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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Vorurteil vorlesen kann.«
    »Das habe ich mal gelesen«, sagte Peggy mit vager Stimme und runzelte leicht die Stirn.
    »Ich mag es, wenn Kris vorliest«, sagte Marjorie.
    »Vielen Dank, Marjorie.«
    »Sie brauchen gar nicht so formell zu sein, Kris. Ich habe nichts dagegen, wenn Sie mich Marge nennen, wie jeder andere es auch tut.« Sie verzog das Gesicht, starrte vor sich auf den lisch und ließ dann wieder verstohlene Blicke durch den Raum huschen. Peggy hielt ihren Becher hoch und bat um mehr Tee, den Kris sofort einschenkte.
    »Einige Ihrer Freundinnen sind nicht hier bei Ihnen, Marge«, sagte Kris und dachte, sie sollte sich lieber eine Erklärung einfallen lassen, ehe das zurückkehrende Bewußtsein Marjorie Kummer bereitete.
    »Sie sind es nicht?«
    »Noch ein wenig Tee?« bot Kris an. Marge schüttelte den Kopf.
    »Er schmeckt gar nicht so wie Tee.«
    »Das alles gehört zu der Diät, um das Gift abzubauen, das Sie aufgenommen haben«, sagte Kris.
    »Aber Sie trinken das Zeug doch auch. Haben Sie auch eine Dosis abbekommen?«
    »Nein«, erwiderte Kris, »aber wir Helfer dachten uns, es wäre nicht fair, wenn wir etwas trinken, das Ihnen verboten ist.«
    »Oh!« Marjorie akzeptierte diese Erklärung.
    Kris versuchte nicht darüber nachzudenken, was sonst noch an diesem Tag passieren würde, wer alles einen Durchbruch erleben würde, aber der Rest ihrer Acht-Stunden-Schicht verlief ohne weitere Zwischenfälle, abgesehen von der Tatsache, daß Marge sich über die wunderschöne Umgebung und die herrliche frische Luft äußerte. Peggy sagte gar nichts mehr und schien tief in Gedanken versunken zu sein. Kris hoffte, daß sie tatsächlich solche hatte. Sie brachte ihre beiden Schutzbefohlenen zum Mittagsschlaf zurück, und diesmal legten sie sich sofort zu Bett und waren schon nach Sekunden eingeschlafen.
    Mavis winkte sie zu sich ins Schwesternbüro. »Diese Miss Barrows ist eine Nervensäge«, meinte sie in ziemlich unprofessioneller Ausdrucksweise. »Und genau das hat sie hierhergebracht.«
    »Wie das?«
    »Sie leitete ein großes Labor bei Erkind Pharmaceuticals, und dort mußte alles akkurat an seinem Platz liegen und sofort erledigt werden.«
    »Ach so! Und plötzlich gerieten ihre Neuronen durcheinander, und hier war nichts so, wie es sein sollte in ihrem kleinen Geist?«
    »Genau.«
    »Begreift sie denn, wo sie sich im Augenblick befindet?«
    Mavis legte den Kopf schief.
    »Sie kämpft dagegen an, aber mit jedem Widerspruch, jeder Meinungsverschiedenheit erinnert sie sich an mehr. Bei ihr dauert es nicht mehr lange, bis sie wieder normal ist.«
    Kris verzog das Gesicht. »Wenn Genauigkeit und Ordnung ihre Art von Normalität sind, dann kann sie einem wirklich auf die Nerven gehen.«
    Diesmal schüttelte Mavis den Kopf. »Nein, wir lassen sie unser Labor leiten, wenn sie völlig wiederhergestellt ist. Alle werden uns darum beneiden …« Dann kicherte sie. »Wir können uns keine Bessere wünschen.«
    Kris dachte an Leon Dane, an Thor Mayocks Selbstgebrannten Schnaps und an die lässige, lockere, aber auch effiziente Art und Weise, in der das Krankenhaus bisher betrieben worden war, und wunderte sich.
    »Sie werden schon sehen«, sagte Mavis. »Wie geht es den beiden anderen?«
    »Marge … sie möchte ausdrücklich so genannt werden … redet ein wenig, und Peggy hat auch einen Satz gesagt, aber darüber hat sie offenbar den ganzen Tag angestrengt nachdenken müssen.«
    »Gut.« Mavis machte sich einige Notizen auf einem Schreibblock. »Mal sehen, was wir aus Ihren ersten Erfolgen machen können. Haben Sie morgen die Mittelschicht?«
    Kris nickte. Eine andere Gruppe kam gerade in den Schlafsaal zurück. Mavis entfernte sich, um den Pflegerinnen der Gruppe behilflich zu sein.
    Während sie unterwegs war, um Zane aus der Tagesstätte abzuholen, fragte sich Kris, wie die adrette Miss Barrow wohl auf die Deski und die Rugarianer reagieren würde, mit denen die Menschen sich den Planeten teilten. Und was sie wohl zu Zainal sagen würde, wenn sie ihm begegnete. Sobald die Opfer wieder zu Menschen geworden waren, müßten sie sich an den Catteni gewöhnen, da er derjenige war, der ihre Rettung organisiert hatte.
    Zane machte gerade ein Schläfchen, und Kris betrachtete all die kleinen zugedeckten Körper auf der Matte, die für diesen Zweck geflochten worden war, nicht ohne Neid.
    »Legen Sie sich auch schlafen«, murmelte Sheila, die die Aufsicht führte. Sie arbeitete gleichzeitig an einer detaillierten

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