Die Deutschen
Steuern, Abgaben und Leistungen. Mit Militärexekutionen wird am Ende der jahrelange Widerstand gebrochen.
1680 Fron- und Steuerverweigerungen im Waldenburgerland in Schlesien. Der Aufstand wird durch Militär niedergeschlagen. Großer Aufstand der Bauern in Böhmen, die übermäßigen »Robotlasten« und einer sonst in Österreich nicht üblichen harten Leibeigenschaft ausgesetzt sind. Die Aufständischen stehen mit streikenden Bauern Schlesiens in Verbindung. Auch auf Mähren und Oberösterreich greifen die Unruhen über. Nach heftiger Gegenwehr werden die Bauern in vielen kleinen Gefechten zersprengt. Ein grausames Strafgericht beendet den Aufstand.
1682 Bauernunruhen im böhmischen Kreis Saaz.
1683 Bauernempörung in der Steiermark.
1685 In Köln versuchen die Zunftbürger durch Einrichtung einer ständigen bürgerlichen Kontrolle die Vorherrschaft des Patriziats zu brechen. Nach Verhängung der kaiserlichen Acht endet der Aufstand mit der Hinrichtung seines Führers, des Kaufmanns Gülich.
1705 6. November: Offener Ausbruch des großen Bauernaufstandes in Bayern, der sich vor allem gegen die Verschlechterung der Lage der Bauern nach der Besetzung Bayerns durch österreichische Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg richtet. Bauernheere von mehreren 1000 Mann liefern den österreichischen Truppen kleinere und größere Gefechte. Schlösser werden geplündert und feudale Rechte aufgekündigt. Am 25. Dezember versucht ein Bauernheer, München einzunehmen. Die zahlenmäßig überlegenen Österreicher drängen die Bauern gegen den Ort Sendung und metzeln sie nieder. Im Januar 1706 werden die Aufständischen endgültig geschlagen.
1711 Bergarbeiterunruhen in Schneeberg im Erzgebirge.
1712 Bergarbeiterunruhen bei Althofen in Kärnten.
1713 Bauernaufstand im Görzer Gebiet, verursacht durch den Druck der Steuerpächter. Bewaffnete Bauern dringen in die Stadt Görz ein und zerstören zwei Häuser von Steuerpächtern. Der Aufstand wird von Militär niedergeschlagen, 11 Aufständische werden hingerichtet, 61 eingekerkert und über alle beteiligten Gemeinden Geldbußen verhängt.
1715 Aufstand der Bauern im Obergreizer Gebiet.
1716 21. März: Die Bauern des Bistums Speyer stürmen die Stadt und halten sie 15 Wochen besetzt.
1719 Widerstand der Salpetersieder, Salpeterer genannt, in der Grafschaft Hauenstein im Südwestschwarzwald gegen den Abt von St. Blasien, der lange Zeit nicht mehr wahrgenommene feudale Rechte wieder geltend machen will. Der Anführer Albiez, genannt Salpeterhans, lehnt jede Art von Feudalherrschaft ab und tritt für die Abschaffung aller Steuern und Zinse und der Leibeigenschaft ein. Die österreichische Regierung läßt die bewaffneten Scharen durch Militär niederwerfen. Als das Stift St. Blasien 1738 für die Aufhebung der Leibeigenschaftsrechte 58.000 Gulden verlangt, erheben sich die Salpeterer erneut. Ein Jahr später wird der Aufruhr wiederum durch Militär niedergeschlagen. 1743 beginnt der letzte größere Aufstand. 700 Salpeterer stürmen die Stadt Waldshut. Die österreichische Regierung wirft die Erhebung durch die Armee nieder. 1755 werden 112 Personen zwangsweise nach Temesvar umgesiedelt.
1724 Aufstand der Schuhknechte in Würzburg.
1726 Aufstand der Augsburger Schustergesellen, denen man ihre Rechte verweigert hat. Durch das Augsburger Beispiel werden gleiche Gesellenbewegungen in Wien, Mainz und Stuttgart ausgelöst.
Höhepunkt des ostfriesischen Ständekriegs gegen die Beschneidung des Mitbestimmungsrechtes der Stände durch die fürstliche Kanzlei. Der größte Teil des Landes befindet sich in den Händen der Aufständischen.
1728 Empörung der Freiberger Bergleute aus Anlaß der Ablehnung einer Unterstützung für arbeitsunfähige und kranke Bergleute. Verhaftungen werden vorgenommen und Zuchthausstrafen ausgesprochen. Freiberg bleibt ständig mit Militär belegt. Der Widerstand der Bergarbeiter setzt sich in größeren und kleineren Aktionen bis zum Jahre 1739 fort.
1731 Erhebung der Tuchmachergesellen in der Neumark gegen die Bestimmungen des Reichszunftgesetzes.
1731 5. August : Die protestantischen Bauern der Gerichte Wagrain, Werfen, Bischofshofen, St. Johann, St. Veit und Gastein im Erzbistum Salzburg verbinden sich feierlich gegen die harte Bedrückung durch die katholische Obrigkeit. Der Aufstand wird durch 6000 Soldaten niedergeschlagen.
1731 16. August: Erlaß eines Reichszunftgesetzes: Einführung von Zeugnissen, die die Gesellen bei Arbeitsplatzwechsel
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