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Die Delta-Anomalie - Starfleet Academy ; 1

Die Delta-Anomalie - Starfleet Academy ; 1

Titel: Die Delta-Anomalie - Starfleet Academy ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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den anderen Stuhl an seinem Tisch raus, damit sie sich zu ihm setzte.
    Hannah warf ihr Tuch über die Lehne. »Man dringt uneingeladen bei jemandem ein, in den Ort, an dem dieser Jemand sein ganzes Leben verbracht hat, sein geliebtes Zuhause. Es bedeutet ihm alles.« Sie sah Kirk an und setzte sich. »Wie kann man es
entdecken
? Es war schon viele Jahrhunderte zuvor dort. Vielleicht länger. Aber nun verändert es sich durch die bloße Anwesenheit der Forscher. Vielleicht stört man den Lauf der Dinge schon dadurch, dass man hindurchgeht. Ändert ihn dauerhaft. Vielleicht zerstört man sogar etwas. Etwas, das jemand anderem heilig ist.« Während sie sprach, glühten ihre Wangen. Sie schien bei diesem Thema sehr leidenschaftlich zu sein.
    »Ich glaube, ich verstehe, was Sie meinen.« Kirk hob die Hände. »Aber wissen Sie, die Sternenflotte zieht sich nicht einfach grobe Stiefel an und latscht durch jede Umgebung, die sie findet.«
    »Na klar.« Hannah verdrehte die Augen und stand vom Tisch auf.
    »Da ist zum Beispiel die General Order Nummer eins«, sagte Kirk schnell, »allgemein bekannt als die Oberste Direktive. Sie untersagt jeden Versuch, in die natürliche Entwicklung einer Präwarp-Gesellschaft einzugreifen. Sie haben doch bestimmt schon mal davon gehört, oder?«
    Hannahs Gesichtsausdruck wurde finster.
    »Die Oberste Direktive ist ein Witz.«
    »Warum?«
    »Es ist doch nur ein Deckmäntelchen«, erwiderte Hannah.
    Kirk war verdutzt. »Wie meinen Sie das?«
    Sie seufzte und begann einen weiteren Tisch abzuwischen.
    »Sagen wir einfach, dass ich, was die sogenannte
Mission
der Sternenflotte angeht, äußerst zynisch bin«, sagte sie vorsichtig.
    Kirk bekam langsam das Gefühl, dass er ein Thema angeschnitten hatte, das Hannah schon länger beschäftigte – und das sie vielleicht auch schon mit ihrem Freund, dem Sternenflottenkadetten, diskutiert hatte. Aber Kirk konnte es nicht einfach auf sich beruhen lassen. Ungeachtet seiner wiederholten Missachtung vieler Regeln und Vorschriften (besonders die, die sein Privatleben betrafen) glaubte er an die Sternenflotte. Er glaubte an ihre Hauptmission der Erforschung, der Entdeckung und des friedlichen Kontakts. Außerdem fühlte er sich in diesem Moment genötigt, Hannahs Anerkennung und Respekt zu erringen.
    »Sie halten uns für einen Haufen waffenschwingender Schläger, oder?«, fragte er.
    Hannah verschränkte die Arme. »Sie nehmen das ganz schön persönlich, Kadett«, antwortete sie.
    »Mein Name ist Jim.«
    »Okay, Jim.« Endlich lächelte sie ihn an, und die Spannung war fort. Wenn sie lächelte, sah sie absolut hinreißend aus.
    »Jim Kirk.« Er war wie benommen. Inzwischen starrte er sie regelrecht an.
    »Hören Sie, Kirk. Ich bin sicher, dass Sie an Ihre Mission glauben. Was Sternenflottenkadetten angeht, bin ich nicht so zynisch. Jedenfalls bei den meisten nicht.«
    Kirk wappnete sich gegen Kritik. »Wo liegt dann das Problem?«
    »Ich halte sie für Marionetten.«
    »Autsch.«
    Hannah seufzte. »Die Vereinigte Föderation der Planeten entstand als Resultat eines brutalen, blutigen Krieges, der beinahe zwei Zivilisationen ausgelöscht hätte.« Sie deutete aus dem Fenster des Cafés. »Die Romulaner sind da draußen nur wenige Lichtjahre vom Föderationsraum entfernt. Die Neutrale Zone bedeutet ihnen
nichts
. Sie rüsten wieder auf und bereiten sich vor. Sie wissen genauso gut wie ich, dass es so ist. Sie werden uns bald wieder angreifen. Währenddessen stecken wir in einem Wettrennen um Verbündete und Ressourcen. Wir wollen, dass unsere Seite größer und stärker ist als ihre, wenn es so weit ist. Und so wurde die Sternenflotte geschaffen.«
    »Sie sagen also, dass es der Sternenflotte nur um Allianzen und Eroberungen geht?«, fragte Kirk.
    Hannah setzte sich wieder an seinen Tisch und lehnte sich vor. Ihr wunderschönes Gesicht wirkte höchst konzentriert. »Sie
wissen
, dass es so ist.«
    Kirk sah auf sein Lesegerät.
    »Also sind diese wissenschaftlichen Direktiven … nur Augenwischerei«, sagte er.
    Hannah bemerkte Kirks Reaktion. Sie lehnte sich zurück und atmete tief durch.
    »Tut mir leid. Ich bin bei diesem Thema sehr leidenschaftlich. Offensichtlich.«
    Kirk winkte ab. »Hey, schon in Ordnung. Es ist gut, das alles mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Zu erfahren, wie gewöhnliche Menschen darüber denken.«
    Hannah lachte. »Sie finden mich
gewöhnlich
?«, fragte sie in gespieltem Entsetzen.
    Kirk grinste. »Verglichen mit

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