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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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erkaufen.
    So wurde die Fedorbande geboren.
Ihr schlossen sich nach und nach weitere Mitglieder an.
    Fedor übernahm den
geschäftlichen Teil. Er war zuständig für den Absatz der Ware. Dabei geriet er
an Anton, einen gewissenlosen Berufsverbrecher, der nun seinerseits die
Fedorbande befehligte. Außerdem war Fedor zuständig für die Verteilung des
Lösegeldes, das die erpreßten Kinder ihnen ablieferten.
    Hortense drängte sich zu der
Aufgabe, widerspenstige Kinder gefügig zu machen. Die Furcht der Kinder gab ihr
ein Gefühl von Macht und Überlegenheit, das sie genoß. Indem sie ihre Opfer
quälte, rächte sie sich, wenn auch ihr selbst unbewußt, für den mütterlichen
Liebesentzug.
    „Ich bin dagegen“, sagte
Klaudia. Klaudia haßte Gewaltanwendung. Ihr wurde übel davon. Um jedoch ihre
Schwäche den anderen nicht zu verraten, gab sie sich bedächtig und warnte: „Bei
Maria hast du es übertrieben. Eines Tages dreht eine durch und verpfeift uns,
und dann sind wir dran.“
    „Wie alt ist sie?“ fragte Ruth.
    Fedor gab die Frage an Gesine
weiter. „Wie alt bist du?“
    „Vierzehn.“
    „Und dein Freund?“
    „Ich hab keinen“, erwiderte
Gesine.
    „Mit vierzehn...?“ Ruth schien
das unbegreiflich zu finden.
    Hortense sprang auf. „Die lügt
doch. Ich nehme sie mir vor. Keine Bange! Sie soll uns nur ein paar Klimmzüge
zeigen“, fügte sie auf Klaudias abwehrende Handbewegung hinzu.
    Doch Klaudia zog Hortense auf
die Bank zurück. „Spinner! Sie ist doch erst kurz in der Stadt. Wie soll sie da
schon was mit nem Jungen haben.“
    „Still!“ Roland lauschte
angestrengt auf ein sich näherndes Geräusch.
    Fedor ergriff den neben ihm
liegenden Feldstecher, trat zum Fenster und suchte mit dem Feldstecher das
Gelände ab. „Niki und Herbert“, berichtete er.
    „Laßt Gesine jetzt in Ruhe! Sie
wird schon spuren.“ Er wendete sich an Gesine. „Du bist ja nicht lebensmüde,
oder?“

    Gesine hatte vor Angst einen
trockenen Mund. Dennoch bemühte sie sich, ein zustimmendes „Nein“
hervorzupressen, um Fedor nicht noch einmal durch ihr Schweigen zu verärgern
oder gar Hortense aufzuregen.
    „Also“, begann Fedor, „die
Brosche war nichts wert. So einen Mist brauchst du uns nicht noch einmal
anzuschleppen. Und überhaupt...“
    Hortense fiel ihm ins Wort.
„Aber geklaut ist geklaut! Wir haben die Brosche noch. Versuche ja keine
Tricks, oder wir zeigen dich an. Übrigens hat Ruth gesehen, wie du die Brosche
bei Röttgers geklaut hast. Sie wird das bezeugen.“
    Ruth sollte sie beobachtet
haben? Gesine konnte es nicht glauben. Andererseits erschien es nicht
ausgeschlossen. Als sie die Brosche an sich nahm, befanden sich viele Kinder in
der ersten Etage, auch Mädchen, die sich die Modenschau angesehen hatten.
    Gesine ahnte nicht, daß
Hortense log, um ihr Angst einzujagen.
    „Wieviel Taschengeld bekommst
du?“ wollte Fedor wissen.
    „Acht Mark in der Woche.“
    „Das lieferst du jeden Montag
hier ab.“
    Gesine starrte ihn betroffen
an. Das war ja furchtbar! Wovon sollte sie ihre Schulhefte kaufen und das
Schwimmbad bezahlen?
    „Alles?“ fragte Gesine. „Wie
lange denn?“
    „Bis auf weiteres.“
    An dem Lachen der anderen
erkannte Gesine, daß sie auf lange Zeit kein eigenes Geld mehr haben würde. Sie
hatten sie in der Hand.
    Am besten, sie würde sich das
Leben nehmen.
    „Kann ich jetzt gehen?“ fragte
sie tonlos.
    „Warum so eilig?“ fragte Fedor
lässig. „Es muß dir doch ein bißchen mehr wert sein, daß wir dich nicht
verpfeifen.“
    „In... in Kaufhäusern klauen,
da... das kann ich nicht!“ stammelte Gesine.
    Sie würde es wirklich nicht
fertigbringen. Die wenigen Male, die sie sich dazu hatte hinreißen lassen, waren
fast ohne ihren Willen geschehen. Es passierte ihr wie von selbst. Doch ein
Kaufhaus mit dem Vorsatz zu betreten, etwas zu stehlen, das würde in einer
Katastrophe enden. Sie war zu ängstlich dafür. Man würde sie schnappen.
    „Sie werden mich schnappen!“
jammerte sie.
    „Was verdient dein Großvater?“
fragte Fedor ungerührt. „Nichts. Er bekommt Rente. Er kann mir nichts geben.“
    „Wieviel Rente?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Aber ihr lebt gut? Es ist Geld
für Bier im Haus.“
    „Meine Mutter schickt...“
Gesine biß sich auf die Unterlippe. Zu dumm, jetzt hatte sie sich verplappert.
    Fedor reagierte schnell. „Deine
Mutter zahlt also für dich! Dann erhöht sich deine Abgabe auf zwanzig Mark.“
    „Woher soll ich denn...? Ich
hab ja...

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