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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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außer Atem. Erhitzt vom Laufen. Er war zu unserem Platz gejoggt.«
    Lene nickte zufrieden. »Gut. Du musst jetzt noch warten. Wir müssen ein Protokoll schreiben, das du dann unterschreiben musst, ja?«
    Nicole nickte. Wirkte plötzlich erschöpft. Den Tränen nahe.
    » Und, was ist jetzt mit Frank?«
    » Wir müssen abwarten«, erwiderte Lene verhalten.
    Sie ging in einen Nebenraum und diktierte Maline auf Anweisung Renauds den Gesprächshergang auf Französisch. Später wollte sie ihn noch auf Deutsch schreiben. Nicole unterschrieb ohne Zögern, nachdem Lene den Text für sie mündlich übersetzt hatte. Als sie ging, wirkte sie verzweifelt. Ihre Arme hingen seltsam kraftlos am Körper, ein inneres Aufgeben im Widerspruch zum Pink des Kleides. Sie hatte verstanden. 
    Renaud kam von einem anderen Telefon zurück.
    »Lene, wir verlangen zu viel von dir. Und wir brauchen einen Dolmetscher, der mir den Gesprächsverlauf übersetzt. Wenn du das auch noch machst, kommt das Verhör bei Frank zu sehr ins Stocken. Dann hätte er immer Zeit sich neue Finten zu überlegen. Ich habe Glück. Ein Bekannter von Maline hilft bei uns aus. Er ist eigentlich Wirtschaftsübersetzer, aber er wird das schon schaffen. Er ist gleich da. Und …« Jetzt ging ein Strahlen über sein Gesicht, »das wird dir Freude machen. Ich habe mir vom Richter die Sondergenehmigung geholt, ein Tonbandgerät benutzen zu dürfen. Damit wir in diesem Fall mehr Ruhe haben. Es gab glücklicherweise einmal einen Präzedenzfall, auch mit einem Ausländer, der ihm gleich einfiel. Hier ist der Wunderapparat.«
    Endlich! Hätte sie schon früher brauchen können. Aber dann musste Lene lachen, als er ihr ein Jahre altes Kassettengerät zeigte.
    » Hoffentlich können wir das dann auf Computer übertragen«, meinte sie zweifelnd.
    » Ach, dafür haben wir ja unsere Sekretärin.«
    » Und … kann sie Deutsch?«
    » Merde , du hast Recht. Noch mehr Arbeit für dich vielleicht.«
    Lene tätschelte beruh igend seine Schulter.
    » Nicht so schlimm. Stell dir vor, wir haben den Fall praktisch gelöst! Kümmert sich George um den DNA-Vergleich?«
    » Mit dem größtmöglichen Tempo, hat er mir versprochen. Und da ist ja Monsieur Durand .«
    Ein schlaksiger Endzwanziger, des sen Nervosität am Spiel seiner unruhigen Hände abzulesen war, wurde gerade von Maline zu ihnen geführt. Seine tief liegenden dunklen Augen wanderten zwischen Lene und Luc hin und her, bis er entschlossen Lene die Hand hinstreckte.
    » Guten Tag, Madame. Ich freue mich Ihnen helfen zu können.«
    Das Deutsch klang ein wenig holprig , aber angenehm. Sie fand ihn sofort sympathisch. Luc ging es offenbar ebenso. Er lächelte nach der französischen Begrüßung für ihn. Gemeinsam gingen sie zum Verhörraum, den Lene schon von ihrem Gespräch mit Marie damals kannte. Trauer überfiel sie, als sie vor der Tür stand. Hätte sie etwas ändern können, wenn sie damals mehr insistiert hätte?
    Maline Baudou ging diesmal mit ihnen hinein. Frank saß inzwischen deutlich verunsichert immer noch an dem Tisch. Ein Glas Wasser vor sich. Als sie hereinkamen, sprang er auf.
    » Ich muss mal zur Toilette«, wandte er sich an Lene. Ein Polizist legte ihm Handschellen an und begleitete ihn. Luc installierte das Aufnahmegerät, das altmodische große Mikrophon sowohl auf den Verdächtigen als auf Monsieur Durand ausgerichtet.
    Ihr war seltsam beklommen zu Mute. Es fehlte die Wut, die sie sonst häufig empfand, wenn sie einem Täter gegenübersaß. In ihr nur Traurigkeit über die Geschehnisse. Was machte einen Mann wir Frank zum Mörder? Sie starrte auf die Wände, die hier einmal nicht in dem schrecklichen Grün vieler Vernehmungsräume gestrichen waren, sondern sandgelb.
    Konzentration, Lene. A tme tief durch und denke hinterher nach. Verlass dich auf deine Intuition.
    Frank sah blass aus, als er zurückkam. Der Widerstand von den Ereignissen im C aravan schien gebrochen. Er würde gestehen. Hilflos sah er Lene an, sein Blick wanderte zu ihrem Hals.
    » Es tut mir leid«, sagte er leise. »Das wollte ich nicht.«
    Alles oder nur den Übe rfall auf sie?
    Nach den Formalien b egann sie.
    » Frank Mitterer, haben Sie Brigitte Melzer getötet?«
    Sie sah ihm dabei intensiv in die Augen. Er zögerte, sah an ihrem Blick die Ausweglosigkeit seiner Lage. Begriff, dass die Falle durch seinen Angriff auf sie endgültig zugeschnappt war.
    Lene wartete, dann fügte sie in leiser, verständnisvo ller Stimme hinzu:
    » Frank,

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