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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Steine im Meer haben große Macht,
    wenn endlich der Siebenmeerzauber erwacht.«
    Mario spürte, wie der Gesang ihn einhüllte und von ihm Besitz ergriff. Er fühlte sich leicht und frei. Alle Sorgen und Ängste fielen von ihm ab. Er ließ sich von den Stimmen und den Lichtern führen und drang tiefer und tiefer in den Dschungel ein. Er wusste, dass in der Mitte etwas auf ihn wartete, das ihn anlockte und das unbedingt wollte, dass er kam, aber Mario fürchtete sich nicht.
    Der Kelpwald schien ihm jetzt bereitwillig den Weg frei zu machen; die Blätter wichen zurück, bevor Mario sie berührte, die Seesterne tanzten über seinem Kopf und fügten sich zu Mustern zusammen wie bei einem Kaleidoskop. Schließlich konzentrierten sich die Sterne auf zwei Stellen vor ihm und wurden zu leuchtenden Spiralen; zwei Feuerräder, die sich schneller und schneller drehten, bis es Mario ganz schwindelig wurde.
    Wie hypnotisiert starrte er auf die glühenden Scheiben, dann merkte er, dass es die Augen eines riesigen Seeungeheuers waren.
    Sein Schädel mit den dreieckigen Ohren ähnelte einem Pferdekopf. Jetzt bog es seinen langen, grüngoldenen Hals und stemmte seine beiden Vordertatzen in den Meeresboden, um den Oberkörper ein Stück aufzurichten. Der Leib war schlank wie dereiner Schlange und mindestens fünfzehn Meter lang. Doch die Tatzen mit den klauenartigen Krallen schienen eher zu einem Drachen zu gehören als zu einer Schlange.
    »Schön, sssehr schön!«, zischte die Seeschlange ihn an, und Mario sah ihre gespaltene Zunge. »Ssskylla freut sssich über Besuch!«
    Mario war vor Schreck wie gelähmt.
    Der Kopf schwebte über ihm. Mario spürte die bohrenden Blicke. Die Schlange schien ihn genau zu betrachten.
    Wie in Trance nahm Mario wahr, dass auf ihrem Rücken zwei kleine, dunkelrote Flügel saßen, die sich jetzt entfalteten. Sie waren viel zu winzig, um den mächtigen Körper durch die Luft zu tragen.
    »Was willst du von mir?«, fragte Mario. Er hatte sich von der ersten bösen Überraschung erholt und nahm nun all seinen Mut zusammen.
    »Du hast was, das Ssskylla will«, säuselte Skylla. »Ssskylla kann es riechen.« Sie beugte sich vor und tat so, als schnuppere sie an seiner Haut.
    Mario zuckte unwillkürlich zusammen. »Da irrst du dich.« Er konnte sich nicht vorstellen, was Skylla von ihm wollte.
    Aus Skyllas Nasenlöchern stiegen ein paar Luftblasen auf. Sie beäugte Marios Amulett, das noch immer wie verrückt pulsierte.
    »Hübsches kleines Sss-steinchen, das du da hast, Ssskylla liebt Sss-steine«, flüsterte sie.
    Sie verlagerte einen Teil ihres Gewichts auf ihre Vordertatzen, und ihr Leib hob sich noch weiter an.
    Mario konnte kaum glauben, was er nun sah: Unter ihr im Sand lagen drei funkelnde Steine – ein roter, ein dunkelblauer und einvioletter. Alle drei waren faustgroß und verbreiteten einen geheimnisvollen Lichtschein.
    Drei der gesuchten Zaubersteine, die die Schlange hortete, als seien es Dracheneier!
    »Da ssstaunst du, was?«, zischte die Schlange, die Marios Blick bemerkt hatte. »Ssskylla hat einen hübschen Schatz!«
    »Dann hast du den roten Kristall gestohlen«, rutschte es Mario heraus.
    »Gestohlen?«, fauchte sie. »Ssskylla hat die Sss-steine gefunden! Und sssie will noch mehr, sssie will alle sssieben!«
    Mario war so neugierig, dass er alle Vorsicht vergaß. »Was weißt du über die sieben Steine?«
    »Ssso, das interessiert dich?«, zischte die Schlange. »Dann pass auf, was Ssskylla dir zeigt!«
    Sie öffnete ihr Maul und stieß eine milchige Flüssigkeit aus, die sich im Wasser verteilte. Ihr Kopf verschwand im Nebel.
    Mario traute seinen Augen kaum, als in der Nebelwolke ein verschwommenes Bild erschien.
    Eine Schlange, die aussah wie Skylla – allerdings viel kleiner –, schlängelte sich über ein Korallenriff. Ein bunter, karierter Fisch passte nicht auf und zappelte gleich darauf in Skyllas Maul.
    »Lass mich frei!«, bettelte der kleine Fisch. »Ich verrate dir auch ein großes Geheimnis.«
    »Ach, was kannst du jämmerlicher Wicht denn schon wissen?«, spottete die Schlange.
    Der Fisch plusterte sich ein bisschen auf. »Ich bin ein Korallenwächter«, erklärte er. »Was du hier siehst, ist nämlich kein normales Korallenriff. Das ist in Wirklichkeit eine Bibliothek. Hierist alles Wissen der Meere gespeichert, es ist der Platz aller Antworten.«
    »Und deswegen soll Ssskylla dich nicht fressen?«
    »Genau. Sonst kann ich dir ja nicht das große Geheimnis

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