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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ihrer eigenen Facon auf ihrem eigenen Land leben, das ihnen auf der Erde weggenommen wurde, und das Beste daraus machen können, so wie wir es getan haben und wie sie es schon immer tun mußten. Wir haben über die Notwendigkeit von Schutzhütten gesprochen, die entweder aus Holz oder aus Stein gebaut werden – was nicht ihrer Gewohnheit entspricht – oder von Plattformen, die sich hoch über dem Boden befinden und nicht von den Aasfressern erreicht werden können. Außerdem sollten die Plattformen von unten mit Stahl verkleidet werden. Ich würde mich nicht darauf verlassen, daß Aasfresser nicht auch Holz fressen, wenn irgend etwas Eßbares darauf ausgeschüttet wurde. Ich denke, sie wählen die Plattformen. Da unten herrscht ein angenehmes, gleichmäßiges Klima mit ausgesprochenen Hitzeperioden – und in Afrika ist es genauso. Jeder Stamm hat seine eigene Komm-Einheit, und ich denke, sie haben mittlerweile gelernt, anzurufen und Nachrichten entgegenzunehmen. Aber ich denke, wir sollten uns dort regelmäßig blicken lassen.«
    »Sobald wir wissen, daß alle Frauen gesund sind. Einige sind schwanger«, sagte Beverly. »Was die Kinder betrifft, so gibt es nur eine kleine Schar Jungen und fünf oder sechs Mädchen knapp über zehn Jahre alt, die überlebt haben.«
    »Hm, und diese Jungen stellen ein kleineres Problem dar, das wir, wie ich meine, lieber so schnell wie möglich lösen sollten«, sagte Hassan. »Fünf der Teenager sollen mit ihrer Ausbildung zu Kriegern beginnen. Sie werden dazu einige rituelle Drogen benötigen. Olkiloriti«, – Hassan stolperte über das fremde Wort – »ist eine davon. Joe Marley meint, es wäre nichts anderes als Acacia nilotica, das als verdauungsförderndes Mittel, zur Anregung und zur Unterdrückung von Hunger- und Durstgefühlen während irgendwelcher Kriegszüge genommen wird. Außerdem soll es dazu dienen, Erschöpfungszustände zu vermeiden und den Mut der Krieger zu steigern.«
    »Haben sie hier danach gesucht?« fragte Chuck. »Sie scheinen jeden einzelnen Busch, jeden Strauch und jeden Grashalm zu untersuchen.«
    Hassan lächelte. »Sie haben eine genaue Kenntnis der hiesigen Flora. Deshalb haben sie so lange überlebt … sie wußten, was sie gegen Unwohlsein und Fieber einnehmen mußten und wie man Wunden sauberhält.«
    »Nun, ich denke, wir können ihnen Akazien besorgen …« begann Bull Fetterman. »Wenn wir sie in ihrem Teil Ostafrikas tatsächlich finden sollten.«
    »Die Wurzeln müssen sauber sein«, ergriff Leon das Wort. »Wir sollten keine terranische Erde importieren, sonst führen wir am Ende noch etwas ein, das wir auf Botany gar nicht haben wollen.« Als Australier kannte Leon die Probleme, die die Vegetation aufwerfen konnte, wenn sie in eine andere Ökologie verpflanzt wird.
    »Das ist ein gutes Argument.«
    »Ich habe ihnen gezeigt, was wir für medizinische Zwecke anbauen«, fuhr Leon mit einem breiten Lachen fort. »Und der alte Knabe erklärte mir, alles wäre gut gegen irgendeine Krankheit, und klopfte mir auf den Rücken, als hätte ich irgend etwas Spektakuläres unternommen, damit alles zusammen an einem Ort gedeiht.«
    »Das haben Sie doch auch«, sagte Bull mit einem tiefen, rumpelnden Lachen.
    »Wirklich«, sagte Hassan. »Zu Hause müßten sie meilenweit wandern, um dorthin zu gelangen, wo bestimmte Büsche gedeihen.«
    In diesem Moment kam Dick Aarens hereingestürmt. Pete Snyder bemühte sich, mit dem langbeinigen Techniker Schritt zu halten und gleichzeitig mit ihm zu reden.
    »Aber ich hab’s! Ich hab’s«, sagte Dick und strahlte vor Selbstzufriedenheit.
    Er überging mit einem Achselzucken Petes letzten Versuch, ihn aufzuhalten, und breitete die Arme aus, um sich bei den Versammelten am Konferenztisch zu entschuldigen.
    »Warten Sie, Aarens. Wir beschäftigen uns gerade mit einem anderen Problem«, sagte Ray.
    »Kann irgend etwas wichtiger sein, als in der Lage zu sein, außerhalb der Blase zu hören und zu sehen!« fragte Aarens. Er hatte herausfordernd das Kinn vorgeschoben.
    Indem sie den Kopf senkte und sich mit der Hand über die Stirn wischte, schüttelte Kris den Kopf über diese letzte Demonstration von Aarens’ Egoismus.
    »Sehen und hören?« wiederholte Ray und starrte Aarens an.
    »Ich weiß nicht, wie man etwas so Simples übersehen konnte.« Aarens’ Miene spiegelte Verachtung wider.
    »Wie haben Sie denn dann eine so einfache Sache übersehen können, Aarens?« fragte Ray, lehnte sich in seinem Sessel zurück.

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