Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
verraten.«
»Ein faires Angebot. Also, schieß los.«
»Du weißt bestimmt noch nicht, dass es in den Meeren sieben Zaubersteine gibt«, sagte das Fischlein und wand sich nervös hin und her. »Du musst sie nur finden, dann hast du dein Glück gemacht. Es heißt nämlich:
Wer einen hat, hat große Macht,
wer drei besitzt, hat’s klug gemacht.
Bei fünf das Glück ist fast in Sicht,
der sechste Stein reicht leider nicht!
Du brauchst auch noch den siebten Stein,
erst dann kommst du zum Tor hinein. «
»Danke für die Auskunft«, sagte Skylla. »Das war wirklich äußerst interessant!« Und dann verschlang sie den Fisch mit einem großen Happs.
Mario zuckte zusammen. Der Nebel um Skyllas Kopf verschwand, und er blickte wieder in die goldglänzenden Augen des Ungeheuers.
»Ssskylla machte sssich auf die Sssuche«, erzählte die Seeschlange. »Als Ssskylla im Chinesischen Meer den ersten Sss-stein fand, wurde sssie groß und sss-stark wie ein Drache.« Sie rollte den violetten Stein zärtlich hin und her. »Als Ssskylla im Nordpolarmeer den zweiten Sss-stein fand, konnte sie die Welt viel besser verstehen.« Sie schubste den roten Kristall an. »Undals Ssskylla hier im Indischen Ozean den dritten Sss-stein fand, wusste sssie, dass sssie nie mehr krank sein würde.« Sie liebkoste den dunkelblauen Zauberstein.
Dann zischte sie Mario an: »JETZT WILL SSSKYLLA ALLE SSS-STEINE!« Und sie spie ihm eine Ladung grünes Gift ins Gesicht.
17. Kapitel
Der Kampf gegen die Seeschlange
Noch war Sheila zuversichtlich. Sie hatten Mario zwar im Dickicht des Kelpwaldes verloren, aber Spy brauchte nur seinen inneren »Sucher« einzuschalten, um herauszufinden, in welche Richtung Mario geschwommen war.
»Das wird schon«, blubberte der Fisch. »Keine Sorge, wir finden ihn.«
Sheila drückte sich an Spy und fühlte seinen kalten Körper. Es half ihr, in die Wirklichkeit zurückzukehren. Noch immer vernebelten Trugbilder ihr Gehirn und überschwemmten Sheila mit allerlei Ängsten und Gefühlen, aber langsam wurde ihr Kopf wieder klarer.
Vielleicht war eine Art magisches Gift im Wasser, dachte sie. Und dieses Gift hat all die Bilder hervorgerufen.
Spy schwamm nach links, dann wieder nach rechts. Einmal schwamm er sogar eine Spirale, bis er wieder die richtige Richtung gefunden hatte. Sheila hütete sich, sich darüber lustig zu machen. Hauptsache, sie fanden Mario! Und es konnte ja auch sein, dass das Zaubergift im Wasser Spys »Kompass« etwas durcheinanderbrachte.
»Mann«, sagte Spy plötzlich. »Guck dir mal diesen dicken Baumstamm an, der da zwischen den Stängeln liegt. Ganz mit Muscheln bewachsen und mit leckeren Seepocken. Die muss ich jetzt unbedingt mal probieren.«
»Ich dachte, du frisst nur Krill oder Ruderfußkrebse«, sagte Sheila erstaunt.
»Ach, ein bisschen Abwechslung schadet nichts«, erwiderte Spy. Und schon tauchte er ein Stück hinab und fing an, an dem Stamm herumzuknabbern.
»Aber mach schnell«, murmelte Sheila. »Wir müssen Mario finden. Wer weiß, was mit ihm passiert ist.« Sie merkte, dass ihr Amulett glühend heiß war. Der magische Stein musste ganz in der Nähe sein, irgendwo versteckt im Unterwasserdschungel.
Da schrie Spy auf. Der Baumstamm war plötzlich lebendig geworden und peitschte durchs Wasser. Spy wurde durch die Druckwelle in die Höhe geschleudert und wirbelte wie ein hilfloses Stück Papier herum. Der Baumstamm flog zur Seite, die Kelpstängel wurden weggedrückt, und das Wasser geriet in Bewegung. Sheila sah mit Entsetzen, dass der vermeintliche Baumstamm der Schwanz eines grässlichen Ungeheuers war, das sich jetzt wütend zu ihnen umdrehte.
»Wie – noch mehr Besucher?«, fauchte das Ungeheuer, und seine goldenen Augen funkelten. »Ssskylla ist noch mit dem ersten beschäftigt!«
Es war eine riesige Seeschlange, aber sie hatte mächtige Tatzen und zwei winzige Flügel. Spy hatte sie durch seine Berührung auf sich aufmerksam gemacht.
Der andere Besucher muss Mario sein, dachte Sheila hoffnungsvoll. Sie benutzte ihr Sonar. Ja – richtig! Direkt hinter Skylla schwebte ein Delfin im Wasser.
»Mario!«, rief Sheila. »Ist alles in Ordnung?«
Gerade, als sie eine schwache Antwort vernahm, schrie Spy laut um Hilfe. Der schuppige Kopf des Ungeheuers schwebte über ihm und erwischte seine Rückenflosse. Spy versuchte verzweifelt, sich aus dem Maul des Ungeheuers zu befreien.
»Hilfe, Hilfe, tu mir nichts, es war ein Versehen! Ich wollte doch nur ein paar
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