Die Diener Der Eosi
ist und die Bedingungen ziemlich schwierig sind. Wir müssen warten, bis Baby und die KDM zurück sind. Dann müssen wir irgendwie ein paar sympathisierende Emassi nach Botany schaffen, um Pläne und Aktionen aufeinander abzustimmen.«
»Mein Gott, wie sollen wir das denn scharfen?«
Gino lachte.
»Zay hat schon alles in die Wege geleitet, und so lange wir wertvolles Erz mitbringen können, wird niemand fragen, woher er es hat. Auf diese Weise kann er, so oft er will, einreisen, um mögliche Dissidenten zu mobilisieren.«
»Was meinte er damit, daß er verfolgt würde? Von den Freunden des Catteni, den er verprügelt hat?«
»Ach der. Dessen Freunde waren viel zu dämlich, um uns zu verfolgen. Aber es gibt andere, vor allem Eosi, die es vielleicht versuchen könnten«, meinte Gino grinsend. »Und es vermutlich auch tun. Aber einer seiner Emassi-Freunde gab ihm die Karte einer Asteroidenwolke, die so dicht ist, daß man die gesamte Flotte der Catteni darin verstecken und niemand herausfinden könnte, wo das nächste Schiff ist, wenn man nicht genau weiß, wo man suchen muß. Es gibt in dem Gürtel so viele schwere Elemente, daß sämtliche Funksignale entweder abgeschirmt oder extrem verzerrt werden. Wir können uns dort ziemlich frei bewegen. Und genau dorthin sind wir im Augenblick unterwegs.«
In einer unbewußten Reaktion auf den Hinweis, daß sie verfolgt werden könnten, drehte Kris sich auf ihrem Platz um.
Gino lachte. »Keine Angst, Kris.« Er tätschelte ihr Knie. »Zay und ich haben sie längst bemerkt. Schon ziemlich früh. Wir sind viel früher gestartet, als sie es erwarteten, daher kamen sie zu spät zur Raumstation. Sie werden versuchen, uns anhand unserer Ionenspur zu finden. Wir können nur hoffen, daß ein anderes Schiff unsere Spur kreuzt und sie auf diese Art und Weise verwischt. Außerdem dürften wir längst im Asteroidengürtel sein, ehe sie dort eintreffen. Warten Sie ab, Kris, Sie werden es sehen.«
»Sehen, daß dieser sogenannte Freund Zainals uns reingelegt hat?«
Gino schüttelte den Kopf. »Nicht Kamiton. Sie wissen doch, wie reserviert sich die Catteni verhalten, nicht wahr? Aber dieser Bursche hätte Zainal beinahe geküßt, so sehr freute er sich, ihn zu sehen. Nicht daß er sofort wußte, wer er war … im Gegenteil, er war verdammt mißtrauisch, weil er Venlik kannte, den Emassi, den Zay spielte, und haßte. Anfangs ging gar nichts. Bis Zainal seine Wangenpolster herausnahm und Kamiton einige Dinge erzählte, über die nur der echte Zainal Bescheid wissen konnte. Sie hätten Kamitons Gesicht sehen sollen, als er endlich begriff, wer Zainal wirklich war. Und ich mag Kamiton. Er kann lachen und hat den gleichen seltsamen Humor wie Zay.« Als Gino bemerkte, wie Kris ihn zweifelnd musterte, lachte er laut auf. »Sehen Sie, Schätzchen, ich bin schon immer ein guter Menschenkenner gewesen, und zwischen uns und den Catteni bestehen keine großen Unterschiede, wenn es um grundlegende Dinge geht.«
Dann errötete Gino unbegreiflicher Weise.
»Nun, wenn Sie das sagen, Gino«, meinte Kris und ignorierte sein Erröten, weil sie sich sehr gut denken konnte, was Gino Marruccis plötzliche Verlegenheit ausgelöst hatte. Es gab tatsächlich einen sehr deutlichen Unterschied zwischen Menschen und Catteni, den sie zufälligerweise hatte ausgiebig genießen können. Und daran hatte Gino sich plötzlich erinnert. »Ich behalte meine Meinung für mich, bis ich ihn selbst kennenlerne. Falls das jemals geschieht.«
»Ich denke, das werden Sie«, sagte der Pilot und faßte sich schnell wieder. »Er ist der erste, den Zay in die Blase bringen will.«
»Wirklich?«
»Jawohl, denn wenn es auf Catten so etwas wie den Staat Missouri gäbe, dann käme Kamiton sicherlich von dort. Wir müssen ihm den von den Farmern versorgten Teil auf Botany und das zeigen, was wir aus eigener Kraft auf unserem Kontinent haben schaffen könne, ehe er glaubt, was wir ihm erzählt haben. Menschen, die Catten sprechen, sind heutzutage nichts Besonderes, aber daß es auch Menschen gibt, die außerhalb der Kontrolle durch die Eosi leben, das muß man erst mal beweisen.«
Kris nickte. »Manchmal glaube ich es ja nicht einmal selbst.«
»Mein Gott, Mädchen, Sie haben es doch geschafft, ehe ich abtransportiert wurde.«
»Das ändert nichts daran, daß es nahezu unglaublich ist, Gino.«
Sie schwiegen für längere Zeit, betrachteten die Sterne, dann deutete Gino auf einige anormale Primärfarbenerscheinungen und sogar
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