Die Diener Der Eosi
bewegen konnte. Man gewöhnte sich tatsächlich daran. Sie öffnete die Luke, damit alles für ein schnelles Beladen bereit war. Der Truck rollte rückwärts heran, bis er den frisch gestrichenen Rumpf beinahe berührte.
Coo und Pess tauchten als erste auf, als sie die Harmonikatür des Trucks öffneten. Sie kamen schnell mit einem großen und offenbar ziemlich schweren Karton an Bord. Er verursachte einen dumpfen Laut, als sie ihn absetzten. Hinter ihnen mühten Ninety, Mack und Gino sich damit ab, weitere Kisten und Behälter hereinzuschleppen. Zainal erschien mit Paketen, die er vorsichtig am Bugende des Frachtraums ablegte. Er grinste sie an, wobei seine Augen triumphierend leuchteten, dann machte er sofort wieder kehrt, um weitere Kisten an Bord zu bringen.
»Wo ist Chuck?« fragte Zainal auf Englisch, als er das nächste Mal zurückkam.
»Er war gestern Gast des Emassi«, sagte sie und machte Anstalten, beim Umladen zu helfen. Zainal schüttelte den Kopf und deutete auf die Kontrolltafel, an der sie sich bereit halten sollte, um die Luke auf sein Kommando zu schließen.
Das Umladen dauerte nicht sehr lange, da Pess, Coo und Zainal sich schneller als die Menschen, die die leichteren Objekte trugen, an die cattenische Schwerkraft gewöhnt hatten. Dieses Deck war schließlich fast genauso voll wie die anderen, und Kris konnte ihre Neugier kaum zügeln.
»Pess«, sagte Zainal, zeigte auf den Truck und bedeutete dem Deski, er solle ihn zum Kommandoposten zurückbringen. Sie mußten warten, bis Pess zurückkam, wobei er die Distanz zügig mit seinen langen Beinen mit seinen seltsamen Gelenken überwand.
»Ist das alles?« fragte Kris, die Hände an den Kontrollen des Frachtdecks.
»Ja. Du hast nicht zufälligerweise schon einen Vorflug-Check durchgeführt?« fragte Zainal, während er die Frachtluke schloß. Sie nickte bestätigend. Er und Coo sicherten die Fracht mit Netzen, die sie an speziellen Bodenklammern befestigten.
Gino war bereits nach vorne gegangen. Mack und Ninety sahen ziemlich erschöpft aus und lehnten sich an eine Zwischenwand.
»Hatten ihr euren Spaß, Leute?« fragte sie unverblümt.
»Es wird sicher den ganzen Rückflug in Anspruch nehmen, um Ihnen alles zu erzählen«, sagte Ninety mit dem Anflug seines bekannt dreisten Grinsens. »Lenny wird niemals glauben, was ich gesehen und getan habe.«
»Doch, das wird er. Das bin ich mir ganz sicher.«
»Kommen Sie, wir müssen uns für den Start anschnallen«, unterbrach Zainal ihr Gespräch und deutete nach vorne.
»Werden wir verfolgt?« fragte Kris nervös.
»Nicht ganz«, erwiderte Zainal lächelnd, »aber sie würden uns am liebsten dorthin folgen, wo wir das wertvolle Erz zurückgelassen haben.«
»Wie können sie einen Asteroiden finden, der gar nicht existiert?« fragte Kris und lächelte ebenfalls.
»Ah.« Er legte eine Hand unter ihren Ellbogen und steuerte sie durch den Niedergang. »Genau das müssen wir herausfinden, ehe wir nach Botany zurückkehren können.«
Sie hatten die Brückenkabine beinahe erreicht, als Kris sich daran erinnerte, daß Chuck nicht angeschnallt war. »Ich muß Chuck sichern.«
»Vergeude damit keine Zeit«, sagte Zainal und drehte sich, um sich an ihr vorbeizuzwängen. Er hatte einen säuerlichen Geruch an sich, den sie nicht identifizieren konnte.
»Zay war fast einen ganzen Cattenitag lang verschwunden«, meinte Mack murmelnd zu ihr, als sie sich neben ihm anschnallte.
Kris verdrehte die Augen. »Kaum hat man diesen Mann nicht mehr unter Kontrolle, schon gerät er in Schwierigkeiten.«
Glücklicherweise hatte Zainal viel zuviel damit zu tun, zusammen mit Gino den Kurs festzulegen und an der Komm-Konsole die erforderlichen Gespräche zu führen, so daß er ihre leisen Bemerkungen nicht mitbekam.
»Eins kann ich Ihnen flüstern, Kris, mit diesem Mann möchte ich nirgendwo aneinandergeraten, noch nicht einmal unter meinen eigenen Schwerkraftverhältnissen«, sagte Ninety beeindruckt.
Mack kicherte.
Nachdem sie von Emassi Kivel persönlich die Freigabe für den Start erhalten hatten, hob das Schiff mit mäßiger Geschwindigkeit ab.
»Kivel hat gestern abend versucht, Chuck so betrunken zu machen, daß er ihn ausfragen konnte«, sagte Kris. »Ich weiß nicht, welches Zeug hier auf Catten für solche Zwecke benutzt wird, aber es war ein Wunder, daß Chuck es heute morgen hierhergeschafft hat.«
Sie schalt sich selbst, daß sie die Wahrheit derart zurechtbog, aber niemandem würde durch ihre
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