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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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ungefähr und auch die Größe. Dreizehn Zentimeter Durchmesser, sagte Brigitte.«
    » Und woher soll diese, sagen wir Gürtelspange stammen? Was ist so sensationell?«
    Ferdinand zögerte. Hatte er Bedenken, Brigittes Geheimnis mit ihr zu teilen? Lene wartete. Sah auf die Meeresfläche hinaus, die das letzte Rot widerspiegelte. Die Sonne ging auf der anderen Seite unter, der Landseite. Geduld, Lene. Da fasste er einen Entschluss.
    » Gut, ich sage es dir. Aber versprich mir, dass du mir rätst, wie ich mich dem Kommissar gegenüber verhalten soll. Und alles, was du preisgibst davon, weil es für die Ermittlung wichtig ist, erst mit mir absprichst, ja?«
    » Gut, das kann ich mit einer Einschränkung versprechen: Vorrang hat es den Mörder zu finden.«
    Ferdinand nickte.
    »Es geht um ein Stück aus dem Schatz der Katharer.«

Kapitel 6
     
    Lene holte tief Luft.
    Die Katharer. Die größte Faszination des Südens, des Mediterranée. Sagenumwoben. Von der römischen Kirche zum Gegner erklärt und verfolgt bis zum Jahre 1244, als ihre letzte Festung Montségur von der päpstlichen Armee erobert wurde. Die Katharer. Kein Sommer, in dem Lene nicht an sie dachte und über sie nachdachte. Zweitausend von ihnen an einem Tag auf den Feldern vor Béziers verbrannt! Und dann der Brand der Stadt selbst. Das Feuer entfacht von einem rachsüchtigen Feind, der römisch-katholischen Kirche. Gegen die gläubigsten Christen von allen. Wie oft dachte Lene, sie waren wohl die wahren Nachkommen Christi, sie, die ebenso wie die Essener und Nazarener, Christus in Liebe, Demut und freiwilliger Armut nacheiferten. Oft hatte sie sich gefragt, ob Jesus wirklich in Nazareth gelebt hatte oder Nazerener gewesen war , also deren Glaubensgemeinschaft angehört hatte, die in ihren Grundsätzen damals schon dem Christentum vorausgegangen waren.
    Die Katharer, d ie ihrer Überzeugung, ohne die Bevormundung Roms, leben wollten. Es ging die Geschichte, dass es Maria Magdalena war, die nach Jesus‘ Tod im Jahr 33 in Südfrankreich an Land gegangen und dort geblieben war. Waren die Katharer ihre Erben, hatte Lene sich oft gefragt. Bis 1229, als er sich gezwungenermaßen dem französischen König in Paris unterwarf, hatten die Katharer unter dem Grafen von Toulouse ein freies und fruchtbares Languedoc mit Freude und mit einer von tiefstem christlichem Glauben getragenen Nächstenliebe erfüllt. Sie versorgten damals die Menschen nicht nur in religiöser Hinsicht, sondern sowohl mit ärztlicher als auch sozialer Hilfe.
    Die Katharer – Zauberwort, das die Reinen bedeutete und das die Kirche damals hämisch umformte und als Ursprung des Wortes Ketzer nahm, Ursprung für alle Späteren, die nicht dem römisch-katholischen Glauben folgten. Die für sich eine Freiheit des Glaubens gefordert hatten.
    Bis diese Freiheit in Flammen aufging, deren Hitze Lene im Vorbeifahren an B éziers oft auf der eigenen Haut zu fühlen glaubte.
    » Worum genau geht es?« Sie zwang sich zur Sachlichkeit. Ferdinand beugte sich zu ihr.
    » Es geht um diese Gürtelspange. Brigitte hat sie irgendwie in einer Mauerspalte in Montségur gefunden.«
    Obwohl er sich um einen kühlen Erzählton bemühte, war Lene jetzt neugierig. Mehr als das. Montségur. Ihr stockte der Atem ein wenig.
    » Und?«
    » Es war eine Gürtelspange, sehr alt, sehr dunkel. Zwei Schlangen, die, vom Schwanzende ausgehend, sich geschwungen kreuzen. Sie muss sehr schön aussehen, so wie Brigitte sie mir beschrieben hat. Sie hat mir auch eine Zeichnung per Fax geschickt. Sie konnte es nicht fassen, weil es doch so seltsam war, dass sie dieses Stück gefunden hat.«
    Er zögerte. Gab sich sich tlich einen Ruck.
    » Glaubst du an Reinkarnation? Die Katharer haben daran geglaubt.«
    Lene wollte ausweichen. Nachdenklich erwiderte sie:
    »Manchmal … Die beiden Schlangen sind in Indien das Symbol für die Kundalini. Der rote und der blaue Lebensstrom, die sich beide jeweils aufeinander zubewegend, das Rückgrat hinauf durch die erweckten Energiezentren, die Chakren, erheben. Shiva und Shakti Energie. Symbol für den zu einem höheren Bewusstsein erwachten Menschen.«
    Ferdinand nickte.
    »Die Schlange ist meist ein Symbol für die Bewusstseinserweckung. Im Ägyptischen genauso wie bei den Kelten.« Und offenbar auch bei den Katharern.
    Lene führte ihn zurück zu Brigitte.
    »Was hat sie dann gemacht?«
    » Sie fand einen Mann, dessen Spezialgebiet oder Passion die Katharer sind und zu dem sie Vertrauen hatte. Er

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