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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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nächtliche
musikalische Übungen gewöhnt und ignorierte sie.
    Herr Seibold und Frau Ansbach
saßen mit Frau Holtkamp im Theater, während Herr Holtkamp in seiner Koje auf
der MS „Charlotte“ seine Erkältung behandelte.
    Bastian, der Boß der
Country-Band, setzte die Trompete ab. „Schmeiß mal eine Pulle rüber!“ rief er
Torsten zu, der mit dem Rücken an einen der Bierkästen gelehnt saß.
    Torsten langte ohne aufzustehen
hinter sich, tastete nach einer vollen Flasche, warf sie Bastian zu und griff
noch einmal in den Kasten, um sich selbst zu versorgen.
    „Trink nicht soviel, Torsten“,
mahnte Anke besorgt.
    Torsten zog den Verschluß ab
und setzte die Flasche an den Mund.
    „Das ist mindestens schon deine
fünfte!“ sagte Anke wütend.
    „Jetzt hört euch die Kleine an.
Hat die Mami dich als Aufpasser mitgeschickt?“ fragte Oliver amüsiert.
    Anke warf den Kopf in den
Nacken. „Ich kenne Torsten besser als ihr. Wenn er trinkt, dreht er durch.“
    „Dann schmeißen wir ihn in den
Fluß. Das kühlt ihn ab“, versprach Oliver lachend.
    Die Musiker der Country-Band
kamen zu einer Verschnaufpause herüber.
    „Keine Würstchen mehr da?“
Alfred, der Schlagzeuger und Gitarrist, blickte enttäuscht zum Gartengrill.
    „Ich lege nach“, schlug Sandra
vor. Sie blickte in die Runde. „Hat sonst noch jemand Hunger?“
    „Pack den Rest einfach drauf.
Wenn sie gegrillt sind, werden sie auch verputzt“, meinte Joschi.
    Bastian zerknüllte seine leere
Zigarettenschachtel. „Hat jemand einen Smoke für mich?“
    Sally warf ihm ihre
angebrochene Schachtel zu. „Das sind meine letzten.“
    „Mann, meine sind auch alle“,
stellte Oliver fest.
    „Anke, hol Nachschub“, befahl
Torsten seiner Schwester.
    „Wieso ich? Geh doch selbst.
Ich rauche nicht“, erwiderte Anke aufmüpfig.
    „Wieviel soll ich bringen? Es
sind verbilligte, zollfrei aus Holland“, bot Torsten an.
    „Eine Stange für mich“, bat
Bastian.
    „Für mich auch. Aber nur,
wenn‚s meine Marke ist.“ Oliver wedelte mit der leeren Packung.
    „Sonst noch jemand?“
    Die anderen winkten ab. Sie
rauchten nicht.
    Andrea stand auf und hängte
sich bei Torsten ein. „Ich komme mit.“
    Torsten versuchte seinen Arm zu
befreien. „Laß man. Ich schaffe das schneller allein.“
    Doch Andrea drückte sich an ihn
und hielt seinen Arm fest. Torsten gefiel ihr. Andrea wollte sich die
Gelegenheit, eine Weile mit ihm allein sein zu können, nicht entgehen lassen.
„Ich möchte mir euer Schiff ansehen“, sagte sie. „Ist für mich sonst ja nie
drin.“
    „Ihr kommt doch an der Kneipe
vorbei. Wenn sie noch auf hat, bringt Cola mit. Ich kriege das warme Gesöff
nicht mehr runter“, sagte Doris und stellte ihre Bierflasche ins Gras.
    „Wird besorgt“, versprach
Andrea, grundlos kichernd, und zog Torsten mit sich zur Gartentreppe, die zum
Fluß hinunterführte.
    Auf dem Leinpfad war es dunkel.
    Nicht so dunkel, daß man den
grasbewachsenen Weg hätte verfehlen können, denn Sterne und ein milchiger Mond
standen am Himmel. Aber es war dunkel genug, um zu hoffen, daß ein Junge, den
man für schüchtern hielt, den Mut finden würde, ein Mädchen, das ihm entgegen
kam, zu küssen.
    Andrea trat an die
Uferböschung.
    In der Flußmitte zog ein hellerleuchtetes
Hotelschiff stromaufwärts. Durch den Sog der mächtigen Propeller unter dem
Schiffsheck wurde das Wasser von dem steinigen Ufer zurückgezogen. Dort, wo das
Schiff vorübergezogen war, schäumten die Wellen zum Ufer zurück.
    Musik wehte herüber.
    „Hör mal“, sagte Andrea
schwärmerisch. „,La mer‚! Schön, nicht?“
    Torsten betrachtete ihr
lauschend erhobenes Gesicht.
    „Möchte ich auch mal, im
Mondschein auf einem Schiff tanzen.“
    Torsten räusperte sich. „Was
machst du denn so abends?“
    Andrea lehnte ihren Kopf an
seine Schulter. „Mal dies, mal das. Kommt drauf an, mit wem ich zusammen bin“,
erwiderte sie, während ihre Blicke dem Schiff folgten. „Ich find‚s irre, auf
einem Schiff übers Wasser zu ziehen.“
    Torsten lachte. „So romantisch
ist das nicht. Steckt eine Menge harte Arbeit dahinter.“
    „Aber du lernst Menschen kennen
und klebst nicht ständig an einem Ort.“ Andrea blickte Torsten an. „Hast du
eine Freundin?“
    Torsten trat einen Schritt
zurück. „Halb und halb“, erwiderte er ausweichend.
    „Ich mag dich“, sagte Andrea,
zog Torstens Kopf zu sich herunter und küßte ihn.
    Torsten stand starr.
    Andrea war ihm nicht
unsympathisch. Doch er

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