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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verschlimmerte.
    Chuck bot dem Emassi das Kapitänsquartier an, was jedoch mit knappen Worten abgelehnt wurde, und dann waren Chuck und Kris sich selbst überlassen. Als die Nacht sich auf das Landefeld herabsenkte, schlossen sie die Passagierluke, damit sie nicht riechen mußten, was immer die Catteni aßen. Kris hatte mittlerweile einen Bärenhunger und bereitete ihnen beiden eine umfangreiche Mahlzeit.
    »Ich übernehme die erste Wache«, erklärte Chuck, und Kris widersprach nicht. Die Anstrengungen des Tages und die erhöhte Schwerkraft hatten sie erschöpft.
    Er weckte sie sechs Stunden später. »Wir hatten einige Anrufe und eine Anfrage von Yoltin, der sich vergewissern wollte, ob wir auch tatsächlich Wache halten. Also werden Sie auch mit einem Anruf von ihm rechnen müssen.«
    »Das ist völlig okay, Chuck«, beruhigte sie ihn. Es fiel ihr tatsächlich gar nicht mehr so schwer, sich aufzurichten und aus dem Bett aufzustehen, obgleich sie noch immer das Gefühl hatte, als würden all ihre Muskeln und ihr Fleisch mit unwiderstehlicher Gewalt zu Boden gezogen.
    Kurz nachdem sie ihren Platz an der Komm-Konsole eingenommen hatte, meldete Yoltin sich. Er war ein richtiger Catteni-Bastard. Er kontrollierte. Ihr kam plötzlich ein Gedanke, den sie sofort in die Tat umsetzte, indem sie die unbeschädigten Kontrollpaneele aus ihrem Versteck holte und sie hinter einer großen Kiste im Frachtdeck, das im Augenblick zugänglich war, deponierte. Fall sie dort entdeckt würden, was sie bezweifelte, brauchte sie sich deswegen keine Sorgen zu machen. Die Drassi hatten alle Güter, die an Bord gebracht worden waren, überprüft, und da sie selbst auch eine Drassi war, konnte sie so tun, als könnte sie nicht richtig lesen. Nicht viele echte Drassi konnten es, es sei denn, sie ›mußten Bescheid wissen‹, wie Zainal es ausgedrückt hätte.
    Nachdem alle Reparaturarbeiten ausgeführt worden waren, nahm Emassi Yoltin eine Inspektion jeder Schalttafel und jedes verschließbaren Fachs im Hauptschiff vor. Chuck verfärbte sich dunkelgrau, bis Kris es schaffte, ihm zuzuzwinkern. Danach lehnte er sich für einen kurzen Moment gegen eine Wand und atmete beruhigt auf.
    Yoltin konnte nichts finden, weshalb er sie hätte tadeln können, abgesehen vom schmutzigen Geschirr in der Küche, und deshalb beschimpfte er sie aufs heftigste, wobei sie unterwürfig und schüchtern zu Boden starrten.
    Während Yoltin sie verließ, sagte Chuck sehr zornig zu Kris. »Die Küche muß einwandfrei sauber sein, wenn Emassi Vanlik zurückkehrt. Sie sind dafür verantwortlich. Sie werden dafür sorgen, daß es geschieht.«
    »Ja, Drassi Chuck«, antwortet Kris mit ernsthaftem Diensteifer. Beide amüsierten sich köstlich über ihre kleine Scharade und brachen in schallendes Gelächter aus, als die Passagierluke geschlossen wurde.
    Sie hörten, wie die Motoren der Fahrzeuge aufheulten, und begaben sich sofort in die Brückenkabine, um zu verfolgen, wie die letzten Reparaturtechniker, begleitet von dichten Staubwolken, abfuhren. Sie sahen außerdem, wie sich ein kleineres Fahrzeug von einem der Gebäude neben dem Landefeld aus näherte.
    »Oh, Gott, was soll das denn?« rief Chuck. »Bringen Sie sofort die Küche in Ordnung, für den Fall, daß wir wieder inspiziert werden!«
    Sie waren wirklich nicht so unordentlich gewesen, aber sie stürzte mit Wasser und dem, was als Reinigungsflüssigkeit diente, an die Spüle. Ihre Hände röteten sich, und sie vergewisserte sich, daß die Lösung ihre Hautfärbung nicht angegriffen hatte. Sie war zwar ein wenig verblaßt, aber Kris wagte nicht, sie aufzufrischen – die Farbe verströmte einen strengen Geruch –, ehe der letzte Besucher das Schiff verlassen hatte.
    Es war Kivel mit zwei Drassi, der das Schiff einer Inspektion unterzog, wobei er die meiste Aufmerksamkeit der Außenhaut schenkte.
    »Sie starten bald?«
    »Emassi Venlik ist noch nicht zurück«, erwiderte Chuck.
    »Er sollte bald kommen. Dieses Feld wird benötigt«, sagte Kivel wichtigtuerisch.
    »Wir waren monatelang im Weltraum«, meinte Chuck und imitierte, so gut es ging, ein zainalsches Achselzucken.
    »Monatelang? Wo?«
    Die Frage erschien völlig unschuldig, aber in Kivels Augen lag ein Glanz, der auf gewisse Gerüchte schließen ließ – Gerüchte von einer zurückgelassenen Fracht von beträchtlichem Wert.
    Chuck zuckte erneut die Achseln.
    »Wir werden während des Abendessens darüber reden«, sagte Kivel viel zu freundlich, um sogar

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