Die Diener Der Eosi
wiederholt werden. Aber Zainal und die anderen gelangten in die Stadt und nahmen mit Kamiton Kontakt auf.«
Sie schilderte ihre List mit der zurückgelassenen Erzladung – daher der Umweg über den Asteroidengürtel – und daß sie nach Catten zurückkehren könnten, wann immer sie es wollten.
»Und was tut dieser Kamiton hier?« wollte Sarah wissen.
»Er will sich alles mit eigenen Augen ansehen«, antwortete Kris.
»Und wenn ihm gefällt, was er sieht, dann holt er weitere Dissidenten her?« fragte eine andere Frau. Kris erkannte sie jetzt erst.
Es war Jane O’Hanlan, die Rundfunkreporterin, die zu denen gehörte hatte, die sie auf Barevi aufgesammelt hatten.
»Sie haben sich ja wieder erholt!« rief Kris begeistert.
Jane lächelte traurig. »Es wird von Tag zu Tag besser. Das geht vielen so. Dorothy Dwardie ist einfach wunderbar.«
»Das ist sie wirklich«, pflichtete Sally Stoffer ihr bei und wischte Cornflakesreste vom Mund eines Babys ab. »Ich bin dort praktisch arbeitslos.«
»Tatsächlich?«
»Fünfundsiebzig Prozent der Patienten haben sich soweit erholt, daß sie wieder alleine zurechtkommen und sich selbst helfen können. Wir waren fleißig, während Sie unterwegs waren.«
»Daran habe ich keinen Moment lang gezweifelt«, sagte Kris. »Aber ich kann Ihnen kaum beschreiben, wie froh ich bin, wieder zu Hause zu sein.«
»Daddy, Daddy«, rief Zane plötzlich aufgeregt, und Kris schaute hoch und entdeckte Zainal und Kamiton in der Türöffnung. »Entschuldigung«, sagte Zane zu Sarah, rannte auf seinen Vater zu und kreischte vergnügt, als dieser ihn hoch in die Luft warf.
»Paß auf, Zainal«, rief Kris, »er hat gerade gegessen.« Gehorsam setzte Zainal sich den Jungen auf die Schultern, während Kamiton amüsiert verfolgte, wie perfekt Zainal seine Rolle als Vater spielte.
Später, während des Abendessens in der Kantine, erfuhr Kris von Sarah alles über die Wiederansiedlung der Massai. Zainal unternahm mit Zane einen Abendspaziergang. Er brachte dem Jungen außerdem Catteni bei. Wenn Kris in der Nähe war, dann plapperte Zane lieber englisch, was Zainals Bemühungen störte. »Nun, ich habe im Outback mit den Aborigines gearbeitet, daher meinten sie, Joe und ich könnten dabei eine Hilfe sein«, meinte Sarah auf ihre ruhige, bescheidene Art. »Das Problem ist, daß die Massai an einen ganz anderen Lebensstil gewöhnt sind, der in Afrika schon gelitten hatte, noch ehe die Cat … die Eosi auf der Erde landeten.«
»Ich erinnere mich an die Hungersnöte in den achtziger Jahren«, sagte Kris.
»Daher werden sie sich hier sicherlich nicht sehr wohl fühlen, aber Chuck meint, der südliche Zipfel des Kontinents wäre ganz in Ordnung, weil dort wüstenähnliche Verhältnisse herrschen.«
»Warum nehmen wir nicht den Wüstenkontinent?«
»Später vielleicht, aber im Augenblick sollten sie lieber auf bekanntem Territorium bleiben. Ach ja, Sie hätten ihre Gesichter sehen sollen, als wir ihnen unsere Luh-Kühe zeigten!« Sarah lachte schallend. »Sie konnten nicht fassen, was sie sahen, und sie wollten nicht glauben, daß die Tiere keine Milch geben, bis eine eingefangen und genau untersucht wurde.«
»Was ist denn mit den Aasfressern? Soweit ich mich erinnere, sind die Massai ein Nomadenvolk und ziehen mit ihrem Vieh von Weide zu Weide. Reichen ihnen dazu die Luh-Kühe aus? Außerdem haben sie Hütten, oder Krale … etwas, worin sie wohnen.«
»Nun, heute abend findet ein Vortrag über Aasfresser statt, und alle Neuankömmlinge müssen daran teilnehmen«, sagte Sarah mit einem leicht grimmigen Ausdruck. »Wir müssen ihnen klarmachen, womit sie es zu tun haben.«
»Wie wäre es denn, wenn man einige der geschlossenen Täler nehmen würde?« fragte Kris.
»Das wäre sicherlich auch eine Lösung, aber dort gibt es kein Jagdwild, und für Fisch sind sie nicht zu begeistern. Aber Sie hätten mal sehen sollen, wie fasziniert sie von all den Pflanzen und dem Gras und anderen Dingen waren, über die wir keine Sekunde lang nachdenken würden. Hassan verschlug es beinahe die Sprache, als er für Joe und die anderen Kräuterexperten dolmetschte …«
»Es wäre wirklich eine Hilfe, wenn bei der letzten Lieferung auch ein Buch über Swahili wäre …« sagte Kris, als sie sich an die Kisten voller Bücher erinnerte, die in die Bibliothek von Retreat transportiert worden waren.
Sarah nickte zustimmend. »Im Augenblick stöbern sie darin herum. Hassan gehen nämlich allmählich die Vokabeln
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