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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Himmelsfisch gab, sondern dass sie das Südlicht bewundert hatten, war Spy wieder einmal eingeschnappt und redete eine Zeit lang kein Wort mehr mit Mario – was diesen allerdings nicht sonderlich störte.
    Als sie schließlich auf den Eingang zu einer Eishöhle stießen, pulsierten die Amulette auf einmal so heftig, dass Spy sein Schweigen vergaß.
    »Hier muss der Stein sein!«, rief er und schwamm aufgeregt vor dem ovalen Loch hin und her. »Hier, in der Höhle! Hoffentlich kommen wir nicht wieder zu spät!«
    Der Lichtschein der Amulette reflektierte gespenstisch auf der weißen Wand links und rechts des Eingangs.
    »Wollen wir alle reinschwimmen?«, fragte Mario. »Wer weiß, welche Überraschung uns dieses Mal erwartet.«
    Auch Sheila fühlte ein nervöses Kribbeln im Bauch.
    »Also, wenn es euch nichts ausmacht, dann würde ich dieses Mal lieber hier draußen warten«, sagte Spy.
    »Okay«, erwiderte Mario. »Du bewachst den Eingang und verteidigst ihn mit deinen Linsenaugen und deiner Antenne gegen alle Meeresungeheuer. Sheila und ich schwimmen in die Höhle und holen den Stein.«
    Sheila merkte, wie unbehaglich Spy sich fühlte.
    »In O-Ordnung«, bibberte er. »Aber ihr b-b-beeilt euch, ja?«
    »Los«, sagte Sheila zu Mario, »bringen wir es hinter uns.«
    Der Eingang zur Höhle war ziemlich schmal, sie passten gerade hindurch. Vorsichtig schwammen sie ins Innere und untersuchten die Umgebung.
    Eis, nur Eis … eine Halle … dann eine hohe Wand mit Durchlass … dahinter der Stein. Sonst nichts.
    Obwohl ihr Sonar meldete, dass sich nichts Ungewöhnliches in der Höhle befand, war Sheila aufmerksam.
    Vorsichtig, die Sinne aufs Äußerste gespannt, bewegten sie sich vorwärts. Als sie in den hinteren Teil der Höhle kamen, sahen sie den Stein. Er lag in der Mitte des Raums auf einer Säule und schimmerte orange, wie ein glühendes Stück Kohle. Sein Lichtwar warm und friedlich – ein gleichmäßiges, ruhiges Leuchten ohne ein einziges Flackern.
    »Keine Gefahr«, sagte Mario.
    »Abwarten«, gab Sheila zurück.
    Ihr Herz klopfte heftig, als sich Mario streckte und den Stein mit dem Schnabel von der Säule nahm. Sheila befürchtete, dass die Säule plötzlich lebendig werden könnte oder dass die Wände zum Leben erwachten.
    Aber nichts geschah. Es blieb vollkommen ruhig.
    Trotzdem waren Sheila und Mario weiterhin vorsichtig, als sie langsam zurückschwammen.
    Stille.
    Unheimlich.
    »Vielleicht haben wir diesmal einfach Glück, und es passiert nichts«, murmelte Mario.
    Sheila sagte nichts. Sie traute der Sache nicht. In der Tiefsee war Hairy Harry erst aufgetaucht, nachdem sie den Stein schon eine Weile hatten. Die Gefahr konnte noch jederzeit kommen.
    Doch sie erreichten den Ausgang der Höhle ohne Zwischenfall. Mario wollte zuerst hindurchschlüpfen. Sheila sah sich noch einmal um und prüfte alles mit ihrem Sonar. Niemand außer ihnen war in der Höhle.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie.
    »Nichts ist in Ordnung«, kam es von Mario. Seine Stimme klang gequält. »Ich stecke hier fest, verdammt! Der Eingang ist seit vorhin enger geworden!«
    »Das gibt’s doch nicht!« Sheila drückte von hinten – ohne Erfolg. Mario war tatsächlich eingeklemmt und konnte sich weder vorwärts- noch rückwärtsbewegen. Ungeduldig wand er sich hin und her und schrammte dabei seine empfindliche Delfinhaut auf.
    »Es muss doch gehen, verflixt!«
    Während er sich noch bemühte, hatte Sheila den Eindruck, dass sich das Loch weiter verengte. Das Eis schien Mario regelrecht im Klammergriff zu haben!
    »Verhext!«, rief Sheila. »Der Eingang ist verhext!«
    Jetzt war guter Rat teuer. Sie malte sich schon Schreckensbilder aus. Im Moment wirkte noch die Hundertkraft , sie würden es also noch eine Zeit lang unter Wasser aushalten können, ohne Luft holen zu müssen. Aber irgendwann mussten sie trotzdem wieder nach oben!
    Es galt, rasch zu handeln. Das Loch würde immer kleiner werden … Was tun?
    Das Amulett, dachte Sheila. Ich brauche den richtigen Zauberspruch.
    Sie musste den Spruch für die Hundertkraft wieder abwandeln. Sie hatten jetzt am nötigsten … Muskelkraft!
    »Auch in den Sieben Meeren zählt
    die Kraftmagie der Anderswelt.
    Du Amulett aus Urgestein,
    wild, ungestüm und lupenrein,
    verleih dem Träger Muskelkraft,
    damit er’s aus dem Loch raus schafft!«
    Das Amulett an ihrer Brust glühte.
    Es tut sich was, jubelte Sheila innerlich, als sie merkte, wie sie anfing, vor lauter Muskelkraft zu strotzen. Ihr

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