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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Himmel. Und im metallisch
    schimmernden Wasser des Stromes
tuckerten die Schiffe mit lustig wehenden Wimpeln.
    Es war ein Tag zum
Glücklichsein.
    Die vier Jugendlichen, die
verbissen und mit finsteren Mienen die Partyspuren beseitigten, waren es nicht.
    Das lag nicht allein an den
Nachwehen ihrer nächtlichen Fete. Sie fühlten sich bedrückt und unglücklich,
weil zwei ihrer Freunde fehlten: Torsten, der in der Nacht verhaftet worden
war, und Anke, die sich darüber so aufgeregt hatte, daß sie einen Schock
erlitt.
    Sandras Großmutter hatte es
ihnen erzählt, als sie eintrafen, um das Gartenhaus und den Rasen zu säubern.
Frau Ansbach wußte es von Frau Holtkamp, die im Morgengrauen gekommen war, um
Herrn Seibolds Beistand zu erbitten.
    Florian Seibold rief seinen
Sohn zu sich. Egbert Seibold führte die Anwaltspraxis seines Vaters, seitdem
dieser sich zur Ruhe gesetzt hatte. Vater und Sohn fuhren zum Polizeipräsidium.
Egbert Seibold stellte sich als Torstens Anwalt vor und bat, mit Torsten
sprechen zu dürfen. Florian Seibold unterhielt sich währenddessen mit den in
der Sache ermittelnden Beamten. Glücklicherweise war der Leiter der Abteilung
sein alter Freund, Kriminalhauptkommissar Kresser.
    Doch was er erfuhr, war
niederschmetternd.
    Torsten wurde beschuldigt, den
„Anker“-Wirt mit einer Flasche niedergeschlagen zu haben, um seine Entlarvung
als Dieb zu verhindern. Frau Siegmund hatte ihn als den Mann identifiziert, den
sie, wie sie angab, über ihren bewußtlosen Mann gebeugt antraf. Torstens Flucht
aus dem Lokal, die von ihm hinterlassenen Fingerabdrücke, die Segeltuchschuhe,
die er trug und die von der Polizei hinter einem Holzverschlag in der
Matrosenunterkunft gefunden wurden, wo Torsten sie nach seiner Rückkehr
versteckt hatte — all das überführte ihn. Belastend war auch sein Anruf bei Frau
Arnold, den er offensichtlich getätigt hatte, um sich ein Alibi zu verschaffen.
Die Polizei hatte Torsten eine Blutprobe entnommen und errechnet, daß er zur
Tatzeit nicht so betrunken gewesen sein konnte, wie er Frau Arnold gegenüber
angab.
    Es war auch festgestellt
worden, daß Torsten nicht von der „Charlotte“ aus angerufen hatte. Der Matrose
des Nachbarschiffes sah auf seinem Heimweg von weitem, wie Torsten die
„Charlotte“ in Richtung „Anker“ verließ. Und er hörte ihn etwa eine
Viertelstunde später zurückkehren. Er richtete sich in seiner Koje auf, blickte
durchs Fenster und beobachtete, wie Torsten in die Matrosenunterkunft schlich.
    „Ich glaub‚s trotzdem nicht“,
sagte Sandra. „Die können mir noch so viele Belastungszeugen anführen. Torsten
ist in die Sache hineingeraten, ohne daß er was dazukonnte. Er ist kein Dieb.
Und er schlägt auch niemanden nieder.“
    „Aber er hat schon einmal einen
Mann verletzt, Sandra“, erinnerte Joschi.
    „Das eine hat mit dem anderen
nichts zu tun!“ Sandra stampfte wütend den Besen, mit dem sie das Gartenhaus
ausfegte, auf den Boden.
    „Dann wird die Polizei das
herausfinden“, sagte Joschi.
    „Pfff...!“ Sandra fegte die
Scherben eines zerbrochenen Glases in weitem Bogen durch die offene Tür.
    „Was willst du tun?“ fragte
Joschi. Er machte sich Sorgen um Sandra. Er wußte, wozu sie fähig war, wenn sie
glaubte, einem Freund beistehen zu müssen.
    „Das weiß ich noch nicht. Aber
auf keinen Fall werde ich zulassen, daß ..
    Frau Ansbachs Stimme, die vom
Haus her nach ihr rief, unterbrach Sandras Drohung.
    Sandra eilte mit Joschi vor die
Tür.
    Frau Ansbach, Herr Seibold und
zwei fremde Männer standen auf der Terrasse. Herr Seibold winkte Sandra, zu
bleiben, wo sie war. Er schritt mit den beiden Fremden die Terrassentreppe
hinab und kam mit ihnen durch den Garten zum Gartenhaus.
    „Das sind Kripoleute“,
entschied Sandra.
    „Was mögen sie von uns wollen?“
fragte Andrea, die mit Oliver dabei war, die leeren Bierflaschen, die auf dem
Rasen verstreut lagen, einzusammeln.
    „Verhören werden sie uns.
Schließlich waren wir gestern abend mit Torsten zusammen“, antwortete Sandra
überzeugt.
    Florian Seibold stellte seine
Begleiter als Oberinspektor Ruhwedel und Inspektor Panke vor und machte die Kriminalbeamten
mit den Jugendlichen bekannt.
    Sandra ging sofort zum Angriff
über.
    „Hören Sie mal“, tönte sie, die
Fäuste in die Hüften gestemmt. „Sie werden Torsten ja wohl nicht aufgrund der
alten Sache verdächtigen — oder?“
    Oberinspektor Ruhwedel wirkte
einen Moment verdutzt. Dann lächelte er. „Gewiß nicht.

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