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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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dir?“ fragte
Frau Faber.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Weil du es so eilig hast, mich
loszuwerden“, sagte ihre Mutter lachend.
    „Ja, er ist hier“, bestätigte
Sandra.
    „Grüß ihn. Er soll nicht zu
lange bleiben. Ihr habt morgen wieder einen anstrengenden Tag.“
    Du sagst es! dachte Sandra.
    Sie hatte kaum den Hörer
aufgelegt, als das Telefon erneut klingelte.
    Diesmal war es Herr Seibold.
    „Nimm dir morgen in der Schule
frei, Sandra. Herr Kresser bittet dich, ins Polizeipräsidium zu kommen. Melde
dich bei ihm. Herr Kresser bearbeitet den Fall zwar nicht selbst, aber er
bringt dich zu den in der Sache ermittelnden Beamten. Sie werden dir erklären,
was du morgen nachmittag zu tun hast“, wies Herr Seibold sie an.
    „Ich bleibe also weiter drin?“
fragte Sandra gespannt.
    „Herr Kresser hält es für
möglich. Ach ja, und bringe Gesines Brief mit.“
    „Geht in Ordnung“, versprach
Sandra.
    Irgendwie fühlte sie sich
erleichtert, nachdem die Verantwortung für alles, was folgte, von ihr genommen
worden war.
     
    Die Handwerkerstraße lag am
Rande der Fußgängerzone.
    Wie immer um diese Tageszeit
waren die meisten Tische, die das „Café Holler“ im Sommer auf dem Bürgersteig
plazierte, besetzt.
    Sandra ging langsam durch die
Tischreihen.
    Sie versuchte den Beamten unter
den Gästen herauszufinden, der Sandras Treffen mit der Fedorbande überwachen
und ihnen folgen sollte, sobald sie zu ihrem geplanten Unternehmen aufbrachen.
    Die Kripo-Leute auf dem
Polizeipräsidium hatten leider Sandras Bitte nicht entsprochen, sie mit dem
Beamten bekannt zu machen. Sie fürchteten, Sandra könnte der Fedorbande seine
Anwesenheit durch ein unbedachtes Verhalten verraten.
    Sandra starrte den Gästen
unhöflich-eindringlich ins Gesicht. Sie forschte nach einem Zeichen des
Erkennens oder nach einer Geste der Beruhigung.
    Sie würde sich erst sicher
fühlen, wenn sie den zu ihrem Schutz abgestellten Beamten in ihrer Nähe wußte.
    Doch sie entdeckte nur
behaglich ihre Sahnetorten genießenden oder Eisbecher löffelnden Gäste. Manche
saßen allein, andere unterhielten sich angeregt mit ihren Freunden oder
Ehepartnern.
    Von der Fedorbande war auch
noch niemand gekommen.
    Sandra ging ins Innencafé. Doch
das war leer.
    Sie trat wieder unter die
Sonnenschirme hinaus, setzte sich an einen Tisch am Straßenrand und bestellte
eine Eisschokolade.
    Die Bedienung, die ihr das
Getränk servierte, bat darum, den Betrag gleich kassieren zu dürfen. Das war
bei Jugendlichen so üblich, nachdem es wiederholt vorgekommen war, daß einige
ohne zu bezahlen verschwanden.
    Endlich winkte Klaudia, das
Zahnklammermädchen, dessen Namen Sandra noch ebensowenig wußte wie den des
Jungen Roland, der es begleitete, Sandra von der anderen Straßenseite zu.
    Sandra stand auf und winkte
zurück.
    Dann setzte sie sich wieder hin
und schlürfte ihre Schokolade aus. Sie ließ sich Zeit dabei, um dem Beamten,
der sie bewachen sollte, Gelegenheit zu geben, seinen Verzehr zu bezahlen.
    Sie blickte sich verstohlen um.
    Seufzend ließ Sandra den
Strohhalm ins Glas zurückfallen und stand auf. Vielleicht hatte der Beamte sich
verspätet. Vielleicht auch hatte er das Café verwechselt. Es gab mehrere Cafés
in der Handwerkerstraße.
    Dann war sie also ganz allein
auf sich gestellt!
    Gestern hatte Sandra das noch
als ganz selbstverständlich vorausgesetzt. Doch heute fand sie es einen
beängstigenden Gedanken.
    Wenn wenigstens Joschi in ihrer
Nähe wäre! Leider hatten die Kripoleute das verboten.
    „Wo sind Fedor und Hortense?“
fragte Sandra.
    „Die brauchen wir nicht“,
erwiderte Roland, von dem Sandra nicht wußte, daß er Roland hieß.
    Auch das noch! Jetzt hatten sie
nur die halbe Bande beisammen. Die beiden Haupttäter entwischten ihnen.
    Sandra rieb ihre angstfeuchten Handflächen.
„Wohin gehen wir?“
    Die beiden antworteten nicht.
    Erst als sie die
Handwerkerstraße verlassen hatten und ins angrenzende, sogenannte Büroviertel
einbogen, wurde Roland gesprächig.
    „Hier gibt‚s meistens
Rechtsanwälte, Steuerberater, Versicherungen und Büros von Gewerkschaften und
Verbänden“, erklärte er Sandra eine Tatsache, die sie selbst an den
Firmenschildern ablesen konnte. „Die Leute, denen die Firmen gehören, oder ihre
Bürovorsteher, wohnen über den Geschäftsräumen. Die Wohnungen sind voll von
Silber, Bildern und dicken Teppichen. Manche besitzen auch wertvolle
Münzsammlungen oder Briefmarken.“
    Roland zog aus der

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