Die Diener Der Eosi
geben, die …« und dabei hielt er die Hand in Höhe seiner Nase waagerecht vor sein Gesicht, »… von der Herrschaft der Eosi genug haben. Vor allem …« und er hielt inne, um dem Folgenden Nachdruck zu verleihen, »seit Ix Mentat – das ist der, der Zays Bruder besetzt hat – und Co und Se den anderen Eosi vorgeworfen haben, daß sie Botany schädigen und die gesamte Marine zu diesem Zweck einsetzen.«
Gino schaute besorgt drein. »Niemand hat je erlebt, daß die Mentats derart schießfreudig zu Werke gehen. Sie müssen in die Blase eindringen oder sie zum Explodieren oder Implodieren bringen – weil sie dort ist, denke ich, und sie ratlos macht. Und ratlos zu sein gefällt ihnen ganz und gar nicht.«
»Wurde irgend etwas über die Erde gesagt?«
»Ja, und gar nichts Gutes. Sie haben nicht damit aufgehört, unsere Spezialisten einer Hirnleerung zu unterziehen, daher mußten diejenigen, die das Glück hatten, sich dieser Prozedur zu entziehen, untertauchen. Und geeignete Verstecke füllen sich allmählich und werden seltener … vor allem da es auf der Erde keine Luftfahrt mehr gibt. Und nur sehr wenige funktionierende Lastwagen oder Pkws. Die Eosi haben für Erdölprodukte andere Verwendungen gefunden … alles nur für sie. Es ist nicht so, als könnten sie ganz einfach die Blase verbrennen … Gott sei Dank gibt es im Weltraum keinen Sauerstoff.
Und die Emassi, mit denen Zay gesprochen hat, sind nicht die einzigen, die aufgrund der Rebellion auf der Erde auf gewisse Ideen kommen.« Gino nickte zufrieden. »Offenbar haben wir sie animiert, die Catteni und die Eosi. Es hat noch nie soviel Opposition gegeben. Wir mögen zwar technisch nicht so hochentwickelt sein wie die Eosi, aber das kann ich Ihnen flüstern, es gibt gar nicht genug Emassi, um mit dem fertig zu werden, war wir ihnen auf der Erde entgegenwerfen.«
»Demnach könnten wir es vielleicht schaffen, die Erde durch Rebellion zurückzugewinnen?« Kris spürte, wie ein Gefühl des Triumphs ihre Brust füllte.
»Das habe ich nicht gesagt«, entgegnete Gino vorsichtig und machte ein skeptisches Gesicht. »Erstens«, er hielt einen Finger hoch, »sind Emassi und Drassi an der Erde interessiert und wollen sie behalten. Sie wollen schnellstens die lästige Urbevölkerung loswerden. Unterdessen schleppen sie alles weg, das nicht fest verankert ist, und manchmal benutzen sie sogar Preßlufthämmer, um mitzunehmen, was ihnen gefällt. Zweitens haben sie damit aufgehört, Fabrikanlagen zu zerstören, und halten jetzt einige spezialisierte Betriebe rund um die Uhr in Betrieb … das heißt, bis die Arbeiter vor Erschöpfung zusammenbrechen. So extrem wurde das Prinzip der Schichtarbeit noch nicht angewendet. Nicht einmal in den Ausbeutungsbetrieben in Indien und Asien, von denen wir früher soviel gehört haben. Bei uns gibt es einige Güter, die bei den Eosi ganz oben auf der Wunschliste stehen, und die werden massenhaft hergestellt. Es mag zwar sein, daß es nicht genügend gute Emassi gibt, um eine weltweite Befreiungsaktion durchzuführen, aber eins kann ich doch feststellen: diese Eosi-Invasion hat jeden kleinlichen Streit beigelegt und dafür gesorgt, daß alle Staaten der Erde mit einem einzigen Ziel zusammenarbeiten, nämlich sich von den Invasoren zu befreien.«
»Ich habe schon immer gedacht, daß eine wirklich schlimme extraterrestrische Bedrohung die Welt vereinen würde«, sagte Kris.
»Das ist ja schon geschehen. Die Palästinenser verbünden sich mit den Israelis, die Nordiren führen zusammen mit den Engländern einen Untergrundkampf gegen die Catteni. Sogar Nord- und Südkorea kooperieren im Kampf gegen den gemeinsamen Feind. Die afrikanischen Staaten werden ziemlich unter Druck gesetzt – weil ihre Bewohner schwarz sind, verdammt noch mal, und weil die Catteni sie zu Rassi machen wollten.« Gino schüttelte den Kopf. »Das hat nicht funktioniert. Ich glaube, daß die Afrikaner unter den Drassi und den Emassi mehr Verluste bewirkt haben als jede andere Rasse. Wir können ihnen dankbar sein. Wenn wir das auch noch sind, nachdem wir die Eindringlinge hinausgeworfen haben, dürfte dies das erste Wunder des zwanzigsten Jahrhunderts sein.«
Kris seufzte hoffnungsvoll. »Ich denke, es könnte wirklich dazu kommen.«
»Vielleicht dauert es ja noch bis zum einundzwanzigsten, aber wir werden sehen. Schließlich haben wir bis dahin noch ein wenig Zeit.«
»Und was sollen wir jetzt tun?«
»Naja, ich weiß, daß einiges an Planung notwendig
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