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Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition)

Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition)

Titel: Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Gilbert Welch , Lisa M. Schwartz , Steven Woloshin
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Symbole, die darauf hinweisen, dass mit dem Fahrzeug vielleicht etwas nicht stimmt – sind allmählich ziemlich ausgeklügelt. Sie entdecken Störungen, lange bevor die Leistung des Autos nachlässt. Sie stellen Frühdiagnosen.
    Vielleicht sind Ihre Störungsanzeiger sehr nützlich. Vielleicht hat einer von ihnen bewirkt, dass Sie etwas Wichtiges getan (zum Beispiel Öl nachgefüllt) und dadurch ein künftiges viel größeres Problem verhindert haben.
    Oder haben Sie die gegenteilige Erfahrung gemacht? Motorkontrollleuchten können auch Probleme hervorrufen. Manchmal lösen sie einen falschen Alarm aus (immer wenn ich über eine große Unebenheit fahre, warnt mich ein Signal vor einem Fehler im Kühlsystem). Oft reagieren die Leuchten auf eine echte Störung, die jedoch nicht besonders wichtig ist (mein Favorit ist der Sensor, der aufleuchtet, wenn er merkt, dass ein anderer Sensor nicht funktioniert). Neulich gab sogar mein Mechaniker zu, dass man viele Signale wahrscheinlich ignorieren sollte.
    Vielleicht haben Sie selbst schon beschlossen, diese Sensoren zu ignorieren. Oder Sie haben Ihr Auto in die Werkstatt gebracht, und der Mechaniker hat sie einfach neu eingestellt und Ihnen geraten abzuwarten, ob sie sich wieder melden.
    Vielleicht haben Sie auch die unangenehme Erfahrung gemacht, dass Sie eine oder gar mehrere unnötige Reparaturen bezahlen mussten. Und vielleicht gehören Sie zu den paar Unglücklichen, deren Auto hinterher noch schlechter funktionierte.
    Wenn ja, dann haben Sie bereits eine Vorstellung vom Problem der Diagnosefalle.
    Ich weiß nicht, welchen Vorteil all diese Lampen unterm Strich haben. Vielleicht schaden sie mehr, als sie nützen. Aber ich weiß, dass es an ihrem Nutzen für die Autohäuser kaum einen Zweifel gibt: Wir fahren jetzt viel öfter in die Werkstatt.
    Und ich weiß, dass wir Ärzte, wenn wir Sie gründlich genug untersuchen, mit ziemlicher Sicherheit entdecken, dass auch eine Ihrer Warnlampen blinkt.
Eine Routineuntersuchung
    Wahrscheinlich blinken auch bei mir einige Warnlampen. Ich bin ein Mann Mitte fünfzig und war seit meiner Kindheit nicht mehr wegen einer Routineuntersuchung bei einem Arzt. Ich will damit nicht prahlen, und ich rate niemandem, meinem Beispiel zu folgen. Da ich mich jedoch bester Gesundheit erfreue, kann man kaum behaupten, ich hätte irgendeine unentbehrliche Dienstleistung verpasst.
    Natürlich sehe ich als Arzt jeden Tag andere Ärzte. Viele von ihnen sind meine Freunde (zumindest waren sie es, bevor sie von diesem Buch hörten). Und ich kann mir einige Diagnosen ausmalen, die man mir als Patient in einer ihrer Kliniken (oder in meiner eigenen) stellen würde:
• Ab und zu ist mein Blutdruck ein wenig hoch, vor allem wenn ich ihn bei der Arbeit messe (wo Blutdruckmesser leicht verfügbar sind).
    Diagnose: grenzwertiger Blutdruck
• Ich bin 1,92 Meter groß und wiege 92 Kilo. Mein Body-Mass-Index (BMI) ist 25. (Ein »normaler« BMI liegt zwischen 20 und 24,9.)
    Diagnose: Übergewicht
• Gelegentlich spüre ich nach dem Essen oder Trinken ein starkes Brennen in der Mitte des Brustkorbs. (Apfelsaft und Apfelessig sind besonders problematisch.)
    Diagnose: gastroösophageale Refluxkrankheit
• Oft wache ich nachts einmal auf und muss auf die Toilette gehen.
    Diagnose: gutartige Prostatavergrößerung
• Morgens wache ich mit steifen Gelenken auf, und ich brauche eine Weile, um sie zu lockern.
    Diagnose: degenerative Gelenkerkrankung
• Meine Hände werden kalt. Richtig kalt. Das ist ein großes Problem, wenn ich Ski fahre oder mit Schneeschuhen gehe; aber es passiert auch in der Praxis (fragen Sie meine Patienten!). Kaffee macht es schlimmer, Alkohol besser.
    Diagnose: Raynaud-Syndrom
• Ich muss Listen anfertigen, damit ich nicht vergesse, was ich zu erledigen habe. Oft vergesse ich Namen – vor allem die meiner Studenten. Ich muss alle meine PINs und Passwörter aufschreiben (falls jemand sie braucht: Sie sind in meinem Computer).
    Diagnose: frühe kognitive Beeinträchtigung
• In meinem Haus gehören Tassen in ein Regal, Gläser in ein anderes. Meine Frau versteht das nicht; darum muss ich für Ordnung sorgen, wann immer sie den Geschirrspüler leert. (Meine Tochter leert den Geschirrspüler gar nicht, aber das ist ein anderes Thema.) Ich habe separate Schubladen für meine Arbeitssocken, Laufsocken und Wintersocken, und alle müssen paarweise vorhanden sein, ehe ich sie wegräume. (Es gibt noch wesentlich mehr Beispiele dieser Art, von denen

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