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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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nun auch wieder nicht«, murmelte Cordelia, um dann Buffy anzugrinsen. »Leider.« Buffy musste lachen.
    Nachdem sie sich umgezogen und Cordelias Kostüm gekauft hatten, erklärte Willow, die Hüterin des Programmheftes, dass in zehn Minuten ein Turnier beginne.
    »Hallo! Programmänderung!« Xander deutete auf ein Budenschild mit der Aufschrift SCHWEINERIPPCHEN. TRUTHAHNSCHENKEL. Frauen in tief ausgeschnittenen Rüschenblusen und gebauschten Röcken servierten dampfendes Essen auf Styroportellern. »Genug Zeit, um sich einen authentischen Renaissance-Truthahnschenkel zu schnappen und die Dienstmägde zu begaffen.«
    »Ich nehme an, du bist nicht hungrig«, sagte Buffy leise zu Angel. Sie zog an dem Strohhalm ihres Bechers mit waschechter Cola Light.
    Angel lächelte und stellte sich in die Schlange vor der Bude. »Ich stehe auch auf Schenkel.« Er nahm ihren Becher, zog an dem Strohhalm und trank einen Schluck. »Was möchtest du haben?«
    Buffy erwiderte sein Lächeln. Manchmal vergaß sie immer noch, dass er essen und trinken konnte, wenn er wollte. Er brauchte es zwar nicht, um sich am Leben zu erhalten, aber er konnte es. In dieser Hinsicht war er wie jemand, der nur in Gesellschaft rauchte. Was sie nicht tat. Aber man konnte es damit vergleichen.
    »Ich stehe ebenfalls auf Schenkel. Truthahnschenkel, meine ich«, fügte sie leicht verlegen hinzu. Sie schüttelte den Kopf. »Danke jedenfalls.«
    »Wisst ihr, es ist wirklich eine Schande, dass es heutzutage kaum noch Dienstmägde gibt«, sagte Xander hinter ihnen mit lauter Stimme. »Tja, die gute alte Zeit...«
    Dann folgte ein Klatschen wie von einer Ohrfeige, und Cordelia fauchte: »Halt die Klappe, Xander!«
    »Nun, Kids«, sagte Oz gedehnt, um dann murmelnd hinzuzufügen: »Wow. Seht euch das an.«
    Alle drehten sich um.
    Auf einem Karren, der von einem riesigen Schlägertypen mit einer schwarzen Lederkapuze gezogen wurde, stand ein Mann, dessen Kopf und Hände in einem Holzgestell steckten. Sein Rücken war schmerzhaft verkrümmt, seine Beine waren gebeugt und zitterten.
    »Wasser«, flehte er mit trockener, rasselnder Stimme, als der Kapuzenmann stehen blieb und den Griff des Karrens losließ.
    Einige Festbesucher zeigten auf den Mann und lachten. Ein Junge und ein Mädchen klatschten. Der Junge machte ein Foto; das Blitzlicht erhellte das Gesicht des Mannes, es zeigte Risse und Wunden - oder zumindest erweckte sein Make-up diesen Eindruck.
    »Wasser«, flehte er wieder.
    Buffy neigte den Kopf und zog die Stirn kraus. »Das finde ich gar nicht komisch.«
    »Nun, es ist historisch korrekt«, erklärte Giles. »Die Renaissance war trotz der Blüte des wissenschaftlichen Denkens und der Wiedergeburt von Kunst und Kultur noch immer im Mittelalter verwurzelt, das überaus barbarisch war.«
    »Bitte«, sagte der Mann.
    Buffy löste sich aus der Menge, riss den Deckel von ihrer Cola, lief auf den Mann zu und hielt ihm den Becher an den Mund.
    Die anderen Zuschauer buhten und johlten. Buffy kniff die Augen zusammen und betrachtete den Mann genauer. Er sah schrecklich aus.
    Er sah nicht so aus, als würde er Make-up tragen.
    »Komm schon, Buffy«, rief Xander von der Schlange vor dem Imbissstand. »Wir verpassen sonst noch das Turnier! Giles' Kumpel König Richard wird da sein. Mit seinem Hofnarren und allem.«
    »Ja, mit seinem Hofnarren«, sagte Cordelia spitz.
    »Gott segne dich, Mädchen«, flüsterte der Mann Buffy zu.
    Der Kapuzenmann fuhr herum und bedeutete ihr mit einer herrischen Handbewegung zu verschwinden. »Geh weg von ihm!«
    Der andere Mann starrte sie an. Eine einzelne Träne rann über seine Wange, aber seine Augen flackerten nicht.
    »Hinweg, Mädchen, auf der Stelle!«, donnerte der Mann mit der Kapuze.
    Mit einem unsicheren Blick über die Schulter gesellte sich Buffy zu Angel in der Schlange.
    »Wow, du scheinst ja richtig darauf abzufahren«, bemerkte er amüsiert.
    »Ja, scheint so.« Sie runzelte die Stirn. »Aber ich weiß es nicht genau.« Sie betrachtete die Buden und die Leute dann. Alles wirkte völlig normal, völlig harmlos, wenigstens soweit sie es erkennen konnte. »Ich habe so ein merkwürdiges Gefühl.«
    »Du bist bloß hungrig. Sobald du was gesaugt... ich meine gegessen hast, wirst du dich besser fühlen.« Er legte seinen Arm um sie und drückte sie leicht an sich.
    Sofort fühlte sie sich besser. Aber es machte sie auch traurig, weil es sie an eine Zeit erinnerte, in der zwischen ihnen alles viel einfacher gewesen war.
    Der

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