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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Ohrclips, Broschen, versilberten Anhängern
und Folkloreketten.
     
     
     

Gesine
hat ein Problem
     
    Gesine schwärmte für Schmuck.
    Alles, was glitzerte, zog
Gesine magisch an.
    Diese Leidenschaft war ihr
schon öfter zum Verhängnis geworden. Gesine wußte selbst nicht, wie das kam,
daß sie sich schon ein paarmal dazu hatte hinreißen lassen, Schmuck in
Kaufhäusern einzustecken. Sie war hinterher selbst ganz entsetzt darüber.
    Doch sie konnte einfach nicht
widerstehen. Sie fand es unbeschreiblich schön, die glitzernden Broschen,
Ketten, Ringe anzusehen, anzufühlen, sich vor dem Spiegel in ihrem Zimmer damit
zu schmücken.
    Gesine nahm eine Brosche in die
Hand. Sie war aus einem rotgoldenen Material in Form einer Rose angefertigt.
Zwischen smaragdgrünen und rubinroten Steinen waren winzige Straßsplitter
eingefügt, die im Licht der Deckenbeleuchtung wie Tautropfen funkelten, auf die
die Morgensonne fiel.
    Ein Kunstwerk! Gesine
betrachtete es fasziniert.
    Eine Verkäuferin, mit einem
Samtrock zu einer Anprobekabine unterwegs, blieb neben Gesine stehen. Sie lächelte
und fragte: „Kann ich dir helfen?“
    Gesines schlechtes Gewissen
glaubte Mißtrauen in ihrem Blick zu erkennen. „Nein, nein, ich schaue nur mal“,
erwiderte sie und legte die Brosche hin. Sich betont unbefangen gebend und
leicht vor sich hinsummend streifte sie einen versilberten Armreif über ihr
Handgelenk, das sie prüfend ausstreckte.
    Die Verkäuferin ging weiter.
    Gesine streifte den Armreif ab,
nahm die Brosche wieder auf, verbarg sie in ihrer Hand und trat vom Tisch
zurück.
    „Gesine“, sagte Frau Faber im
selben Moment hinter ihr.
    Gesine schrak zusammen. Ihr
Herz fing heftig an zu pochen. Die Brosche brannte wie Feuer in ihrer
Handfläche.
    „Sandra und Joschi gehen jetzt.
Wolltest du sie nicht ins Kino begleiten?“ fragte Frau Faber freundlich.
    Sie schien nichts bemerkt zu
haben!
    Doch Gesine schämte sich
plötzlich. Am liebsten hätte sie die Brosche zurückgelegt, meinte jedoch, daß
sie sich damit als Diebin entlarvte. Denn wenn jemand etwas kaufen wollte,
versteckte er es nicht, sondern trug die Ware offen zur Kasse.
    Frau Faber führte Gesine zu
Sandra und Joschi, die mit Frau Ansbach an der Rolltreppe warteten.
    Sandras Miene wirkte abweisend.
    Joschi, der unschlüssig war,
wie er sich Gesine gegenüber verhalten sollte, starrte übers Treppengeländer
ins Erdgeschoß.
    „Lauft zu, sonst versäumt ihr
den Anfang“, sagte Frau Faber.
    Gesine gab sich einen Ruck.
„Ich kann nicht mit. Ich muß heim. Meine Oma weiß nicht Bescheid.“
    „Ach was, ich klingele bei ihr
und sage ihr, wo du bist“, beruhigte sie Frau Faber.
    Doch Gesine schüttelte den
Kopf. Die Brosche in ihrer Hand bereitete ihr Sorge. Sie wußte nicht, wo sie
sie lassen sollte. Es war ein heißer Nachmittag. Gesine hatte ihre Jeans mit
einem Sommerkleid vertauscht, das keine Taschen besaß, so daß es keine
Möglichkeit für sie gab, die Brosche heimlich verschwinden zu lassen.
    „Ich soll noch was zur
Reinigung bringen, bevor die Geschäfte schließen. Ist mir gerade eingefallen“,
log sie.
    Sandras Gesicht zeigte
plötzlich eine Spur von Freundlichkeit. „Kannst ja ein andermal mitkommen“,
meinte sie großmütig, während sie rasch die Rolltreppe betrat.
    „Schade, Gesine“, sagte Frau
Faber und hielt Gesine die Hand hin, um sich von ihr zu verabschieden. „Grüß
deine Großeltern.“
    Gesine wechselte rasch hinter
ihrem Rücken die Brosche von der rechten in die linke Hand, schüttelte die
dargebotenen Hände und verabschiedete sich in ihrer Verlegenheit wie ein
kleines Mädchen mit einem Knicks.
    An der nächsten Verkehrsampel
warf Gesine die Brosche in den Abfallbehälter am Ampelmast.
    Doch noch bevor die Ampel von
Rot auf Grün umsprang, bereute Gesine ihre übereilte Entscheidung. Sie beugte
sich über den Abfallbehälter und spähte nach der Brosche.
    Die Brosche war auf den Boden
des Behälters gerutscht. Gesine nahm sie heraus, polierte sie sorgfältig am
Rock ihres Kleides und betrachtete sie verzückt.
    Toll, wie sie glitzerte! Jemand
anders hätte sie finden und sich damit schmücken können. Irre, sie wegzuwerfen!
So eine wunderschöne Brosche. Zwölf Mark kostete sie.
    Gesine riß das Preisschildchen
ab und steckte die Brosche gegen ihre Gewohnheit, sich nur in der Verborgenheit
ihres Zimmers mit dem gestohlenen Schmuck zu dekorieren, am Ausschnitt ihres
Kleides fest.
    In der Landwehrstraße, kurz vor
der Eisdiele,

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