Die Delta-Anomalie - Starfleet Academy ; 1
folgt mir
, dachte Kirk.
»Hey, du!« Kirk lief auf die Form zu. Er war unbewaffnet. Aber er hatte so ein Gefühl.
Und er behielt recht. Die dunkle Gestalt schoss um eine Steinsäule und bückte sich dann unter einem Steinbogen hinweg. Als Kirk den Bogen erreichte, wölbte er sich einen halben Meter über seinem Kopf.
Okay, er ist wirklich riesig
, dachte Kirk und legte noch einen Schritt zu.
Als der Kerl am Palast vorbeiglitt und in einer der dunklen Straßen nördlich vom Parkplatz verschwand, blieb ihm Kirk weiterhin auf den Fersen. Dann sah er, wie die Gestalt zwischen zwei Häuserreihen lief.
Na toll, wieder so ein Seitengässchen
, dachte er.
Vor dem Eingang zur Gasse blieb er stehen. Die Gestalt stand stocksteif keine zehn Meter entfernt und sah ihn an. Automatisch klappte Kirk seinen Kommunikator auf und drückte den Aufnahmeknopf. Er hielt ihn hoch.
Mach schon
, dachte er.
Sag was, du Idiot
.
Und die Gestalt sprach. Es war die gleiche unheimliche, metallisch klingende Stimme. Aber dieses Mal hatte Kirk kein Problem damit, die Worte zu verstehen.
»James T. Kirk.«
Dann drehte sich der Typ um und verschwand unmöglich schnell um eine Ecke.
Als Kirk die andere Seite der Gasse erreichte, war der Doktor längst verschwunden.
Kapitel 6
Intelligenter Staub
Im Jahr 2255 verfügte das Mount Zion Hospital über das beste Wiederbelebungszentrum der Bay Area. Als der Notarzt eine Frau in der Transamerica Pyramid fand, die an akutem Atemversagen litt, war das Mount Zion daher die logischste Wahl. Es war in der Nähe und ein guter Ort für jemanden, dessen Lunge zerfetzt worden war.
Auf der Intensivstation war Jackie Madkins stark betäubt worden, also würde es schwer werden, eine zusammenhängende Aussage zu bekommen. Aber der Endotrachealtubus, der durch ihren Mund zu ihrer zerstörten Lunge führte, machte eine Unterhaltung momentan sowieso unmöglich.
Der behandelnde Arzt, Dr. Joseph Revier, sprach in ein Mikrofon einer diagnostischen Konsole an ihrem Bett.
»… wahrscheinlich durch Rauchinhalation, basierend auf mehreren Faktoren«
, berichtete er.
»Die erste Meldung der Patientin deutete auf eine Rauchentwicklung hin – auch wenn das Einsatzteam keinen vorgefunden hat. Andere Hinweise: eine dichte Konzentration eines schwarzen Rückstands in der Nase, dem Mund und den Atemwegen der Patientin.«
Er warf einen Blick auf die schlafende Frau und runzelte die Stirn.
»Doch die Lungenscans sind widersprüchlich. Auch die molekularen Trikorderscans sind nicht schlüssig.«
Sein Kommunikator piepste. Er klappte ihn auf.
»Dr. Revier?«
»Was ist mit der Probe, Joey?«
Wieder runzelte Revier die Stirn. »Was meinst du?«
Die Stimme am anderen Ende der Leitung lachte.
»Junge, das Probenfläschchen, das du uns geschickt hast, ist leer. Hast du dir mal wieder was abgezweigt?«
»Abzweigen« war der Krankenhausausdruck für den Diebstahl verschreibungspflichtiger Medikamente für den Eigengebrauch.
»Was? Ich habe das Ding vollgepackt.« Revier setzte sich auf. »Das Fläschchen war komplett schwarz.«
»Tja, und jetzt ist es kristallklar.«
»Mist. Da muss was bei der Lieferung durcheinandergekommen sein. Was auch immer. Ich schicke dir gleich ein neues.«
»Cool«
, sagte der Labortechniker.
»Schaust du dir heute Abend mit uns das Spiel an?«
»Na sicher«, antwortete Revier.
Eine vorbeigehende Schwester tippte ihm auf die Schulter und deutete auf das Bett.
»Was ist das?«, fragte die Schwester.
Dr. Revier drehte sich um und blinzelte überrascht.
Direkt über Jackie Madkins schwebte ein schwarzer rauchiger Nebel.
Uhura war sich nicht sicher, ob sich ihre Tante Uhnu tatsächlich mit einem Nashorn angelegt hatte – irgendwie bezweifelte sie es, auch wenn Uhnu sicherlich verrückt genug war, so etwas zu machen. Doch es erschien ihr wahrscheinlicher, dass sich Uhnu einfach irgendwann mal den Kopf gestoßen oder einen leichten Schlaganfall gehabt hatte. Aber die Geschichte mit dem Nashorn war die exotische Erklärung ihrer Familie für Uhnus Gebrabbel.
Später hatten medizinische Scans schwere Schäden im Sprachzentrum von Uhnus Gehirn offenbart, dem Bereich ihrer Großhirnrinde, der mit Satzbau und Wortbedeutung zu tun hatte. Doch Uhura hatte das schon zuvor intuitiv geahnt. Schon seit frühester Kindheit war Uhura in ihrer Familie die Einzige gewesen, die Tante Uhnu während ihrer Anfälle verstanden hatte.
Der Grund dafür bestand darin, dass Uhura mehr darauf gehört
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