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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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einer der wenigen, die es getan haben, ehe sie einen Computer einschalten.«
    Sie und Zane schliefen wieder ein, und als der Tag anbrach, war Zainal längst zur Arbeit gegangen. Er hatte bis auf das Lehrbuch alles in einem kleinen akkuraten Stapel auf dem Kaminsims zurückgelassen. Bestimmt war er in die Bibliothek zurückgekehrt, um sich etwas Schwierigeres zu holen. Das Computer-Handbuch lag noch dort, aber die hatten sie in großer Zahl in den Kisten gefunden, die sie vom Markt auf Barevi zurückgebracht hatten.
    Warum war es ihm plötzlich so wichtig, sich mit Computern auszukeimen? Ach ja. Es hatte wahrscheinlich etwas mit Zainals Plan zu tun. Oder mit mehreren Plänen, da er nicht nur die Erde befreien und die Eosi vernichten, sondern auch Catten von der Sklaverei befreien wollte. Hatte er außerdem vor, den Hirn-Stimulator bei jedem einzusetzen? Und damit die Rasse der Catteni gleichwertig zu machen? Autsch, irgendwie kam ihr der Gedanke, daß das vielleicht keine so gute Idee wäre. Zainal war ein höchst ungewöhnlicher Catteni.
    Trotzdem gab es vielleicht ähnlich denkende Emassi unter denen, die er als Helfer holen wollte. Aber die Drassi … und die Rassi waren anders, wobei es ihr gar nicht gefiel, daß sie in dieser Form verallgemeinerte, zumal es doch sehr großgewachsene Zeitgenossen mit einer Menge Muskeln und wenig Vernunft waren.
    Sie hatte an diesem Tag Frühschicht, daher machten sie und Zane sich schon zeitig auf den Weg zur Kindertagesstätte. Er krabbelte überall herum, versuchte sogar zu klettern, und verbrachte mehr Zeit damit hinzufallen, als sich an ihrer Hand festzuhalten. Aber sie ließ ihn hinfallen und wieder aufstehen. Er tat sich nur sehr selten weh. Auf Anraten anderer Mütter hatte sie ihm zusätzliche Kniepolster auf seine Hosen genäht, die ihn vor schmerzhaften Prellungen und sogar Wunden schützen sollten. Eigentlich, dachte Kris, war Botanys neue Generation ziemlich robust, und nur wenige Mütter hatten Zeit und Gelegenheit, ihre Kinder zu verhätscheln. Eine Ausnahme bildeten Jane Turbin und Anna Bollinger. Ihre Kinder tobten so wild und ausgelassen in der Kindertagesstätte herum, daß sie auf übertriebene mütterliche Fürsorge sicherlich allergisch reagiert hätten.
    Daß es kein Fernsehen, kein Coca-Cola, keine Schokolade gab – obgleich Kris’ Hunger nach Schokolade manchmal beinahe überwältigend war –, durfte als Vorteil betrachtet werden. Sie vermißte Koffein, und während Experimente mit Bier und anderen alkoholischen Getränken erfolgreich verlaufen waren, gab es noch immer keinen Tabakersatz. Sobald die Kinder dazu fähig waren, wurden ihnen kleine Arbeiten und Aufgaben übertragen, damit sie genauso selbständig wurden, wie ihre Eltern es hatten sein müssen.
    Raisha Simonova beaufsichtigte an diesem Morgen die Kinder in der Tagesstätte. Zane krabbelte normalerweise sofort zu dem Raum, in dem sich die Kinder seiner Altersgruppe versammelten. Eines der Deskikinder, Fil, war gerade eingetroffen – das Geschlecht entwickelte sich bei den Deskis erst später –, daher wartete Zane auf Fil. Rassismus auf Botany gab es nicht, zumindest keinen nennenswerten – ein weiteres Plus für die Kolonie auf dieser Welt. Die wenigen, die Probleme hatten, sich mit den Rugarianern und den Deski zu vertragen, verloren nach und nach das Gefühl humaner Überlegenheit. Es wäre auch schwierig aufrechtzuerhalten, wenn ein Deski mühelos an senkrechten Wänden hochstieg oder ein Rugarianer mit Lasten herumhantierte, für deren Bewältigung mindestens zwei oder drei Menschen nötig waren. Beide Rassen beherrschten das Englische zunehmend besser, allerdings hatten sie Schwierigkeiten mit den Vergangenheitsformen der Verben. Wer hatte die nicht? Und etwa zwei Dutzend Menschen versuchten, deren Sprachen zu erlernen.
    Es wäre beinahe eine Schande, dachte Kris, als sie an der Bibliothek haltmachte, um ihr tägliches Lesematerial zu holen, wenn Botany geöffnet werden müßte. Damit könnte die Harmonie, die mühsam erreicht worden war, gleich wieder gestört werden. Und doch …
    Jede ihrer drei Schutzbefohlenen saß auf ihrem Stuhl neben dem Bett und wartete.
    »Sie wissen auf die Minute genau, wann man dran ist, Kris«, sagte Mavis Belton.
    »Das ist gut, nicht wahr?«
    »Sie ahnen gar nicht, wie gut«, sagte Mavis mit einem tiefen Seufzer und drehte den Kopf in Richtung einer der schwierigen Abteilungen^ wo die am schlimmsten geschädigten Opfer untergebracht waren.
    »Guten

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