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Die Depressionsfalle

Die Depressionsfalle

Titel: Die Depressionsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Braumüller <Wien> , Alfred Springer
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sexueller Gewalt
    Sexuelle Gewalt umfasst alle sexuellen Handlungen, die der Frau bzw. dem Kind aufgedrängt oder aufgezwungen werden. Sexuelle Gewalt ist ein Akt der Aggression und des Machtmissbrauches und kann nicht als das Resultat unkontrollierbarer sexueller Triebe (z.B. durch Alkohol- oder Drogenkonsum) entschuldigt werden. 12
Psychische Gewalt umfasst:
    Isolation und soziale Gewalt, Drohungen, Nötigungen und Angstmachen. Weiters Beschimpfungen, Abwertungen und Diffamierungen, Belästigung, Terror und ökonomische Gewalt.
1. Gewalt in der Familie (Domestic Violence) als besondere Form sexueller Gewalt
    Das österreichische Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie schätzte 1991, dass jede fünfte bis zehnte in einer Beziehung lebende Frau von Gewalt betroffen ist. Eine Untersuchung über die Veranlassung von Polizeieinsätzen ergab, dass 150.000 bis 300.000 Polizeieinsätze jährlich auf Grund von Gewalt gegen Frauen erfolgen. 13 Der Bericht enthält lediglich ein Kapitel, das auch Kinder behandelt: ‚Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder‘. Aber: Gewalt gegen Frauen muss keineswegs Gewalt gegen Kinder einschließen – wie das bei dem oben erwähnten Leidensweg auch nicht der Fall war.
    Gewalt in der Familie umfasst körperliche, sexuelle und psychische Gewalt, die Frauen und Mädchen in der Familie von Familienmitgliedern zugefügt wird, namentlich auch Misshandlung und sexueller Missbrauch, Vergewaltigung im familiären Rahmen, Vergewaltigung in der Ehe. Eine Schwangerschaft schützt Frauen nicht davor, Opfer von Gewalt zu werden. Untersuchungen aus Irland haben das gezeigt – im Gegenteil, durch eine Schwangerschaft scheint sich der Partner zur Gewalt provoziert zu fühlen.
    Im indischen Subkontinent wird über Gewalt den jung vermählten Frauen gegenüber berichtet, wenn die Mitgift der Braut von der Familie des Mannes als zu gering erachtet wird. Töchter zu verheiraten, bringt Familien oft an den Rand des Ruins. So sagt ein indisches Sprichwort: „Having a daughter is like watering someone else’s field.“ Das Bild vom Bewässern des nachbarlichen Feldes impliziert in einer immer wieder extremer Dürre ausgesetzten Region, wie es am indischen Subkontinent viele gibt, enorme Vergeudung. Gewaltakte, wie vom Partner oder von Familienmitgliedern zugefügte Verbrennungen, können, als häusliche Unfälle getarnt, als Pfand im Handel um eine höhere Mitgift benützt werden.
2. Gewalt in einer ethnischen Gemeinschaft
    Gewalt in einer bestimmten ethnischen Gemeinschaft oder einer Subkultur schließt auch die Verstümmelung, „Beschneidung“ der weiblichen Geschlechtsorgane, Klitoridektomie und andere traditionelle, für die Frau schädliche und gefährliche Praktiken mit ein. Diese kommen nach wie vor keineswegs nur außerhalb der westlichen Welt vor.
3. Von Staaten ausgeübte oder geduldete körperliche, sexuelle und psychische Gewalt
    â€žEine Nation ist nicht erobert, bevor nicht die Herzen der Frauen am Boden liegen.“
    Vergewaltigungen in Kriegsgebieten, Aufforderungen einer Krieg führenden Nation, die Frauen einer als feindlich erlebten ethnischen Minderheit zu vergewaltigen und zu schwängern, sind historisch belegt, etwa aus dem Balkankrieg.
Schwerwiegende Folgen der traumatisierenden Gewalterfahrung
    Die unmittelbaren Folgen von Gewalt sind:
    Emotionale Symptome
: Schock, intensive Angst, Weinen, Wut, das Gefühl von Hilflosigkeit, heillose Agitation oder totale Lähmung.
    Kognitive Symptome:
Verwirrtheit, Desorientierung, Amnesie (Gedächtnisverlust) Hypermnesie (sich unwillkürlich aufdrängende schreckliche Erinnerungen) Konzentrationsstörungen, Schuldgefühle.
    Körperliche Symptome
: Verletzungen, sexuell übertragbare Krankheiten (STD), Muskelverspannungen, Erschöpfung, Migräne, Schlafstörungen, Herzrhythmusstörungen, Schmerzzustände, Magen-, Darm- und Verdauungsprobleme, etc.
    Spätfolgen von Gewalt:
    Depressivität:
Hoffnungslosigkeit, Selbstwertkrisen, Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Selbstmordgedanken, Selbstmord.
    Störungen in den Beziehungen zu wichtigen Bezugspersonen
: Misstrauen, Angst, Isolation/Anklammerung, Unmöglichkeit, stabile Beziehungen einzugehen.
    An Überlebenden der Konzentrationslager des Nationalsozialismus wurde das ‚Surviver Syndrom‘ beobachtet und beschrieben,

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