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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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Ferdinand und ich werden heute Abend offen mit ihm reden. Und wenn er will, auch das Papier unterschreiben, ich meine die Verzichtserklärung. Wir brauchen kein Geld von John. Wir sind immer allein zurechtgekommen. Und keiner von uns will den Ruin seiner Firma. Also wäre das Thema vom Tisch.«
    Marion hatte das mit einer Geste ihrer Hand unterstrichen. Sehr veh ement. Und Lene dachte bei sich, dass sie dahinter immer noch das verletzte, vom Vater verlassene Kind sehen konnte, als das sie aufgewachsen war. Schwierig, nach all den Jahren plötzlich mit einem Vater konfrontiert zu werden. Verteidigt man dann das, was man endlich bekommen hat, oder bleibt da ein Rest von Misstrauen? Aber in einem Punkt gab sie Marion Recht.
    » Jetzt, da ich Sebastian kenne, kann ich ihn mir auch nicht als brutalen Vergewaltiger und Mörder vorstellen«, sagte sie und erschrak im Nachhinein über die Schonungslosigkeit ihrer Worte, die Marion wieder mit dem Moment des Mordes konfrontierten, mit dem, was Brigitte erlitten haben musste. Sie sprach schnell weiter.
    » Ich denke, wir werden ihn finden, Marion. Bin mir sicher. Die französische Polizei ist sehr effektiv und Kommissar Renaud scheint mir ein fähiger Mann zu sein. Aber es wäre gut, du würdest mir Sebastian, ich meine sein Verhalten, das er jetzt gegenüber Irene oder euch beiden oder auch Frau Schuster gegenüber zeigt, beschreiben. Dann bekomme ich ein besseres Bild von ihm. Sei einfach mein Spitzel«, schloss sie mit einem komplizenhaften Lächeln.
    Auch Marion lächelte. »Mach ich, Madame Maigret.« Madame Maigret. Aus Lenes Erinnerung tauchten herrliche Kinoabende mit Marion in dem kleinen Nostalgiekino auf, das sich auf ältere Filme spezialisiert hatte. Und in dem sie die schwarz-weißen Kommissar Maigret Filme besonders geliebt hatten.
    » Weißt du noch, unsere Stammkneipe um die Ecke?«
    Kurze Zeit später war Lene wieder draußen auf dem Parkplatz. Sollte sie erst noch Luc anrufen? Nicht, dass sie jetzt zurückfuhr und dann wieder in die Stadt musste. Aber er mel dete sich nicht. Es war schon Mittagszeit.
    Als sie zu ihrem Ca mpingplatz zurückkam, war keiner da. Sie zog sich erst einmal aus und genoss die Wärme auf ihrer nackten Haut. Fuhr mit ihrem Rad an den Strand und als sie über die Dünen ging, verbot sie sich jeden Gedanken an die Morde. Diese Stunde musste jetzt ihr gehören.
    Der Strand war nicht so voll, die meisten Urlauber waren zum Mitta gessen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Wind um zehn Uhr nicht gekommen war. Es war einer dieser Traumtage hier. Ein leichtes Lüftchen schmeichelte um ihren Körper, das Meer lag ruhig vor ihr, einige Segelboote dümpelten draußen. Der Himmel ohne ein Wölkchen. Nur die kleinen Flugzeuge brummten manchmal oben, ihre langen Reklamebänder durchschnitten das Blau des Himmels.
    Ihre drei lagen friedlich lesend unter den beiden Sonnenschirmen. Lene streifte nur die Schuhe ab und rannte dann ins Wasser, es extra hochschäumen lassend. Es war nicht ganz so kalt wie sie es gestern befürchtet hatte. Dabei nahm sie auch wahr, dass ihre Zahnschmerzen mal wieder verschwunden waren. Ein Aufschub. Erleichtert warf sie sich ins Wasser und schwamm mit kräftigen Zügen. Sommerglück in ihren Adern fühlend. Das durchsichtige Wasser ließ sie sogar die Schwärme fast durchsichtiger, kleiner Fische sehen, die vor ihr Reißaus nahmen.
    Sie powerte sich aus und es tat ihr gut. Ließ sich mit einem zufriedenen Seufzer später neben Sophie fallen und schloss die Augen. Spürte wieder nur die Wärme, die Sonne und sank in eine tiefe Ruhe.
    Plötzlich schreckte sie hoch. Sie hatte mit Luc noch nicht über ihre Gedankengänge von gestern Abend gesprochen. Und dass die Speichelproben von den Freunden unbedingt vorrangig zu analysieren waren. Die Probe von Sebastian hatte sie gleich selbst mitgenommen, sie war schon im Labor. Und was war nun mit den Fotos von Maries Handy? Gestern hatte die Kriminaltechnik Luc noch vertröstet. Es war komplizierter als gedacht. Aber inzwischen mussten sie doch soweit sein. Als sie gerade zum Handy greifen wollte, klingelte es. Luc.
    » Warte, ich bin am Strand. Suche mir einen Platz, wo wir ungestört reden können.«
    Sie nahm ihr Handtuch mit und ging durch den he ißen Sand. Setzte sich erst, als sie sicher war, dass niemand sie hören konnte. Luc war ziemlich aufgeregt.
    » Stell dir vor, die Anruflisten und SMS sind hinüber, aber die Fotos haben sie alle retten können. Obwohl sie nicht auf einer

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