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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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wahrscheinlich schon hier.
    Irgendwie würde sie einen Weg finden, es aufzuhalten.
    In diesem Moment schrillte die Schulglocke los und Buffy fuhr zusammen, als der Lärm wie mit Nadeln in ihren Kopf stach. Hunderte von Schülern drängten aus den Klassenzimmern und machten sich auf die gefährliche Reise zur Cafeteria, um dort zu Mittag zu essen.
    Buffy ließ sich von der Flut der hungrigen Teenager mittragen.
    »Bitte, können wir uns nicht mir zuliebe hier darüber unterhalten?«, flehte Cordelia und machte ein Mitleid erregendes Gesicht. Eingerahmt von ihren schwarzen Haaren, erinnerten ihre großen haselnussbraunen Augen Buffy an eines dieser Weichzeichner-Fotos von traurig dreinblickenden Kindern. »Schließlich schrecke ich nicht davor zurück, mich mit dir in der Öffentlichkeit sehen zu lassen.«
    Buffy zögerte. Cordelia bedachte sie weiter mit kindlich flehenden Blicken. Aber sie sah in ihrem feuerroten, kurzärmeligen Angorapullover, der schwarzen Hose und den hochhackigen Schuhen eindeutig nicht wie ein Kind aus. Buffy schaute sich in der Cafeteria um. Trotz Cordelias heißem Outfit schenkte ihnen niemand Beachtung. So wie immer. Aber es konnte nicht schaden, Umsicht walten zu lassen.
    »Ich werde versuchen, mich zu benehmen«, versprach sie Cordy, die zufrieden nickte, einen raschen Blick in die Runde warf und ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf Buffy richtete.
    Xander - der wundervolle Xander, der wundervollerweise hier bei ihnen in Sicherheit war - schabte mit seiner Gabel den Käse von der angebrannten Kruste seiner sizilianischen Pizza. Typisches Xander-Verhalten, aber Buffy kannte ihn. Er war zu still. Außerdem
    waren da diese gileshaften Ringe unter seinen Augen.
    Auch Willow wirkte heute ein wenig mitgenommen. Ihnen allen erging es so. Keiner sah besonders frisch aus, keiner lachte.
    »Also gut«, fuhr Buffy fort. »Was wissen wir?«
    Willow machte wie üblich ein ernstes Gesicht, obwohl ihre Augen nicht so groß, ihre Art nicht so fröhlich war wie sonst. Buffy konnte es ihr nicht verdenken. Sie selbst war zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, um sich die Morgennachrichten anzusehen, aber die ganze Stadt stand unter Schock.
    »Mindestens dreiundzwanzig Leute sind in der Nacht verschwunden«, sagte Willow bedrückt. »Und ... es hat sieben Fälle von plötzlichem Kindstod gegeben.«
    Sie sah erschüttert aus. Xander legte seine Gabel beiseite und blies seine Wangen auf.
    »Oh, mein Gott«, flüsterte Buffy. »Die Jagd muss durch ganz Sunnydale geritten sein.«
    »Mrs. Blakes kleines Mädchen ... war eins davon.« Cordelia hatte ein Beben in der Stimme, wie Buffy es noch nie zuvor bei ihr gehört hatte, nicht einmal dann, als sie sich die Leiche eines Jungen ansehen musste, mit dem sie gegangen war.
    »Sie hatte mich gefragt, ob ich bei ihr Babysitten könnte«, fügte Cordelia hinzu, um dann den Blick abzuwenden, als suchte sie nach etwas, das sie ablenken konnte.
    »Mr. Krasilovsky, dieser alte Knacker am Ende meiner Straße - er wird vermisst«, sagte Xander. »Meine Eltern waren im Bett, aber mein Dad sagt, etwas hätte ihn geweckt und er wäre ans Fenster gegangen. Er denkt, er hätte schlafgewandelt.«
    »Gott, Xander«, flüsterte Cordelia. »Wenn Angel Recht hat und dein Vater sie gesehen hätte, dann ...«
    »Ja.« Xander nickte, sah aber keinen von ihnen an. »Ich habe das Fenster überprüft. Ein großer Baum steht direkt davor. So ohne weiteres kann man die Straße nicht sehen.«
    Cordelia ergriff seine Hand und rutschte näher zu ihm, ohne sich diesmal darum zu kümmern, ob jemand es sah.
    »Das ist so typisch«, sagte Cordelia. »Ich meine, da haben wir diese gespenstischen Reitertypen, die Leute entführen und ... und Babys töten, und niemand bemerkt es ? Jeder sagt Hu, wieso bin ich mitten in der Nacht aufgewacht? Mann, ich muss schlafwandeln. Was ist mit denen bloß los?«
    »Der typische Sunnydaler Verdrängungsmechanismus«, spekulierte Willow.
    »Aber war es bloß Glück, dass beispielsweise Xanders Dad nicht hingeschaut hat?«, fragte Buffy. »Ich meine, sind die Leute aus einem bestimmten Grund entführt worden, oder hat es sie nur rein zufällig getroffen? Und was ist mit Roland? Ich meine, Phantomreiter verschleppen nachts irgendwelche Leute, okay. Aber wie kommt es, dass sich ein misshandelter Ausreißer in einen Haufen Lehm verwandelt?«
    Keine Antwort.
    »Willow, geh ins Computerlabor. Besorg mir alle Informationen, die es im Netz über die Wilde Jagd gibt.«

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