die Detektivin in Jeans
polterte
sie, nachdem Torsten sie stammelnd gebeten hatte, ihm einen Gefallen zu tun.
„Es ist nur... weil... Die
warten auf mich. Ich sollte auf unserem Schiff Zigaretten holen. Aber mir ist
schlecht. Ich habe versucht, drüben anzurufen. Es geht keiner ans Telefon.“
„Kein Wunder bei der Stimmung,
in der sie sind! Was ist denn mit dir?“ fragte Frau Arnold.
„Nichts Schlimmes. Hab nur
zuviel getrunken.“
„Mußtest du spucken?“
„Nein, ich...“
Frau Arnold unterbrach ihn.
„Das solltest du aber. Versuche das Zeug herauszubringen, sonst kriegst du eine
Alkoholvergiftung“, mahnte sie besorgt.
„Ja, ja! Werden Sie drüben
Bescheid sagen? Ich muß mich hinlegen.“
„Ist gut, Junge“, versprach die
Katzen-Marie.
Torsten hängte aufatmend den
Hörer ein. Und während die Katzen-Marie, ihre Körpermassen in einen geblümten
Bademantel gehüllt, durch den Garten stapfte, lief Torsten auf Umwegen zur
„Charlotte“ zurück.
Die Polizei
ermittelt
Der Arzt richtete sich auf.
„Mehr kann ich im Moment nicht
tun. Wir müssen röntgen“, sagte er zu Oberinspektor Ruhwedel.
Er hatte die tiefe Platzwunde
am Hinterkopf des Verletzten versorgt, seinen Blutdruck gemessen und ihm eine
Tetanusspritze gegeben, um dem Wundstarrkrampf vorzubeugen. Danach hatte er ihm
noch eine zweite Spritze gegeben, um seinen Kreislauf zu stützen.
Gerd Siegmund atmete schwach.
Er war bewußtlos. Doch der erfahrene Arzt hielt seinen Zustand nicht für
hoffnungslos.
„Er wird‚s schon schaffen“,
sagte er zu Karola Siegmund.
„Kann ich... Ich möchte
mitkommen.“ Karola Siegmund klammerte sich an die Tragbahre.
„Wir brauchen Sie hier, Frau
Siegmund. Ihr Mann ist in guten Händen. Sie müssen uns helfen, den Täter zu
ermitteln, bevor er untertauchen kann“, sagte Oberinspektor Ruhwedel. „Oder
fühlen Sie sich im Moment noch von einem Gespräch überfordert?“ fügte er mit
einem fragenden Blick zum Arzt hinzu.
„Ich gebe Ihnen eine
Beruhigungsspritze“, entschied der Arzt.
Doch die Frau schüttelte den
Kopf. „Es geht schon. Ingo, bring mir einen Cognac“, sagte sie zu ihrem Sohn.
Maria half ihrer Mutter
aufzustehen und führte sie zu einem Tisch in der hinteren Ecke der Gaststube,
an dem Inspektor Panke sich Notizen machte.
Die Sanitäter hoben die Bahre
mit dem Bewußtlosen auf und trugen ihn in Begleitung des Arztes zum
Notarztwagen.
„Möchten Sie auch etwas
trinken?“ fragte Maria die Beamten.
„Moment! Hier dürfen Sie noch
nichts anrühren“, sagte der Beamte von der Spurensicherung zu Ingo.
Inspektor Panke gähnte.
Oberinspektor Ruhwedel blickte
ihn mißbilligend an. Die Müdigkeit seines Mitarbeiters war ihm zwar
verständlich, aber sein Gähnen steckte ihn an. Es war schließlich fast
Mitternacht, und er war genauso müde. Doch unter den wachen Augen des Jungen,
der seine Fragen bisher nur mürrisch und wenig hilfsbereit beantwortet hatte,
mochte er nicht den Eindruck erwecken, die Polizei sei ein müder, lustloser
Haufen. Der Junge sah ihm ganz nach einem Bullenhasser aus.
„Ich koche Ihnen einen Kaffee“,
schlug Maria vor. Sie ging in die Küche, stellte die Kaffeemaschine an und kam
wieder zurück.
„Also“, begann Oberinspektor
Ruhwedel, schlug die Beine übereinander und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
„Nachdem der letzte Gast das Lokal verlassen hatte, kam Ihr Mann zu Ihnen in
die Küche. War es so?“ fragte er Karola Siegmund.
Die Frau nickte.
„Was geschah dann?“
„Das hat meine Mutter doch
schon zu Protokoll gegeben“, mischte Ingo sich ein.
„Es könnte sein, daß Ihre
Mutter in ihrer Aufregung etwas übersehen hat“, belehrte ihn Ruhwedel
freundlich.
„Ich würde an deiner Stelle
nichts mehr erzählen, Mutter. Sie können dich in deiner jetzigen Verfassung nicht
zu einer Aussage zwingen. Das wäre Nötigung“, sagte Ingo und blickte
Oberinspektor Ruhwedel höhnisch an.
„Das ist richtig“, bestätigte
Ruhwedel. „Aber wir brauchen Ihre Mithilfe. Ist Ihnen denn nicht daran gelegen,
den Täter zu ermitteln?“ Ruhwedel schüttelte bekümmert den Kopf, während
Inspektor Panke nahe daran war, zu explodieren.
„Was redest du denn, Junge?
Selbstverständlich will ich der Polizei helfen“, sagte Karola Siegmund
verstört.
„Sie haben doch den Beutel und
deine Personenbeschreibung vom Täter. Wenn die Kripo damit nichts anzufangen
weiß...!“ sagte Ingo hämisch.
„Du bist ein Idiot“, stellte
seine Schwester
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