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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Bollerhey.“
    „Wohnst du hier in der Nähe?“
    „Ja, bei meinen Großeltern.“
Ihr Opa fiel ihr ein. „Ich muß heim. Mein Opa wartet auf sein Bier.“
    „Da hat er ein Recht drauf“,
sagte Fedor und quittierte mit selbstgefälligem Grinsen das Gelächter seiner
Freunde.
    „Also, hör zu, Gesine“, fuhr er
fort. „Du wirst in Zukunft planmäßig arbeiten. Wo und wie erfährst du bei
unserem nächsten Treff am
    „Nein!“ fiel ihm Gesine ins
Wort. „Nein, das mache ich nicht. Ich bin keine Diebin. Ich...“ Sie brach ab,
als sie Fedors Gesichtsausdruck bemerkte.
    Fedors Hand fuhr in die
Gesäßtasche und brachte ein Klappmesser hervor, dessen Schneide er mit einer
kurzen, heftigen Schlagbewegung herausschnellen ließ.
    Gesine blickte hilfesuchend die
anderen an.
    Sie beobachteten Fedor gespannt
und interessiert. Lediglich in den Augen des Zahnklammermädchens glaubte Gesine
etwas wie Angst und Mitleid zu finden.
    „Nein...?“ sagte Fedor leise,
und die Buchstaben wie ein Gummiband dehnend. Ohne Gesine aus den Augen zu
lassen, strich er mit der Fingerkuppe prüfend über die Schneide des Messers.
    Gesine fühlte plötzlich
Todesangst.
    „Einmal wäre ich beinahe
erwischt worden. Ich bin so ungeschickt. Nur deshalb habe ich das gesagt. Ich
würde euch nur Arger machen“, log sie, um Fedor zu besänftigen.
    Fedors Miene entspannte sich.
„Wir finden einen geeigneten Job für dich. Du wirst uns bestimmt nicht
schaden“, sagte er höhnisch.
    „Und wenn doch? — Laß sie
laufen, Fedor“, bat Klaudia.
    „Quatsch nicht! Sie wird schon
spuren!“ fuhr Fedor sie an. Er wandte sich wieder an Gesine. „Und keine Tricks,
verstanden? Wir holen dich. Wir lauern dir auf und machen dich fertig. Versuche
ja nicht, uns zu verpfeifen. Was meinst du, was dann mit dir passiert?“
    Gesine konnte es sich denken.
„Ich verrate euch nicht.“
    Fedor schob die Schneide zurück
und steckte das Messer ein. „Montag nachmittag um halb fünf kommst du zu
unserem Treffpunkt unter der Autobahn-Südbrücke, Cityseite“, bestimmte er.
    „Wo ist das?“
    „Wo das ist...?“ Fedors
Augenbrauen schoben sich erstaunt in die Höhe. „Du willst mich wohl verscheißern?“
    „Ich bin nicht von hier. Ich
wohne erst seit kurzem bei meinen Großeltern“, sagte Gesine hastig.
    „Besorg dir einen Stadtplan.
Den brauchst du sowieso.“
    Gesine nickte.
    „Jetzt verschwinde!“ brüllte
Fedor sie unverhofft an.
    Gesine erschrak und wich zurück.
    „He!“ sagte Fedor.
    Gesine blieb stehen. Sie wagte
nicht, sich zu rühren.
    „Da siehst du, wie du spuren
kannst“, lobte Fedor. „Nimm dein Geld mit, damit die Alten nichts merken.“
    Gesine nahm ihre Geldbörse von
Roland in Empfang und rannte los.
    Ihre Großmutter empfing sie
zornig an der Tür. „Ja, sag einmal, wo kommst du jetzt her? Seit fast einer
Stunde wartet Opa auf sein Bier. Ja, was fällt dir denn ein?“
    „Ich... Ich habe Sandra
getroffen“, stammelte Gesine.
    Oma riß ihr den Beutel aus der
Hand. „Hatte ich dir das nicht verboten? Du gehst sofort auf dein Zimmer.“
    Gesine fing an zu schluchzen.
    Die Stimme ihrer Großmutter
schlug unerwartet um, wurde weich und flehend. „Du fängst nicht an, dich auf
der Straße herumzutreiben, nicht wahr, Gesinchen? Das tust du uns nicht an. Opa
und ich sind zu alt für solche Aufregungen.“
    Wenn Gesine jemals gehofft
hatte, sich ihren Großeltern anvertrauen zu können, so sah sie spätestens in
diesem Augenblick ein, daß sie alles allein durchstehen mußte.
     
     
     

Gesine
wird erpreßt
     
    Das Gelände unterhalb der
Autobahn-Südbrücke schien wie geschaffen für verschwiegene Zusammenkünfte.
    Die Autobahnbrücke spannte sich
weit über ein grünes Tal. Auf der linken Seite gab es Schrebergärten, eine
wilde Müllhalde und einen staubigen, unbenutzten Fußballplatz mit rostigen
Torstangen und herabhängendem Drahtgeflecht. Rechts von der Brücke dehnten sich
brachliegende, von Disteln und Unkrautstauden überwucherte Äcker und Wiesen.
    Die schmale, einspurige Straße,
früher ein vielbenutzter Verbindungsweg zwischen zwei Vororten, war vom Regen
ausgewaschen und kaum noch befahrbar.
    Gesine wanderte eine Weile auf
der Straße auf und ab. Über ihr dröhnten die Laster und brummten satt und tief
die Motoren der Personenwagen, mit dumpfen Klack-klack-klack die
Verbindungsstreben der Brückenkonstruktion passierend.
    Gesine war allein auf der
Straße. Es war nach halb fünf. Doch die Fedorbande zeigte sich

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