worden war. Hatte sie Mario damit das Leben gerettet?
    Der Gedanke ließ ihr einfach keine Ruhe.
    Ich kann wirklich zaubern!
    »Wir müssen eine Strömung erwischen, die uns von hier wegbringt«, plapperte Spy in ihre Überlegungen hinein. Er hatte mit Fortunatus gesprochen und setzte jetzt eine wichtige Miene auf. »Mein Meister sagt, wir müssen den antarktischen Zirkumpolarstrom nehmen.«
    »Super«, entgegnete Mario. »Ich

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