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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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einem feisten Mann in einer langen goldenen Robe. Von den Schultern des Dicken fiel ein purpurner, mit weißem Pelz besetzter Umhang, dessen Enden von zwei kleinen Jungen in engen Hosen und blusenähnlichen Hemden getragen wurden. Auf seinen langen braunen Haaren saß eine schwere goldene, mit bunten Glasperlen verzierte Krone.
    »Beugt Euer Haupt vor Richard Löwenherz!«, dröhnte der Mann in Grün.
    Die Zuschauer klatschten, und einige verbeugten sich und lachten.
    »Seht ihr«, meinte Giles, »genau das habe ich gemeint. Das ist Robin Hood, und der König ist Richard Löwenherz. In Wirklichkeit war Richard während der Zeit der Kreuzzüge König von England, das heißt im zwölften Jahrhundert. Was bedeutet, dass sein Auftritt hier historisch nicht ganz korrekt ist. Und Robin Hood wurde zwar gewöhnlich mit ihm assoziiert, war aber...«
    »Seid Ihr taub, Schurke?«, brüllte Robin Hood. Er packte Giles' Arm und drückte ihn zu Boden. »Kniet nieder!«
    Völlig überrumpelt beugte Giles sein linkes Knie und sagte verärgert: »Ich bitte um Vergebung!« Sein Porkpiehut war zu Boden gefallen.
    »Gewährt!«, donnerte der König. Er hob sein Schwert und richtete es auf Giles. »Doch seid gewarnt, dass Wir in Unserer Gegenwart Ehrerbietung erwarten.«
    Nach diesen Worten stolzierte Seine Majestät davon, hochnäsiger als Cordelia in ihren schlimmsten Momenten. Robin Hood ging vor ihm her und rief: »Macht Platz für den König!«
    Die kleinen Jungen - es waren Zwillinge - folgten mit dem Umhang.
    »Großer Gott, das geht ein wenig zu weit.« Giles straffte sich und sah der kleinen Gruppe hinterher. Er setzte den Hut wieder auf und strich seine Tweedkleidung glatt. »Er hat mich wahrhaftig geschlagen.«
    »Dann können Sie ihn verklagen«, meinte Cordelia.
    »Nein«, wehrte Giles bedächtig ab. »Wir Briten sind nicht so prozesssüchtig wie ihr Amerikaner.«
    »Deshalb haben Sie auch den Krieg verloren«, eröffnete ihm
    Xander.
    Giles sah ihn an. »Welchen Krieg?«
    »Den ... den Sie verloren haben.«
    Giles schüttelte tieftraurig den Kopf. »Folgt mir, ihr verirrten Seelen.«
    »Wir haben uns nicht verirrt«, wehrte Xander ab. »Wir sind nur am falschen Ort.«
    Der Zwischenfall mit Robin Hood hatte die Feststimmung getrübt, aber nur ein wenig. Bald probierten Buffy und Cordelia Burgfräuleinkostüme an, Modelle aus knappen Rüschenblusen, eng geschnürten Westen und weiten Röcken, und Buffy bemerkte den bewundernden Ausdruck in Angels Augen, als sie den Vorhang der Umkleidekabine zur Seite zog und einen Knicks vor ihm machte. Es tat noch immer weh, wenn sie an all das dachte, was sie durchgemacht hatten, aber sie gewöhnte sich allmählich daran. Manchmal hatte sie den Eindruck, dass sie sich als Jägerin an alles gewöhnte. Sie fragte sich, wie es ihr wohl gefallen hätte, in diesem Zeitalter zu leben, hübsche Kleidung zu tragen und Brot zu backen.
    »Du solltest es kaufen«, drängte Angel. »Blau steht dir perfekt.« Er grinste. »Genau wie Schwarz. Und Weiß.« Sie war ganz in Blau gekleidet. Cordelia trug Rot und sah mit ihren dunklen Haaren und Augen wie eine feurige Zigeunerin aus.
    Cordelia posierte und fragte Xander: »Was denkst du?«
    »Ich denke Dinge, die ich besser nicht denken sollte«, keuchte Xander. »Oder zumindest sollte ich nicht zugeben, dass ich sie denke.«
    »Nun, ich kaufe mein Kostüm«, erklärte Cordelia und zückte ihre American Express-Karte. »Man soll nie ohne aus dem Haus gehen.«
    »Ich verzichte.« Buffy seufzte und bewunderte sich ein letztes Mal im Spiegel. »Es ist zu teuer.«
    Willow blickte melancholisch drein. Sie hatte es abgelehnt, etwas anzuprobieren, sehr zu Oz' Enttäuschung, wie Buffy glaubte, aber bei Oz konnte man sich nie sicher sein. Er war so locker. Und außerdem total vorurteilslos. Buffy hätte sich für ihre beste Freundin keinen besseren Freund vorstellen können ... von Xander einmal
    abgesehen. Aber das sollte offenbar nicht sein.
    Sie zögerte einen Moment. Aus den Augenwinkeln erhaschte sie einen Blick auf einen Jungen, der etwa in ihrem Alter war und ein rotblaues Narrenkostüm mit einer Schellenkappe trug. Er beobachtete sie etwas zu aufdringlich für ihren Geschmack. Sie runzelte die Stirn und wollte ihn schon anfahren, als er sich hinter einen Vorhang duckte.
    Sie verzog das Gesicht, kehrte mit Cordelia zu den improvisierten Umkleidekabinen zurück und sagte zu ihr: »Achte darauf, dass dein Vorhang zugezogen ist, okay?«
    »So pervers ist Xander

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