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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Morgen, Marjorie«, begann Kris und setzte ihre Morgenroutine in Gang, indem sie nacheinander einen Arm jeder der drei Frauen berührte. »Guten Morgen, Peggy. Guten Morgen, Sophie.«
    »Warum nennen Sie mich Sophie? Das ist mein zweiter Name. Mein Vorname lautet Norma«, sagte die Frau mit einem schmollenden Unterton. »Norma Sophie Barrow. Miss Barrow.«
    »Ich entschuldige mich, Miss Barrow«, erklärte Kris ernsthaft und streckte der Frau zur Begrüßung die Hand entgegen. »Ich bin Kris Bjornsen, die Hilfsschwester.«
    »Natürlich sind Sie das. Wir haben Sie schon erwartet«, sagte Miss Barrow spitz. »Haben wir das nicht?«
    Marjorie und Peggy nickten.
    »In diesem Fall können wir gemeinsam zum Speisesaal gehen«, sagte Kris.
    Hinter der wiederhergestellten Miss Barrow brach Mavis Belton beinahe in Freudentränen über diesen Durchbruch aus. Aber es war eine getrübte Freude. Miss Barrow war entsetzt, sich in einer so primitiven Umgebung wiederzufinden.
    »Rustikal, würde ich meinen«, bemerkte sie, als sie den aus Holzbalken erbauten Hauptsaal betraten. »Ich würde in einer solchen Umgebung niemals meine Ferien verbringen.«
    Sie wünschte Kaffee und weigerte sich, den Kräutertee zu trinken, der alles war, was an Getränken serviert wurde. Sie wünschte Weißbrottoast und Butter und lehnte die Beerenmarmelade ab, die als Brotaufstrich diente. Ebensowenig wollte sie heiße Haferflockensuppe essen. Das wäre etwas für Kinder oder alte Leute. Sie verlangte ein Ei, gekocht, drei Minuten.
    Obgleich Marjorie und Peggy ausreichend hungrig waren, um zu essen, was Kris ihnen anbot, begannen sie zu schwanken, als Miss Barrows Klagen ihre eigene Erinnerung an Frühstücke und an ein Zuhause und an das weckte, woran sie einmal gewöhnt gewesen waren.
    Gerade als Kris spürte, sie würde diese Art von Rebellion nicht ertragen können, tauchte Dorothy Dwardie neben Miss Barrow auf. »Ich freue mich ja so sehr, daß Sie heute so gut aussehen, Miss Barrow.«
    Miss Barrow wich vor Dorothy zurück, wobei ein Anflug von Angst ihre Miene verzerrte.
    »Sie erinnern sich doch an mich – Dr. Dwardie?«
    »Doktor?« Miss Barrow war nur ein wenig beruhigt, obgleich Kris den freundlichen, aber nicht zu vertraulichen Tonfall bewunderte, den Dorothy anschlug.
    »Ja, Dr. Dwardie, ich bin für Ihren Fall zuständig.«
    »Geht es mir nicht gut?« Miss Barrow legte eine Hand auf ihre Brust. Während ihr Gesichtsausdruck tiefste Verwirrung widerspiegelte, nickte Dorothy und lächelte noch immer beruhigend. »Ja, aber es ist nichts Lebensbedrohendes, wie ich Ihnen versichern kann. Die Tests sind allesamt negativ verlaufen. Sie können sich zwar nicht mehr genau an Dinge aus Ihrer Vergangenheit erinnern, aber wir sind überzeugt, daß Sie sich wieder vollständig erholen werden.«
    »Ich habe mich sehr angestrengt«, sagte Miss Barrow und fuhr mit einem Finger nervös über die Tischkante. »Der Zusammenschluß, wissen Sie.«
    »Ja, genau, der Zusammenschluß. Eines der Elemente ihres Heilungsprozesses war die Umstellung auf eine sehr milde, reizlose Diät. Damit sollten die Giftstoffe der Erschöpfung aus ihrem Organismus entfernt werden. Wenn Sie sich Marjorie und Peggy ansehen, dann erkennen Sie, wie gesund und munter die beiden erscheinen. Und Ihr Zustand hat sich auch erheblich gebessert.«
    »Gifte … ja, da waren Gifte«, sagte Miss Barrow. »Einige …« Sie schloß den Mund und lächelte matt. »Ich darf nicht über meine Arbeit reden, wie Sie sicher verstehen werden.«
    »Ja, ja, Miss Barrow, wir verstehen. Miss Bjornsen ist sicherlich ein Ausbund an Diskretion, aber da ich die oberste Sicherheitsüberprüfung absolviert habe, sollten wir uns mal unter vier Augen in meinem Büro unterhalten, damit ich dort Ihr Gewissen erleichtern kann und wir über eine neue Therapie nachdenken können, damit Ihre Wiederherstellung beschleunigt wird.«
    Sanft zog Dorothy Miss Barrow auf die Füße hoch und führte sie aus dem Speisesaal zu ihrem angeblichen Büro.
    »Sie kommt wieder auf die Beine, nicht wahr?« fragte Marjorie mit angstgeweiteten Augen. Es war das erste Mal, daß Marjorie mehr als nur »ja« oder »nein« oder »vielleicht« gesagt hatte. Peggy schaute von einem zum anderen und dann wieder zu Kris.
    »Sie erholt sich ganz bestimmt«, sagte Kris überzeugt und nickte dann aufmunternd. »Aber ich denke, wir sollten erst einmal das Frühstück beenden. Dann suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen, wo ich weiter aus Stolz und

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