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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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darüber Bescheid wüßte, er es als erster wäre.
    »Ich glaube«, sagte Ray langsam mit einem zufriedenen Funkeln in den Augen, »die Eosi haben die Menschen total unterschätzt.«
    Kamiton lächelte. »Das haben sie, und das gefällt uns«, und sein dicker Daumen berührte seine Brust und bezeichnete gleichzeitig seine ganze Dissidentengruppe, »über alle Maßen. Es erfüllt uns mit Hoffnung. Wie können wir Ihnen am besten behilflich sein, Emassi?« Kamiton senkte den Kopf vor Ray in einer unerwarteten Geste der Unterwürfigkeit.
    »Mein Rang war Admiral, Emassi Kamiton«, sagte Ray mit einem leisen Lächeln. »Und es sieht so aus, als würde ich ihn bald wieder innehaben. Wir müssen uns überlegen, wie wir Sie am besten einsetzen. Willkommen an Bord.« Er stand auf und wandte sich an Zainal. »Ich denke, es wäre klug, wenn Sie alle«, und er deutete auch auf Gino und Chuck, »Kamiton nach oben in die Halle begleiten und dafür sorgen würden, daß jeder erfährt, daß er auf unserer Seite ist. Ich werde mich darum kümmern, daß wir möglichst bald eine Strategiekonferenz abhalten, aber im Augenblick haben das Ausladen und die Unterbringung und Verteilung der Neuankömmlinge Vorrang.«
    Kris sprang auf. »Und ich muß nach meinem Sohn schauen.« Sie konnte Zainal jetzt, da er sich offenbar wieder gefangen hatte, unbesorgt sich selbst überlassen.
    »Nehmen Sie meinen Rutscher, Kris«, bot Ray ihr großzügig an. »Ich muß einige Berichte schreiben, solange das Gehörte in meinem Kopf noch ziemlich frisch ist.«

7. Kapitel
     
    Zane war derart in das Spiel mit anderen Kindern seines Alters vertieft, mußte so heftig über etwas lachen, das alle besonders lustig fanden, daß Kris einfach dastand und ihn beobachtete und sich an seinem Anblick geradezu berauschte.
    Plötzlich wurden sie totenstill, rissen die Augen weit auf und starrten in eine Richtung. Eines der kleinen Mädchen wimmerte vor Angst, wurde aber sofort von Sarah McDouall getröstet, die an diesem Tag Dienst in der Kinderkrippe hatte.
    »Mein Gott, woher kommen die denn?« fragte sie, und in ihrer Stimme lag Erstaunen und gleichzeitig etwas Beruhigendes.
    Kris drehte sich um und sah eine lange Schlange großer, schlanker Massaimänner und -frauen den Berg hinaufschreiten.
    Sie waren nicht mit den üblichen Catteni-Overalls ausgerüstet worden, wahrscheinlich weil die Catteni sie bisher noch nicht in dieser Größe hergestellt hatten, daher trugen sie immer noch die Fetzen ihrer traditionellen Tracht.
    Die Größe der Massai war wirklich dazu angetan, Zwei- und Dreijährige einzuschüchtern.
    »Wie kommt es, daß Sie die Massai führen, Bart?« fragte Kris, als sie ihn an der Spitze entdeckte. Er wirkte zwischen den Schwarzen wie ein Zwerg.
    »Sie scheinen mir zu trauen. Wenn jetzt ein wenig gelächelt würde, wäre das sicherlich eine nette Geste«, meinte Bart Tomi mit Nachdruck, und sofort gehorchte jeder und winkte sogar. »Hassan sagt, ›Jambo‹ ist ein Gruß. Können wir das mal von euch allen hören?«
    Alle wiederholten den Willkommensgruß. Der Massaimann neben Bart schien überrascht zu sein. Seine Augenbrauen schoben sich hoch, und seine Stirn legte sich in Falten. Er blieb stehen. Desgleichen die anderen hinter ihm.
    Unvermittelt ging Sarah mit dem Kind, das sie festhielt, näher auf ihn zu und winkte dabei mit seinem Arm. Die Verwandlung des Massai von Überraschung zu Freude war erstaunlich. Alle lachten jetzt die Kinder an. Der Anführer kam bis an den Rand des Spielplatzes, dessen Zaun gerade bis zu seinen Knien reichte, grinste breit und sagte etwas, das für Kris klang wie ›kasserianingera?‹.
    Sarah streckte dem Mann die Hand des kleinen Mädchens entgegen. Lächelnd, wobei er seine strahlend weißen Zähne zeigte und sich tief herabbeugte, berührte der Mann ihre Finger und tat es so sanft, daß das Kind, obgleich es ihn mit großen Augen anstarrte, seine Hand nicht zurückzog. Der Massai nickte und trat zurück, dann lächelte er alle Kinder an. Hinter ihm nickte und lächelte der Rest seines Stammes, und murmelte die Antwort auf ›Jambo‹.
    »Gut, gut«, sagte Bart. »Das ist das erste Mal, daß überhaupt einer von ihnen reagiert hat.«
    »Ich habe gehört«, meinte Sarah, »daß sie Kinder lieben. Und Rinder. Wenn sie unsere Luh-Kühe sehen, werden sie einen ganz schönen Schock bekommen.«
    Das kleine Mädchen, um dessen Lippen ein Lächeln spielte, vergrub das Gesicht an Sarahs Schulter und warf dem großen Mann ab

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