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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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einen, der unseren König beleidigen wollte!«
    Daraufhin brach ein Teil des Publikums in Buhrufe aus. Jemand warf eine Tomate nach dem Mann. Sie traf ihn an seiner Schläfe und zerplatzte wie ein Wasserballon. Ein weiterer Treffer. Und noch einer.
    »Ich mag das nicht«, sagte Willow zu Oz. »Das ist für meinen Geschmack historisch zu korrekt.«
    Buffy presste die Lippen zusammen und beobachtete, wie zwei Reihen weiter ein kleiner Junge vor Vergnügen in die Hände klatschte.
    Angels Körper kannte nur die Restwärme des Tages und der Erde und der Luft und des Blutes, das er gesaugt hatte, Blut, das ihm nicht gehörte. Aber der Anblick, der sich ihnen bot, ließ selbst ihn irgendwie frösteln.
    » So war es auch zu meiner Zeit«, sagte er leise, ohne überhaupt zu bemerken, dass er sprach. »Einmal, in Galway, glaubten die Leute, dass eine alte Frau für die Totgeburt verantwortlich gewesen war, die die Frau des Bürgermeisters zur Welt gebracht hatte. Sie trieben die arme Mistress Mclntosh durch die Straßen ...«
    Seine Stimme klang jetzt heiser. »Ich war damals noch ein kleiner Junge. Ich würde mir gern einreden, dass ich es nicht besser wusste, aber ich ...« Er verstummte. »Ich war sehr unfreundlich zu ihr«, schloss er.
    Und für einen Moment war er wieder in Galway, der kleine Junge, der keine Ahnung von der höllischen Existenz hatte, die vor ihm lag, ein winziger Knirps, der nicht verstand, dass man für jede begangene Sünde büßen musste.
    Dann sah er Xander an, dessen größtenteils unausgesprochenes Misstrauen ihm gegenüber Angel völlig verstehen konnte. Ein Teil von ihm wusste es sogar zu schätzen, denn er war sich sicher, wenn es jemals wieder zu einem ... Zwischenfall kommen sollte, würde Xander alles tun, um die anderen vor ihm zu beschützen.
    Dann sah er Willow mit einem durchdringenden Blick an und staunte wie schon so oft über ihren großzügigen Charakter. Als er sich wieder in Angelus zurückverwandelt hatte, war sie die Erste gewesen, die er versucht hatte zu töten. Er - oder besser die Bestie in ihm - hatte auf der tiefsten Ebene verstanden, dass ihr Tod ein schrecklicher Schlag für Buffy wäre. Ihn packte Reue, als er sich erinnerte, wie sehr er sich darauf gefreut hatte, ihr das Genick zu brechen oder ihr jeden Tropfen Blut auszusaugen.
    Willow wirkte zwar in seiner Nähe ein wenig nervös, doch ihre Besorgnis schien allein auf Buffys Wohlergehen gerichtet zu sein. Das galt im Übrigen für alle. Und dennoch, weil Buffy ihn erneut akzeptiert hatte, hatten sich alle größte Mühe gegeben, ihn vorurteilsfrei in ihren Kreis aufzunehmen. Für Willow musste es schrecklich schwer gewesen sein.
    Für Giles sogar fast unmöglich.
    »Ich werde dem ein Ende machen«, riss ihn Buffys Stimme aus seinen Gedanken.
    »Buffy, entspann dich. Es ist bloß eine Show.« Cordelia bedeutete ihr mit einem Wink, sich wieder zu setzen. »Sie tun nur so, weißt du?«
    »Es ist alles nur vorgetäuscht?«, fragte Xander laut. »Nun, du musst es ja wissen, Cor.«
    »Das ist richtig, Xander. Ich muss es wissen.«
    Xander blickte irritiert drein. Dann ein wenig besorgt. Er fiel in Schweigen und nippte an seiner Limonade.
    Buffy fuhr zusammen, als sie den armen Teufel betrachtete, der auf der Bühne als Gefangener präsentiert wurde. Irgendein Gegenstand - es sah wie eine Bierdose aus - traf den Mann am Kopf. Er schrie vor Schmerz auf und erstarrte dann regelrecht. Sein Kopf in dem Holzgestell war seltsam verdreht, als hätte er sich das Genick gebrochen.
    Das Publikum heulte vor Lachen.
    »Okay, das reicht«, erklärte Buffy und sprang auf.
    »Hinsetzen da vorne«, brüllte jemand.
    »Lang lebe der König!«, dröhnte eine Stimme aus den Lautsprechern. »Lang lebe Richard Löwenherz!«
    Mit diesen Worten donnerte ein Dutzend Reiter in prachtvollen Samtumhängen und federbuschgekrönten Helmen auf riesigen walnussfarbenen Pferden in die Arena. Sie wirbelten große Erdklumpen und Staubwolken hoch, die wie Schwaden in der Luft hingen und den Mann und den Karren vollkommen einnebelten.
    »Macht Platz für den König!«, rief eine andere Stimme, eine, die sie wiedererkannte: es war die Stimme Robin Hoods.
    »Hinsetzen!«, schrie jemand Buffy zu.
    Angel zog an Buffys Hand. »Der Karren ist weg«, erklärte er. »Wahrscheinlich befreien sie den Mann hinter der Bühne aus seinem Gestell.«
    »Hinsetzen!«
    Buffy holte tief Luft und nahm wieder Platz. »Es war eine Bierdose. Vermutlich sogar eine volle.«
    »Er hat

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