Die Diener des Boesen
zur Seite und bemerkte, wie sich Oz und Willow aneinander kuschelten. Willow schien im siebten Himmel.
Eingezwängt zwischen Giles und Angel hoffte Buffy im Stillen, dass Angel ihre Hand nehmen würde, und als er es tat, war sie überrascht, wie kalt seine Haut war. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie es nicht mehr bemerkt hatte. Sie hatte aufgehört, sein Vampirgesicht zu sehen, wenn sie in seinen Armen lag. Sie hatte ganz vergessen, wie eisig sich seine Lippen anfühlten, wenn er sie küsste. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass irgendetwas davon noch einmal eine Rolle spielen würde, nachdem sie sich ineinander verliebt hatten.
Wenn sie doch nur mit dem Schlimmsten gerechnet hätte ...
»Oh.« Giles reckte sich plötzlich und hob eine Hand, um jemanden auf der anderen Seite der Arena zu grüßen. »Verdammt.« Er
senkte seine Hand und seufzte schwer.
Buffy folgte seinem Blick. Giles beobachtete einen Mann mittleren Alters mit sandfarbenen Haaren, der einen Pappbecher mit Bier schwenkte. Ein Teil des Inhalts ergoss sich über die Frau an seiner Seite, und er bemerkte es nicht einmal. Ein Mann, der hinter ihm stand, beugte sich nach vorn und klopfte ihm auf die Schulter. Der Mann mit dem sandfarbenen Haar sprang auf und fiel dabei fast um.
»Verdammt«, sagte Giles wieder. Er sah Buffy an. »Äh, ich muss ... das Klo benutzen«, sagte er hastig. »Das heißt, äh ...«
»Bitte, Giles, gehen Sie einfach«, sagte Buffy. »Ich weiß, was ein Klo ist.«
Er zog die Brauen hoch. »Gewiss.«
»Ja, es ist wie eine Gitarre«, sagte sie in gespielter Naivität und kicherte über seinen entgeisterten Gesichtsausdruck. »Sie halten mich wirklich für ein blondes Dummchen, nicht wahr? Die hohlköpfigste Jägerin in ganz Südkalifornien.«
»Nein, ganz und gar nicht«, erwiderte er ernsthaft, während er seine Brille hochschob und seine Stimme ein wenig senkte. »Ich weiß, dass du über einen brillanten Verstand verfügst. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir gelegentlich wünsche, du würdest ihn auch benutzen.«
»Na, danke, Giles.« Sie seufzte. »Gehen Sie ruhig Ihr Bier oder was auch immer holen. He.« Ihre Augen leuchteten auf. »Wenn Sie sich sowieso anstellen müssen, könnten Sie mir dann nicht etwas Popcorn mitbringen?«
»Ich hole mir kein Bier«, sagte er schroff. Dann drängte er sich an den anderen vorbei und murmelte gehetzt und recht ungileshaft eine Entschuldigung vor sich hin.
Angel sah sie fragend an. Buffy zuckte die Schultern. »Schau mich nicht so an. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was er vorhat.« Sie grinste. »Es hat irgendwas mit einem Kerl namens Klo zu tun.«
Angel grinste. »Buffy, >Klo< ist der umgangssprachliche Ausdruck für >Toilette<. Giles muss sich nur mal erleichtern.«
»Im Ernst? Mein Gott, halten mich denn alle hier für den Rain Man?«
Angel grinste wieder sein schräges Grinsen, und Buffy spürte prickelnde Erregung. Warum musste er so charmant sein? So unglaublich ... unglaublich. Als sie in L. A. gelebt hatte, hatte ihre Freundin Hilly immer gesagt, dass sie Jungs mit dem besonderen Etwas mochte, obwohl sie dieses Etwas nie in Worte fassen konnte. Sie nannte es einfach >Grrrrr<. Angel hatte jede Menge >Grrrrr<. Manchmal - zum Teufel, die meiste Zeit - machte das ihre neue >Nichtbeziehung< überaus schwer erträglich.
Buffy zog einen gespielten Flunsch und beugte sich nach vorn, um ihre Freunde zu betrachten. Meine Damen und Herren, am einen Ende dieser Gruppe sehen Sie einen netten Jungen, der sich in einen Werwolf verwandelt. Am anderen Ende finden Sie eine Vampirjägerin. Neben ihr einen echten Vampir. Und dann haben wir da nochMorticia und Gomez, nur dass sie nicht...
»Tomaten! Verfaulte Tomaten!«, rief ein Händler. »Kopfsalat! Überreife Früchte!«
»Mmm«, machte Xander. »Ich spüre eine bevorstehende SnackAttacke.«
»Vermutlich gab es in der Renaissance keine Hotdogs.« Buffy rümpfte voller Abscheu die Nase und sah Angel an.
Aber Angel blickte selbst verwirrt drein.
»Oh, wow«, sagte Willow. »Seht euch das an, Leute.«
»Tomaten!«, rief der Marketender.
Genau in diesem Moment betrat der Kapuzenmann, mit dem Buffy vorhin aneinander geraten war, die Arena und zog den Mann auf dem Karren hinter sich her. Der Mann war nach vorn gesunken, seine Knie zitterten, und es sah aus, als würde er sich selbst strangulieren, wenn er das Gleichgewicht verlor.
»Macht Platz für den Gefangenen!«, brüllte der Kapuzenmann. »Macht Platz für
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