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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Kabine verstreut. Oh, mein Gott, dieses Mayock hat schon wieder gewirkt!
    Sie schluckte. Das ist unfair. Ich erinnere mich an nichts. Wenigstens hoffe ich, daß nicht wahr ist, was ich geträumt habe! Sie betrachtete das entspannt schlafende Gesicht von Chuck Mitford und schüttelte langsam den Kopf. Sie konnte und wollte nicht glauben, daß er und sie so etwas getan hatten. Ein solches Verhalten, selbst in ihrem eindeutigen Rauschzustand, war untypisch und auch unwahrscheinlich. Eigentlich sogar unmöglich. Sie schüttelte, diesmal noch heftiger, den Kopf.
    Dann versuchte sie sich in Erinnerung zu rufen, wann sie das letzte Mal ihre Periode gehabt hatte, und schaffte es nicht. Sie konnte nicht feststellen, ob sie sich zur Zeit in einer fruchtbaren Phase befand. Sie schaute hinüber zu Chuck. Nun, wenn sie nicht von ihm schwanger war, dann hatte sie ihnen beiden wenigstens die Peinlichkeit erspart, eigentlich aus diesem Grund ins Bett gegangen zu sein. Aber sie wünschte sich sehr, sich sowohl an etwas Logisches als auch an etwas ihren Rollen Entsprechendes erinnern zu können.
    Ein Summen unterbrach ihre Überlegungen. Die Komm-Konsole der Kommandobrücke kündigte eine eingehende Botschaft an.
    Mitford war so entspannt – nun, wenigstens hatte sie ihm dazu verholfen –, daß sie sich von ihm lösen und aufstehen konnte.
    Sie breitete eine Decke über ihn und hoffte dabei, daß er so fest schlief, daß er nicht hochschreckte, bevor sie die Brücke aufsuchte, um den Ruf entgegenzunehmen. Sie sammelte ihre Kleider auf, ehe sie den Raum verließ. Sollte er ruhig denken, daß er alleine geschlafen hatte.
    Sie vergeudete keine Zeit damit, sich anzuziehen -sie würde die Sichtverbindung ausgeschaltet lassen –, als sie Anstalten machte, das Summen zu unterbrechen. Sie brachte die korrekte Meldung in ihrem kehlig verfremdeten Tonfall zustande.
    »Zainal hier. Alle Reparaturen ausgeführt?«
    »Ja, Emassi.«
    »Alle Fracht an Bord?«
    »Ja, Emassi.«
    »Bereiten Sie das Schiff für einen sofortigen Start vor.«
    »Ja, Emassi.«
    Er fragte noch nicht einmal, weshalb sie die Sichtverbindung nicht eingeschaltet hatte.
    Hätte sie noch Zeit für eine schnelle Dusche? Nun, sie würde sowieso eine nehmen. Sie müßte es auf jeden Fall tun, da sonst die anderen Menschen einen ganz bestimmten anderen Geruch an ihr wahrnehmen würden. Und ihre Augen schmerzten. Oh, Gott, die Kontaktlinsen! Sie nahm sie vorsichtig heraus und säuberte sie. Dann dachte sie auch an Chucks Linsen. Sie kniete sich neben das Bett und schaffte es, indem sie ganz sacht über die Augenlider strich, seine Linsen ebenfalls herauszuholen. Seine Augen waren sicherlich ebenfalls gereizt, aber vielleicht dachte er, wenn er die Linsen in einem Becher Wasser sah, daß er noch so umsichtig gewesen war, selbst dafür zu sorgen.
    Sie wusch sich schnell, trocknete sich ab und dachte daran, ihre Färbung zu überprüfen, ehe sie sich wieder anzog. Sie war noch immer grau genug. Oh, Gott, wie froh wäre sie, wieder ein Mensch sein zu dürfen. Sie benutzte ein wenig von der Augenspülung, um die Reizung zu lindem, in der Hoffnung, daß sie nachließ, ehe sie die Linsen wieder für eine wichtige Aufgabe brauchte. So tief, wie Chuck schlief, wären ihre Augen sicher wieder normal, wenn er aufwachte. Sollte sie ihn wecken, ehe Zainal zurückkehrte? Nein, sie würde sagen, sie hätte ihn soeben auf dem Wachtposten abgelöst.
    »Du hast mich in der Dusche überrascht, Zainal«, übte sie laut, während sie sich anzog, für den Fall, daß er sie fragte, weshalb sich ihre Antwort verzögert hatte.
    Verdammt, er hatte nicht erwähnt, wie lange vorher er schon hier gewesen war. Er hatte gesagt, das Schiff sollte für einen sofortigen Start bereit sein. War er auf Schwierigkeiten gestoßen?
    Sie begann mit dem Vorflug-Check – sie hatte Zainal, Gino und Raisha oft genug dabei beobachtet, um den Ablauf zu kennen. Dann überprüfte sie jedes Frachtdeck, um sich zu vergewissern, daß alles für den Start verriegelt war. Als sie auf die Kommandobrücke zurückkehrte, bemerkte sie eine Staubwolke am Rand des Waldes. Der Truck, und zwar ein ziemlich großer, kam nicht, wie sie vage erwartet hatte, direkt auf das Schiff zu, sondern hielt vor dem Kommandoposten an. Als er schließlich auf das Schiff zusteuerte, erkannte sie, daß er zur Frachtluke wollte, daher eilte sie, so schnell sie konnte, den Niedergang hinunter, wobei sie froh war, daß sie sich mittlerweile ein wenig schneller

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